Cover des Buches Die Flüsse von London (ISBN: 9783423213417)
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Rezension zu Die Flüsse von London von Ben Aaronovitch

Interessant und mit viel schwarzem Humor

von Lucciola vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Wenn man auf britischen, schwarzen Humor steht: genial!

Rezension

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Lucciolavor 7 Jahren
Peter Grant hatte eigentlich andere Pläne, doch seine Karriere bei der Metropolitan Police steht auf wackligen Beinen. Statt zur Kriminalabteilung zu kommen soll er zur CPU - der Abteilung, die für all den Papierkram verantwortlich ist! Das gefällt Peter so gar nicht, vor allem da seine Freundin und Kollegin Lesley zur Mordkommission geschickt wird. Doch dann begegnet er einem Geist - und anstatt dass er für verrückt erklärt wird, stellt ihn Inspector Nightingale prompt als Lehrling ein. Aber nicht irgendein Lehrling, nein! Als Zauberlehrling!
Und ab da nimmt alles seinen Lauf. Sie haben eine Leiche ohne Kopf, einen Familienvater, der plötzlich durchdreht, eine Familie aus Vampiren und Mama Themse und Papa Themse, die sich gegenseitig nicht ausstehen können und um einen Fluss kämpfen...

Die Geschichte ist komplex und kompliziert und auch etwas verwirrend, aber einfach gut. Der Schreibstil von Ben Aaronovitch ist einzigartig und sehr detailliert. Ich war leider, leider noch nie in London, aber ich glaube es ist toll, wenn man die Orte wiedererkennt, an denen man selbst schon war! Der Autor beschreibt alle Orte sehr genau und man merkt einfach, dass er selbst dort aufgewachsen ist. Anfangs muss man sich erst an diesen Schreibstil gewöhnen, denn es wirkt etwas langatmig und - naja, einfach besonders. Nach einer Weile gewöhnt man sich jedoch daran und findet diese Art und Weise des Schreibens sogar als sehr gut und schlicht passend. Man hat das Gefühl, wirklich dabei zu sein und durch die detaillierte Beschreibung läuft die Story wie ein Film im eigenen Kopf ab. Sehr gelungen!

„Feldausrüstung für Gespensterjäger: warme Jacke; Thermounterwösche (extrem wichtig); Thermosflache; Geduld; Gespenst."
S. 37

Die gesamte Geschichte wird aus Sicht von Peter Grant geschildert, der einen mitnimmt in ein London, das etwas magischer ist, als wir immer dachten. Und da er selbst diese Magie erst kennenlernt, lernen auch wir sie Stück für Stück kennen und merken am Schluss, dass doch irgendwie alles anders ist.

Die Geschichte ist alles andere als stereotyp, die Charaktere sind es ebenfalls nicht,e ebensowenig wie der Schreibstil. Also alles in allem ein besonderes Buch. Der Protagonist Peter ist glaubhaft und authentisch, er macht Fehler, ist manchmal zu übermütig und hat einen genialen schwarzen Humor. Ich liebe britischen, schwarzen Humor! Und davon gibt es hier genügend! Insgesamt ist das Buch an vielen Stellen sehr amüsant und konnte mich oft zum Lachen bringen, in anderen Situationen geht es dann spannend und mysteriös zu. Eine gelungene Abwechslung!

„Also gibt es wirklich Magie", sagte ich. "Und Sie sind ... was denn nun?"
"Ein Zauberer."
"Wie Harry Potter!"
Nightingale seufzte. "Nein, nicht wie Harry Potter."
"Wieso nicht?"
"Ich bin schließlich keine fiktive Romanfigur", antwortete er.
S. 59


Alle Charaktere sind detailliert beschrieben und haben ihre Ecken und Kanten, das macht sie sehr realistisch und glaubwürdig. Auch die magischen - und zugegeben häufig etwas skurrilen - Wesen sind gut beschrieben.

Ganz wichtig bei diesem Buch ist es jedoch, gut aufzupassen! Es ist keine Story, die man so nebenbei lesen sollte, denn dann verpasst man viele kleine Details, die aber elementar zur Aufklärung sind! Alle Puzzleteile gehören irgendwie zueinander und wenn man eines vergisst, dann ergibt die Story keinen Sinn mehr. Also immer gut aufpassen und mitdenken, denn Die Flüsse von London ist kein Buch zum abschalten und simplen genießen. Viele Fragen bleiben auch am Ende des Buches offen, ich hätte mir zum Beispiel mehr Informationen zu Molly gewünscht und an manchen Stellen war ich mir dann auch nicht ganz sicher, ob ich das alles jetzt richtig verstanden habe... Aber da es mehrere Bände rund um Peter Grant gibt, könnte es ja sein, dass all diese Fragen dort geklärt werden.

Fazit

Eine interessante und spannende Geschichte, die mit detaillierten Beschreibungen und viel schwarzem Humor aufwarten kann. Wichtig ist es jedoch, immer gut aufzupassen, um die ganzen Details zu bemerken, die man später braucht, um die Story zu verstehen. Ich bin gespannt, wie es mit Peter Grant weitergeht und werde sicher auch die anderen Bücher lesen.
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