Rezension zu "Keiner stirbt allein" von Belinda Bauer
Keiner stirbt allein" war mein erstes Buch der Autorin Belinda Bauer und ich bin im Anschluss an diese Lektüre doch ganz positiv überrascht.
Aber worum geht es denn überhaupt?! Der Rentner Felix Pink leistet schon seit Jahren passive Sterbehilfe, um todkranken Menschen das Leid zu ersparen, das seine Frau und sein Sohn erdulden mussten. Doch eines Tages begleitet er versehentlich den falschen Mann in den Tod - mit fatalen Folgen: Kurz darauf sucht die Polizei nach ihm, denn Felix, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann, steht mit einem Mal unter Mordverdacht. Aber hat wirklich Felix durch seinen Irrtum den Tod von Albert Cann verursacht, oder steckt in Wahrheit ein perfider Plan dahinter? Um seine Unschuld zu beweisen, beginnt Felix heimlich zu ermitteln…
Schon nach den ersten paar Seiten ist mir der andersartige Schreibstil aufgefallen, der sich irgendwie von den gewöhnlichen Schreibstilen abhebt aber dennoch flüssig gehalten ist. Mir hat er gut gefallen und ich bin wirklich flott mit dem Lesen vorangekommen.
Die Kulisse im Südwesten Englands war wirklich gut gewählt, allerdings muss ich hier anmerken, dass mir die Geschichte doch etwas zu "britisch" war.
Die Charaktere haben gut zum Allgemeinbild beigetragen und wurden gerade durch den Tod selbst, sowie einigen ungewöhnlichen Umständen interessanterweise miteinander verbunden. Der Hauptprotagonist Felix wird äußerst sympathisch dargestellt und ruft zugleich viele Gedanken über das Altern und auch über einen Verlust beim Leser hervor.
Das Thema Sterbehilfe fand ich in diesem Sinne ziemlich interessant, auch wenn es oft Anlass für viele Diskussionen darstellt. Auch Korruption in den verschiedensten Formen, wird hier immer wieder aufgezeigt.
Der Spannungsbogen war allgemein relativ gut aufgebaut, nimmt zwischendurch aber auch immer wieder ab und kann demnach nicht durchgängig aufrechterhalten werden.
Das Ende der Story hat mir persönlich dann durchaus zugesagt, es gab der gesamten Geschichte den noch fehlenden passenden Abschluss.
Im Großen und Ganzen fand ich diesen Kriminalroman, im Gegensatz zu manch anderen Werken, recht abwechslungsreich und auch wenn er eher eine etwas langsamere Geschichte erzählt, ist er doch ziemlich clever konstruiert, ja teilweise sogar etwas verrückt. Es gibt ein paar unwahrscheinliche Zufälle aber gehört das nicht irgendwie zu einer schwarzen Komödie?! Oder soll ich es eher ein Drama oder gar einen Krimi nennen?! Ich denke eine Mischung aus allem, ist als Bezeichnung bei diesem Buch am treffendsten! Es ist eine gleichermaßen ernste und vergnügliche Story mit einigen Wendungen, die den Leser dazu bringen, das Leben mit einem optimistischen Gesamtüberblick unter die Lupe zu nehmen!