Meinung
„Verlorene Hoffnung“ ist der dritte Teil der „Die Suche nach Eden“-Reihe, diesmal aber nicht von D.J. Franzen geschrieben, sondern von Ben B. Black. Ist das nun gut oder schlecht gewesen?
ACHTUNG! REZENSION KANN SPOILER ENTHALTEN!
Bei den ersten beiden Bänden brauchte ich ja etwas Anlaufzeit, wobei mir der zweite Teil schon viel besser gefiel.
Der dritte Teil setzt am Ende von Band 2 an und erzählt die Geschichte von Sandra, Martin und Pfarrer Stark weiter. Sie beschützen noch immer die Kinder. Sie versuchen noch immer, zu überleben. Und alle haben mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Auf dem Weg zu einem scheinbar sicheren Unterschlupf finden sie noch ein paar Wegbegleiter. Einer davon ist nicht der, der er vorgibt zu sein und die restlichen sind eine Erweiterung, aber nicht direkt für die Gruppe.
Martin wurde mir im Laufe von Band 3 sympathischer. Im zweiten Band mochte ich ihn auch, so ist das nicht, aber da die Bände ja alle recht kurz sind, kann man sich natürlich nicht immer gleich ein richtiges Bild machen. Hier tauchte ich als Leserin aber weiter in die Gefühlswelt von Martin ein und durch sein Tun und Handeln mochte ich ihn einfach noch mehr. Er hat es noch immer nicht leicht und kämpft die meiste Zeit gegen sich selbst, aber er weiß, was wichtig ist und versucht dem auch treu zu bleiben.
Sandra hingegen verlor so massiv an Sympathiepunkten, dass ich sie gegen Ende fast sogar ein bisschen hasste. Sie handelt zwar die ganze Zeit für das Überleben der Gruppe und stellt ihre eigenen Bedürfnisse hinten dran, aber ihr Verhalten fand ich einfach zum kotzen, gerade gegenüber Martin. Sie denkt mir mittlerweile zu einspurig. Und mir auch gar nicht klar, dass sie den Plan verfolgte, den scheinbar sicheren Stützpunkt zu erreichen. Das ganze erschloss sich mir erst mit der Zeit, vorher dachte ich, die Gruppe streunt ziellos durch die Gegend. Entweder war mir der Hinweis am Anfang entgangen (wenn das so ist, hab ich nix gesagt!), oder aber das hätte man noch mal kurz einwerfen können.
Von den anderen in der Gruppe kann man gar nicht so viel sagen. Die Kinder sind noch immer besonders und ich weiß auch noch immer nicht, wohin das führen soll. Es geht um mehr, als einfach „nur“ eine Zombieapokalypse. Es geht um den Kampf zweier Mächte, die größer sind als die Menschen und deren Ängste und Bedürfnisse, aber was genau die noch vorhaben, kann ich auch nicht vorhersagen. ABER dieses ganze übernatürliche Zeug macht die Geschichte wirklich interessant. Am Anfang war ich wirklich skeptisch, aber mittlerweile find ich diesen Part total klasse und ich frage mich die ganze Zeit: Was hat der Autor da noch geplant?
Über Pfarrer Stark und Stephan möchte ich noch gar nichts sagen. Der Pfarrer macht gerade eine innere Verwandlung durch, von der ich glaube, dass sie tierisch in die Hose geht und er sich dadurch nur selbst schadet, wenn es ganz schlimm kommt sogar der Gruppe. Und Stephan … nun ja … er tut Dinge, die ich nicht gutheißen kann, aber er ist zu kurz dabei um ihn zu verurteilen. Ich wünsche ihm nicht mehr, als das er gefressen wird. Lebendig.
Die Geschichte als solche ist kurz, aber die Handlung kommt voran. Ziel ist der Stützpunkt, von dem keiner weiß, ob er noch existiert oder mit Lebenden bevölkert ist. Die Entwicklungen innerhalb der Gruppe sind von „war zu erwarten“ bis hin zu „bedenklich“ und führen deswegen zu Spannung, was aber gut ist, denn auch so wird die Handlung voran getrieben. Die Gruppe lebt schließlich in einer Zombieapokalypse, da gibt’s keinen rosa Zuckerguss mehr.
