Rezension zu "An der Förde singt der Tod" von Bengt Thomas Jörnsson
Auch mit diesem dritten Krimi rund um die beiden Kriminalpolizisten Paul Beck und Nick Harder bleibt Autor Bengt Thomas Jörnsson dem Show- und Filmbusiness treu.
Diesmal müssen sie in einer Castingshow in Damp ermitteln, denn die Moderatorin Lydia Kayser ist brutal ermordet worden. Für die Ermittler Paul Beck und Nick Harder beginnt nun die Suche nach dem „Cui bono?“, was in der bunten Glitzerwelt Intrigen und Talmi nicht einfach ist. Jeder der Teilnehmer will gewinnen, manche scheinen Dreck am Stecken zu haben, den Lydia Kayser genüsslich hervorgekramt hat. Kann das das Mordmotiv sein?
Um dieser eigenartigen Scheinwelt und den Teilnehmern sowie der Crew auf den Zahn fühlen zu können, schleusen Pauls Freundin Lotta Lundkvist undercover als Moderatorin ein. Doch für die hält die Show noch eine extra Überraschung bereit, als sie ihre frühere große Liebe dort wiedertrifft.
Was hier dann entdeckt wird, ist manchmal schon mehr als oberflächlich und jenseits des guten Geschmacks.
Meine Meinung:
Der Krimi ist grundsätzlich sehr gut geschrieben. Leider ist die Kulisse, diese Talentshow, in der sich junge, mehr oder weniger begabte Künstler, vor einem Millionenpublikum prostituieren (müssen), um diesen zweifelhaften Wettbewerb zu gewinnen, so gar nicht meins. Ich habe versucht, dieses Gewese auszublenden und mich auf den quasi „nackten“ Kriminalfall zu konzentrieren. Das ist mir, dank Bengt Thomas Jörnsson, der seine Ermittler auch Kritik an dieser Art von Sendung üben lässt. auch recht gut gelungen. Es bleibt eine Art Closed-Room-Situation übrig, auch wenn die Kandidaten surfen dürfen. Allerdings ist auf Schritt und Tritt, selbst in den Bädern eine Kamera dabei. Entweder mit Personal oder (noch schlimmer) versteckt in den Zimmern. Privatsphäre ist gleich null. Mir ist ja unbegreiflich was Menschen dazu treibt, an solch einer Menschenverachtenden Show teilzunehmen und sich zum Affen zu machen.
Mein Lieblingscharakter ist natürlich Kater Watson, der als Double von Garfield auftreten könnte: stets müde, aber dafür immer hungrig.
Fazit:
In einem anderen Milieu hätte der Krimi 5 Sterne von mir erhalten, aber mit Castingshows kann ich nur wenig anfangen, daher gibt es einen Stern Abzug und nur 4 Sterne.