Cover des Buches Schwarzer Mond über Soho (ISBN: 9783833730153)
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Rezension zu Schwarzer Mond über Soho von Ben Aaronovitch

Spannende Fortsetzung

von engelsmomente vor 9 Jahren

Rezension

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engelsmomentevor 9 Jahren
Es hat lange gedauert, bis ich Band zwei in die Hand genommen habe. Allerdings muss ich gestehen, dass es sich nicht um das Buch, sondern um das (gekürzte) Hörbuch gehandelt hat.

Es beginnt mit einem Besuch bei Leslie. Nach ihrem letzten magischen Kampf, ist nicht mehr viel von ihrem Gesicht übrig gewesen. Ihr Gesicht hält sie bedeckt und reden kann sie auch nicht mehr. Peter tut sich schwer mit der Situation und wirkt fast erleichtert, als er zu einer Leiche gerufen wird.
Bei dem Toten handelt es sich um einen Jazzmusiker und an ihm klebt noch ein bisschen Vestigium (ein Hauch Magie) in Form des Liedes »Body & Soul«. Bei seinen Nachforschungen stellt er fest, dass pro Jahr mindestens drei Jazzmusiker sterben, meist, kurz nach einem Auftritt. Aber vor allem macht ihm das gefundene Vestigium sorgen. Er wird sich in der Szene umsehen müssen.

Die Charaktere haben mir ganz gut gefallen.
Peter muss sich mit den ganzen Lateinvokabeln und Formae herumschlagen und nebenbei noch als Polizist arbeiten. Aber das Zaubern macht ihm inzwischen viel Spaß und er entwickelt auch ein paar eigenwillige Sprüche, die Nightingale nicht wirklich gefallen.
Peter war mir in diesem Band sympathischer, obwohl ich nicht sagen kann, woran genau es lag, vielleicht am Hörbuchsprecher. Er nimmt vieles recht locker, hat gern einen Spruch auf den Lippen, besinnt sich aber immer wieder aufs Wesentliche. Er wirkt fokussierter und auch interessierter.
Nightingale muss sich von seiner Auseinandersetzung mit dem anderen Magier erholen und ist somit kaum einsatzfähig. Es war ganz lustig, die beiden bei ihren Diskussionen zu belauschen und sich den Mann vorzustellen, der offensichtlich im falschen Jahrhundert lebt.
Die beiden Zauberer wachsen einander immer mehr ans Herz, auch wenn das natürlich keiner von beiden zugeben würde, dafür sind sie ja viel zu männlich. Ich glaube aber, dass Peter Nightingale inzwischen als Vaterfigur sieht.
Simone mochte ich nicht wirklich. Sie wirkt aufdringlich und sich ihrer Wirkung zu bewusst. Es ist nicht so, dass sie klammert, aber man merkt, dass sie eine gewisse Absicht verfolgt. Vielleicht mochte ich sie auch nicht, weil sie Peter den Kopf verdreht und er sich eigentlich um Leslie kümmern sollte, die ebenfalls mit ihrer Verletzung zu kämpfen hat.

Zum Stil kann ich leider nicht so viel sagen. Man kommt gut mit und es wirkt nicht zu hochtrabend oder altbacken. Hin und wieder wird die ernste Grundstimmung durch Scherze aufgelockert und allein durch die Musik wirkt es lockerer als der Vorgänger. Auch hatte ich beim Hören keine Probleme damit Peter bzw. dem Autor bei seinen Gedankengängen zu folgen und fühlte mich gut informiert.

Das Buch spart nicht an der Spannung, allerdings fehlt mir auch diesmal wieder der Bezug zwischen den beiden Fällen. Neben dem Jazzmusiker-Mörder treibt auch eine ungewöhnliche Killerin ihr Unwesen. Beide Fälle fallen wieder in die Zuständigkeit des Folly, aber langsam frage ich mich, ob zwei Fälle für ein Buch wirklich notwendig sind, da bisher einer von beiden immer unterging oder recht unproblematisch geklärt wurde. Wirklich gearbeitet wird nur an einem von beiden.

Zum Sprecher:
Dietmar Wunder kannte ich bisher nicht als Hörbuch- sondern nur als Synchronsprecher. Er hat mir sehr gut gefallen, sodass gleich noch mehr von ihm gelesene Hörbücher auf meiner Wunschliste gelandet sind. Er bringt sehr viel Farbe in das Buch, spricht die einen mal dunkler, die anderen mal mit einer helleren Stimme, sodass man immer weiß, mit wem Peter gerade zu tun hat. Ich habe ihm sehr gern gelauscht und freue mich auf mehr von ihm.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen! Es war spannend und actionreich und es passiert viel Schlag auf Schlag. Man kann als Leser gut folgen und ich hatte diesmal nicht das Gefühl auf der Strecke zu bleiben.
Es mag vielleicht etwas vorhersehbar gewesen sein, das hat dem Ganzen aber keinen Abbruch getan. Stattdessen fand ich die finale Klärung sogar interessant und bin gespannt wie es weiter geht.
Nach dem Finale folgte dann noch ein kleiner Schluss, der allerdings mit einem gewaltigen Cliffhanger schloss, was ich wiederum nicht ganz so gut fand.

Fazit:
Ich werde definitiv weiter hören und Dietmar Wunder im Auge behalten.
Die Story ist spannend und actionreich und gefiel mir insgesamt besser, als die vom Vorgänger. Wer phantastische Detektivgeschichten mag, wird hiermit gut unterhalten.

Diesmal gibt es 4 von 5 Herzen!
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