Cover des Buches Cash Club (ISBN: 9783426304907)
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Rezension zu Cash Club von Ben Berkeley

Das perfekte Verbrechen?

von Baerbel82 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine abenteuerliche Geschichte, meisterhaft erzählt!

Rezension

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Baerbel82vor 8 Jahren

Was für eine geniale Idee, ein Roman über Geldfälscher! Das ist nicht nur hochspannend, sondern auch sehr informativ. Worum geht es?

Die Geschichte beginnt vor etwa 20 Jahren in Palo Alto. Wir lernen Brian, Stan, Josh und Alex kennen. Vier kalifornische Teenager zwischen Schulalltag, erster Liebe und Zukunftsplänen.

Als Anfang 2000 die Dotcom-Blase platzt und die Börsenkurse einbrechen, entscheiden sich die vier Freunde, Geld zu fälschen. Josh geht nach Deutschland, um Drucker zu werden und Brian nach Stanford, um Informatik zu studieren. Alex landet in Atlantic City bei der Mafia und lernt dort alles über Glücksspiele und Geldwäsche. Stan wird Agent beim Secret Service in New York.

Fünf Jahre später, nach vielen Höhen und Tiefen, kommt es doch noch zum Kick-off für den Cash Club. Zitat Alex: „Es war viel schwieriger, den Cash Club zusammenzuhalten, als er sich das vorgestellt hatte.“ Auch die „P“ Probleme - Printer, Papier, Portrait und Plastikstreifen - sind gelöst, die ersten 100-Dollar-Scheine können in Druck gehen. Schon bald werden große Mengen von gefälschten Banknoten in Umlauf gebracht. Die Blüten sind von hervorragender Qualität. Der Reichtum wächst, die Gier wächst mit.

So viel Falschgeld bleibt nicht unentdeckt. Plötzlich gerät Alex ins Visier der Ermittler. Die Steuerbehörde, das FBI und die US-Notenbank verfolgen die besten Geldfälscher der Welt. Eine gnadenlose Jagd beginnt...

Mit „Cash Club“, einem Roman über vier Jugendliche aus dem Silicon Valley, die ausziehen, die besten Geldfälscher der Welt zu werden, hat Ben Berkeley, deutsch-amerikanischer Autor aus Kalifornien, sich selbst übertroffen. „Cash Club“ ist kein Thriller, sondern ein Spannungsroman, der auf einer wahren Geschichte basiert und sich liest wie ein Krimi, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.

„Cash Club“ besticht zudem durch sorgfältig recherchierte Hintergründe. Was Ben Berkeley hier an Zeitgeschichte aufweist ist äußerst lebendig und authentisch. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Selbst mit Gesellschaftskritik spart der Autor nicht. „Vielleicht war dies der Grund“, sinniert Josh, „warum sich die Amerikaner mit der Ironie so schwer taten. Weil es sehr viel Freundlichkeit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gab, aber wenig Liebe.“ Oder als Alex feststellt (es geht um Steuernachzahlung eines Steuersünders): „Was der Staatskasse mehrere Millionen einbrachte und wieder einmal bewies, dass es eine Größenordnung gab, ab der Verbrechen nicht mehr geahndet wurden.“

Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht:

Alex ist mir sofort ans Herz gewachsen, er hat viel Empathie. Alex kümmert sich rührend um seine Mutter. Außerdem hilft er Stan, dem Loser. Denn von ihm stammt der Plan. Brian ist klug, ein guter Programmierer. Seine Ideen treiben das Projekt voran. Josh ist Jude und zuständig für die Technik und die vier „P“ (Printer, Papier, Portrait und Plastikstreifen). Stan, Football-Star und Womanizer, kommt mega unsympathisch rüber. Ohne Alex wäre er nichts.

Obwohl die Truppe natürlich kriminell ist, fiebert man mit ihr mit, ob sie es wohl schafft, dem Arm des Gesetzes zu entkommen. Selbst wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird Spannung aufgebaut, die langsam gesteigert wird und nicht mehr nachlässt. Die Geschichte nimmt viele überraschende Wendungen, bis zum unerwarteten Ende. Eine perfekte Mischung aus Dichtung und Wahrheit.

Fazit: Eine abenteuerliche Geschichte, meisterhaft erzählt!

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