Cover des Buches Die Flüsse von London (ISBN: 9783423213417)
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Rezension zu Die Flüsse von London von Ben Aaronovitch

It's magic

von katiandbooks vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Oft recht verwirrend, was den Fall und die Nebenhandlungen angeht und sehr erklärend, dafür mit tollem Humor, Charakteren und Schreibstil

Rezension

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katiandbooksvor 7 Jahren
Als junger Police Constable in London hat man oft die unliebsamen Aufgaben am Hals, z. B. rumstehen und aufpassen, dass keiner in den Tatort reinläuft. Und so steht auch Peter Grant eines Tages herum und passt auf, dass niemand den Schauplatz eines Mordes verunreinigt, als ihn ein waschechter Geist darauf hinweist, alles ganz genau beobachtet zu haben. Und plötzlich findet sich Peter nicht nur zwischen Vampiren, Göttern und Geistern wieder, sondern wird auch noch Zauberlehrling bei einem seiner Vorgesetzten.

Über Die Flüsse von London gibt es unterschiedliche Meinungen, von sehr gut bis sehr schlecht, und ich kann sie allesamt verstehen. Oft verzettelt Ben Aaronovich sich in zu vielen Erklärungen und gerät regelrecht in Infodump, d. h. in langweiligen und teilweise unnötigen Information über alles mögliche. Dabei lernt man hier viel über die Polizeiarbeit, irgendwelche Gebäude, Flüsse, London an sich und diverse paranormale Theorien. Ob das alles nötig ist oder ob es sich dabei streng genommen nur um Seitenfüller handelt, sei mal dahingestellt. Es ist jedoch immer gut und humorvoll geschrieben und lässt sich daher auch flüssig lesen.


Problematisch wird es immer dann, wenn nach einer langen Erklärung über irgend etwas die Handlung weitergeht und man bis dahin ein bisschen den Faden verloren hat.


Apropos Faden: was die namensgebende Handlung um die Flüsse von London angeht, habe ich den Sinn nicht so richtig verstanden, denn diese Handlung hat mit dem eigentlichen Fall, der im Buch behandelt wird, nichts zu tun. Jedenfalls habe ich den Zusammenhang bis zum Schluss nicht gefunden, auch, wenn ich bis zuletzt drauf gehofft habe. Der englische Titel heißt ebenfalls Rivers of London, also hat auch kein schlauer Übersetzer den Leser quasi auf eine falsche Fährte gelockt. Immerhin durfte der Fluss-Handlungsstrang auch mal Hinweise zum Haupt-Handlungsstrang geben.


Ein großer Pluspunkt des Buches (und deswegen hat es auch noch gerade so den vierten Stern von mir erhalten) ist der hervorragende Schreibstil und der Humor, der genau meiner war: konstant, sarkastisch, aber nie albern.


Aber auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, allen voran Peter Grant und eine der "Fluss-Charaktere" Beverly: so stellt man sich eine waschechte Londoner Göre aus der Unterschicht vor. Herrlich. Ganz zu schweigen von den anderen liebenswerten "Personen" wie die mysteriöse Haushälterin Molly, Peters Kollegin Lesley oder der kurzerhand zum Polizeihund rekrutierte Köter Toby, die alle toll ausgearbeitet waren.


Fazit: Die Flüsse von London hat durchaus einige Schwächen, doch der tolle Humor, der Schreibstil und die Charaktere machen einiges wett. Als Reihenauftakt ist der große Infodump-Anteil sicher kein geschickter Schachzug, um eine sehr große Leserschaft zum Kauf der restlichen Bücher zu bewegen, trotzdem werde ich hier sicherlich weiterlesen. Aufgrund des konsequent durchgezogenen Humors hat die Geschichte bei mir gerade noch so die Kurve gekriegt und außerdem 4****.
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