Das Ende war wieder einmal recht offen, aber zeitgleich auch abschließend, was die Handlung vom dritten Band angeht. Der rote Faden geht weiter, eine Etappe ist abgeschlossen und ich bin wirklich gespannt, was die Gruppe nun erwartet. Es kann nichts Gutes sein…
Fazit
„Verlorene Hoffnung“ ist ein würdiger Nachfolger und ein klasse dritter Teil! Für alle, die die beiden Vorgängerbände gelesen haben, ist „Verlorene Hoffnung“ ein must read. Alle anderen, die gerne etwas von Zombies lesen und offen sind, mal etwas in eine andere Richtung zu lesen, sollten dringen hier zugreifen. Die Kombination von Zombies und dem Übernatürlichen ist anders, aber gut!
Bewertung
„Verlorene Hoffnung“ von Ben B. Black bekommt hier von mir verdiente 5 von 5 Marken!
Alle Bücher von Ben B. Black
Herbst
Erschienen am 09.11.2012
Odyssee
Erschienen am 10.07.2013
Verlorene Hoffnung
Erschienen am 09.07.2012
Exodus
Erschienen am 08.11.2013
Die Macht der Schergen
Erschienen am 18.06.2012
Exodus
Erschienen am 22.11.2013
Verlorene Hoffnung
Erschienen am 09.10.2012
Die Schlacht um Köln (Nation-Z)
Erschienen am 30.05.2014
Neue Rezensionen zu Ben B. Black
Neu
Rezension zu "Spiegelschmerz" von Ben B. Black
Spieglein, Spieglein in meiner Hand
AnnikaLeuvor 9 Jahren„Aaanaaassstaaasssiusss“
Da ist man nur einmal kurz ein paar Tage außer Haus und tada befinden sich im Briefkasten gleich 2 neue Sahlbürglein.Ben B. Blacks Spiegelschmerz und Schünemanns Fluchgespinst. Ich wiederhole dies nun zum letzten Mal, die Serie: „Die Schrecken von Sahlburg“ erscheint im TextLustVerlag und wird immer abwechselnd von diesen beiden Autoren geschrieben, die sich sogar gegenseitig lektorieren, das ist irgendwie cool. Normalerweise bekomme ich aber nicht gleich zwei auf einmal. Für jeweils 60 Seiten aber der optimale ‚Handtaschen‘-Genuß.
Es geht diesmal wieder an die Realschule mit Gothic Julia und Comic Jan, sowie ihrer beider Nachhilfelehrer Stefan. Ich hatte ja schon einmal erwähnt, dass ich beide parallel sich entwickelnden Teams super finde. Aber ich tendiere doch ein wenig mehr zu Schünemanns Schreibweise. Aber woran soll man das fest machen auf je nur 60 Seiten? Vielleicht liegt es momentan daran, dass Jan sich ein wenig zu seinen Ungunsten verändert hat. Er wirkt so weinerlich, natürlich muss er nicht mutig sein, er ist immerhin derjenige der vor dem großen blöden Klassenrüpel David kuscht, aber er ist schon recht nah am Wasser gebaut, was mir bisher nicht aufgefallen ist.
„Kein sehr einfallsreicher Spitzname.“
Im Gegenteil zu Julia, die passend zu ihrer schwarze Kluft ziemlich unnahbar und tough rüber kommt und diesen Eispanzer nur bricht, wenn es um den sympathischen Stefan geht. Ich frage mich was das wird. War das etwa ein Anflug von Eifersucht, als sie diesen ominösen Kuss gesehen hat? Es passiert in dieser Serie nämlich zum ersten Mal so offen, dass sowohl Rückblende, als auch Vorhersage getroffen werden. Außerdem gibt es mal ein bisschen Aufklärung um diese kuriosen Menschen die anscheinend einen Plan haben, was da in Sahlburg vor sich geht. Wobei Stefan betont, dass ihn diese ‚Regeln‘ ziemlich gegen den Strich gehen.
Allerdings muss ich bei diesem Bändchen einmal schärfer meckern. Denn mir passte die Herleitung hier nicht ausreichend gen Ende hin. Es geht nämlich um wie im Titel schon angedeutet, diesen Spiegel, der einem die menschlichen Abgründe zeigt und negative Gefühle zu verstärken vermag. An der Idee um dieses Artefakt ist nichts auszusetzen. Doch die Umsetzung war nicht so elegant wie in den anderen Bändern der Serie.
