Cover des Buches Fast genial (ISBN: 9783257241983)
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Rezension zu Fast genial von Benedict Wells

Ein Muss für alle John Green Fans

von Das_Leseleben vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Von der Suche nach der eigenen Identität.

Rezension

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Das_Leselebenvor 6 Jahren

‚Fast genial‘ ist der letzte Roman des Autoren, den ich noch nicht gelesen hatte. Wie ich mitbekommen habe spaltet das Buch die Meinungen, einige finden es sehr gelungen, andere eher weniger. Welcher Seite ich mich anschließe, möchte ich euch jetzt erzählen, aber erst mal ein paar Fakten: Das gebundene Buch ist 2011 im Diogenes Verlag erschienen und hat 336 Seiten.

Inhalt:
Francis Dean ist fast 18, seine Mutter ist in der Psychiatrie und er lebt im Trailerpark New Jersey. Durch den missglückten Selbstmordversuch erfährt er, das sein leiblicher Vater ein Genie ist. Gemeinsam mit seinem besten Freund Grover und der labilen Anne-May, begeben sich die drei auf einen Roadtrip durch die USA mit dem Ziel Francis reichen und genialen Vater zu finden.

Meine Meinung:

Über die Frage ob Benedict Wells schreiben brauchen wir uns erst gar nicht zu streiten. Denn das kann er definitiv. Mich überrascht es immer wieder was für ein genialer Geschichtenerzähler er ist. Jede seiner Romane ist einzigartig und lädt sich nur schwer mit seinen Vorgängern und Nachfolgern vergleichen.
Mit ‚Fast genial‘ lernen wir Francis kennen, der steht ganz unten der Gesellschaftskette in den USA, er muss mit seiner schwer psychisch erkrankten Mutter in einem Trailerpark leben, ohne jegliche Hoffnung auf ein besseres Leben und ein besseres Wohnumfeld. Diese Hoffnungslosigkeit zieht sich durch große Teile des Romans. Er ist Jemand der selbst sich immer als nutzloser und dümmer darstellt, als er eigentlich wirklich ist. Durch viele unverhoffte Wendungen macht Francis für mich eine große und nachvollziehbare Entwicklung durch. Die Geschichte ist aus Francis Sicht erzählt, die Form des personalen Erzählers schafft den nötigen Abstand um als Leser, komische, tragische Moment und manchmal liebenswürdige Momente besser nachvollziehen können. Besonders wenn man nicht selbst in dem Alter der Protagonisten ist.
Neben Francis gibt es noch Anne-May, sie lernt Francis gleich zu Beginn in der Psychiatrie kennen. Mit Anne-May hatte ich zu Beginn so meine Schwierigkeiten, ich fand sie ihrer eigenen Rolle zu bewusst erst im laufe der Handlung legte sie die Überheblichkeit ab. Am Ende hätte ich gerne noch viel mehr über sie erfahren.
Obwohl der Autor ein Meister von Charakterisierung und tollen Figuren ist finde ich diesmal Grover nicht ganz so gelungen wie die anderen Beiden und dies ist mein Kritikpunkt für diesen Roman. Er stellt das komplette Gegenteil zu Francis da. Seine Rolle ist vielmehr stereotyp und wenig überraschend, trotzdem war er recht witzig. Aber leider auch nicht viel mehr.
‚Fast genial‘ erzählt auf komische und zu gleich tiefsinnige weise die Reise auf der Suche nach sich Selbst und seinen Platz im Leben. Ein passenderes Bild als einen Roadtrip quer durch die USA und seine unterschiedlichsten Bewohner, sowie Orte hätte man dafür nicht wählen können.
Dieser Roman ist ein Muss für alle John Green Leser und mein drittliebster Wells.



Mehr Infos: http://das-leseleben.webnode.com/news/fast-genial-von-benedict-wells/
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