"*Trimalchios Fest*" ist ein historischer Roman der österreichischen Autorin "*Belinda Rodik*" aus dem "*Lübbe Verlag*" von 2006.
Nikolaus Pirment ist ein lernfauler, dicker Junge aus einer ärmlichen Familie. Er lebt zur Zeit der Hungersnot während des Dreißigjährigen Krieges und erhält in der Klosterschule Unterricht. Mehr als für Latein erwärmt er sich allerdings für die klostereigene Küche. Dort entwickelt er eine derartige Kochleidenschaft, die die Mönche gerne fördern.
Dieser Roman zeigt, wie es ein Junge aus einfachen Verhältnissen heraus schafft, sogar am Hof von Versailles für Ludwig den XIV. zu kochen.
Anfangs wird dem Leser sehr deutlich die allgegenwärtige Hungersnot der Bevölkerung vor Augen gehalten, dann jedoch erlebt man eher das Geprasse der üppigen Gelage mit.
Es sind die maßlosen Ess- und Trinkgewohnheiten der Reichen und am Hofe , die aus dieser Zeit des Barock berichten. Die Autorin schafft das mit derart bildhaften Beschreibungen, die dem Leser fast die Teilnahme an dem Bankett vorgauckeln. Es kommt alles auf den Tisch, was man sich nur vorstellen kann. Da gibt es einige sehr spezielle Tiere und ihre aufwändige Drapierung als Mahlzeit auf dem Tisch wirkt sehr interessant und zeigt, welch ein riesiger Aufwand für solche Banketts getrieben wurde. Bei Hofe spielte die Arbeitskraft und die Kosten für die üppigen Gelage keine große Rolle. Wenn man von den vielen Pasteten, Braten, Fischen und anschliessenden Süßspeisen liest, fühlt man sich an alte Gemälde mit entsprechenden Stillleben erinnert.
Die Handlung ist der Zeit angemessen mit Intrigen, Anekdoten und unflätigen Ausdrücken gespickt. Besonders die drastischen "Toilettengewohnheiten" gehören wohl zu den Dingen, bei denen der Leser froh ist, in der heutigen Zeit zu leben.
Die Erwähnung von Papier, damals ein kostbares Gut, als Fensterdichtungsmaterial möchte ich allerdings deutlich anzweifeln. Hier ging wohl die Phantasie mit der Autorin durch.
Wer sich für die barocke Küche und seine ausschweifenden Gelage interessiert, ist mit diesem unterhaltsamen Roman gut bedient. Da wundert es bei den vielen Gängen nicht mehr, dass die Adligen und der Klerus häufig wohlbeleibt war.
Belinda Rodik
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Rezension zu "Der letzte Troubadour" von Belinda Rodik
Die Mönche eines Klosters suchen den perfekten Knaben, der mit seiner reinen Stimme Gott preist. Als sie vor den Toren ihres Klosters ein schreiendes Bünde finden, wähnen sie sich am Ziel. Tristan wächst im Kloster auf und übertrifft mit seiner Stimme die Erwartungen. Doch bevor sie ihn zum Kastraten machen können, flieht Tristan mit einem jungen Mönch, der sich für sein Wohlergehen verantwortlich fühlt.
Auf der Flucht erleben die beiden einige Abenteuer und landen schließlich bei einem großen Turnier. Tristan bewundert die Ritter und betört die Damen mit seiner Stimme. Er beschließt, Troubadour zu werden und begibt sich damit in größte Gefahr. Nur die tiefe Freundschaft zwischen Tristan und dem jungen Mönch lässt sie alle Gefahren überstehen.
Es hat Spaß gemacht, die beiden Helden auf ihren Abenteuern quer durch Frankreich zu begleiten. Auch die historischen Gegebenheiten und die Bedeutung des Troubadours im höfischen Umfeld waren sehr interessant.
Rezension zu "Trimalchios Fest" von Belinda Rodik
Schönes kurzweiliges Buch für jeden der eine gewisse Leidenschaft für Essen hat und sich für andere Epochen interessiert.
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