Das liegt daran, weil das Objekt erst relativ spät eingeführt wird und dann auch noch über die Rückblende die zwei Jahre vor der aktuell erzählten Zeit spielt. Das allein ist irgendwie Stilbrüchig. Es wäre hier vielleicht geschickter gewesen Julia Jan erzählen zu lassen was passiert ist, so dass dieser später auch auf die entsprechenden Rückschlüsse kommen kann. So wirkte seine spontane Eingebung, wo sich Julia möglicherweise befinden könnte nämlich sehr … allwissend zugeschustert. Natürlich ist mir aber auch bewusst, dass Julia eben nicht wissen kann was da genau passiert ist damals, denn sie war ja selbst nicht dabei.
„Es gehört nicht hier her.“
Was Black aber damit zurücklässt sind ungelöste Aufgaben. Das ist gut, denn so kann sich Team Realschule im übernächsten Band vielleicht ja der Burgruine widmen. Dieser Schrank interessiert mich nämlich sehr! Außerdem will ich als Lerserle natürlich jetzt wissen, ob diese Zukunftsvision mit der Bibliothekarin tatsächlich eintreten wird. Schade, dass diese auch noch die Zeichnung mitgenommen hat, ich hätte gern gewusst wie Jan dieses Bravourstück gelungen ist aus seiner Sicht. Aus Erfahrung weiß ich es ist nicht einfach ‚mal eben‘ ein Portrait aus dem Ärmel zu schütteln.
Fazit:
Teil 6 war schön, aber im Vergleich schwächer als 2 und 4.
Es ist absolut bezaubernd, dass abwechselnd immer einzelne Charaktere im Fokus stehen. Und für die Kürze so viele schöne Einblicke gewährt werden. Es erschließt sich jedes Mal auf’s Neue ein Teil der Stadt dazu. Wir besuchen bereits bekannte Orte und wecken Erinnerungen an vorhergegangene Ereignisse. Die ein rundes Gesamtbild ergeben. Ich überlege schon, wenn ich die nächsten Bändchen bekomme, dann werde ich vielleicht auch mal ein Fan Art zeichnen. Denn das gibt ein echt schönes Gruppenbild der beiden Teams und ihrer Patrone. Dazu sollte ich aber wirklich noch mal alle Bändchen lesen und mir klar machen wie wer aussieht. Das ist nämlich glücklicherweise nicht jedes Mal bis ins kleinste Detail beschrieben. Die Charaktere werden über ein paar aussagekräftig Schlagwörter dargestellt zum Wiedererkennen.
Ein Urteil mit nem Schild: "Vorsicht bissiger Hund"
Rezension zu "Friedhofsnacht: Die Schrecken von Sahlburg, Band 4, Fantastikserie" von Ben B. Black
Friedhöfe sind gruselig - aus gutem Grund
AnnikaLeuvor 10 Jahren„Wredo masch-keck,
wredo masch-kah“
Willkommen zurück in Sahlburg a.k.a. ‚Sunnydale‘. Wie ihr bereits wisst, wenn ihr unsere Rezis verfolgt (siehe Blog) schreiben Autoren Peter Schünemann und Ben B. Black diese Serie im Wechsel. Und wir sind at the moment bei Band 4 angelangt und somit erneut bei dem Gespann Team Realschule: Nachhilfelehrer Stefan, Gothic-Mädel Julia und SF-Comizeichner Jan. Ihnen zur Seite steht die ominöse Bibliothekarin. (Nur noch mal zum Verständnis Team Gymnasium besteht aus KarateKid Sarah, FanZine Anne und Multi-Rucksack Tom. Sowie den Helferlein: Vertretungshausmeister und Bibliothekarin.)
„wredo che-kaleck,
wredo!“
Wie ihr schon mit mir zusammen erahnen könnt, gibt es hier und da in Sahlburg Überschneidungen. Zum Beispiel in der Bibliothek, die ebenfalls von diesem ominösen Gönner Benedict Thurm dereinst gestiftet worden ist. Und zusätzlich zu den Schulhöfen und anderen Einrichtungen, wie zum Beispiel dem Museum aus Band 2 (Stundendieb), lüftet sich die Stadt Band für Band weiter für die Leser. Jetzt gibt es ein zwei hübsche Friedhöfe dazu sowie eines der Krankenhäuser. Diesmal geht es auch nicht um Mitschüler der beiden Schulen, die unter einem Dämon leiden, sondern erneut um Jan. Ja, der hat aber auch ein Pech. Er ist den Studendieb los geworden mit knapper Müh’ und Not, seine Schuhe sind durchgelaufen, die Noten einigermaßen konstant momentan, seine Mutter ist die Alleinverdienerin und sein Vater malocht jetzt neuerdings in einem Ein-Euro-Job. Jan hat immer noch keine Freunde, selbst Julia hat nicht mal ein freundliches Hallo für ihn übrig.
Der Dämon der diesmal umgeht hat sich in den Kopf gesetzt der Herr aller vier Windrichtungen zu sein. Und daher muss er irgendeinen Dämlack finden der die Drecksarbeit für ihn erledigt und in einer Gruft in alle vier Richtungen sein blödes Pentagramm zeichnet. Ach nee mit Kreis drum ist es ja ein Pentakel, wie ich nun weiß. Die Idee mit dem Drudenfuß ist natürlich recht abgedroschen in der Welt der Evokationen. Aber andererseits kann man damit auch nicht viel falsch machen. Denkt sich auch diese namenlose und meiner Meinung nach recht langweilige Kreatur, welche sich im armen Anton festgesetzt hat und ihn Nachts auf den Friedhof schickt. Ich empfehle dem Hampelmann echt mal das ‚de Vaer Grimorium‘ zu lesen.
„Wredo!
Wredo in-talah!“
Mehr verrate ich auch gar nicht, aber klar dürfte allen sein, das eine laufende Serie den Anspruch hat, dass hier und da Dämonen besiegt und zurück geschickt werden und größeres Unglück verhindert wird. Immerhin wollen wir ja noch mehr lesen in der Serie in der Zukunft! Daher gehe ich noch kurz auf das Cover ein: Dies gefällt mir außerordentlich gut! Auch wenn ich seit Doctor Who ziemlichen Schiss vor Engelstatuen hab’! (Und das aus verflucht gutem Grund!) Darüber hinaus sei gesagt, dass ich es absolut putzig finde, dass Ben B. Black seinem Protagonisten ein Buch untergejubelt hat aus der Reihe: „Ren Dhark“ bei der er nach Angaben im Heftchen sogar selbst Autor ist. Könnt ich ihm für in die Wange kneifen. Ich habe nichts gegen unterschwellige Werbung in der Hinsicht, im Gegenteil, wenn es passt, wie hier, da Jan nun einmal seinen eigenen Science Fiction Comic zeichnet - ihm reale zeitgenössische Literatur an die Hand zu geben schafft Authentizität! Oder bin ich die einzige dusselige Q die gleich gesuchmaschint hat, ob es jenes Büchlein überhaupt gibt?
Fazit:
Was soll ich also groß sagen. Ich habe jetzt alle 4 Büchlein gelesen und kann mich kaum entscheiden, welcher von beiden Autoren mir besser gefällt. Tatsächlich ist es Jan, der mich am meisten anzieht. Ich find ihn echt sympathisch und hätte mich als Schülerin mit ihm gern angefreundet. Er ist so herrlich normal und er zeichnet, ich würde seinen Comic gern lesen! (zu „Luc Orient“ schiel*) Aber vom Stil her empfinde ich Schünemanns Schreibweise als etwas angenehmer. Zumal ich gerade in diesem Band nicht ganz hinterher kam. Es ist nun nicht so, dass es unlogisch wäre… aber es ist eben auch ein wenig zu einfach einen Char sagen zu lassen: „Frag’ nich, ich weiß das einfach, is Intuition.“ Und der Rest war eben in diesem Fall Glück. Na ja… Glück dein Name sei Milena.
Ich bin ungemein gespannt darauf, wie diese beiden Teams zusammen mit ihren unsichtbaren Helferlein sich noch entwickeln werden. Der Serie bleib’ ich gern treu. Sie bietet schon jetzt über die Bändchen hinweg eine Erinnerungsfreundliche Hintergrundgeschichte. Es wird immer mal wieder auf Vergangenes angespielt und die Figuren sind reduziert auf ein paar spezielle Fähigkeiten und Charakteristika, das erschafft aber einen hohen Wiedererkennungswert um die Schar auseinanderhalten zu können.
Ein ‚Ei der Daus‘ Urteil
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