Troja mal ganz anders.
»Wiloucha« präsentiert den trojanischen Krieg, der die historische Grundlage für das bekannte Epos bildet, aus der Perspektive der Hethiter, eines Volksstamms, der bereits in der Antike fast völlig in Vergessenheit geraten war und auch heute noch ein Mysterium darstellt.
Anfangs fand ich etwas schlecht ins Buch, aber einmal in die Geschichte reingelesen, war ich dann auch voll und ganz gefesselt von dieser. Troja wird bereits seit zehn Jahren von den Griechen belagert und der Bündnispartner in Hattusa ist nicht willens, Troja zu helfen.
Und dann eines Tages sind die Griechen verschwunden, zurück lassen sie ein riesiges Holzpferd. In Troja wird die Freiheit gefeiert und keiner ahnt, was da kommen mag – den Rest der Geschichte kennt man wohl.
Aber hier im Comic ist keinesfalls die „Ilias“ wieder gegeben. Ja, die Geschichte Trojas und dessen Untergang liest man, aber auch wird hier Hattusa beleuchtet und damit auch die Hethiter, von denen man bisher wohl wenig gelesen hat. Und genau das machte es aus, es war ganz ein anderer Ansatz und spaltet sich somit von all den ganzen neu geschriebenen Büchern rund um die griechische Mythologie, die scheinbar ein neues Hoch hat.
Ich empfand es als anders und durchaus spannend. Natürlich sind die Griechen nicht nur wegen einer schönen Frau in den Krieg gezogen und belagerten Troja so lange. Es geht um Reichtum und Macht, auch wenn die schöne Helena sicherlich der Auslöser für diesen größten Krieg zu der Zeit war.
Von mir ein Daumen hoch für diese tolle, unerwartete Geschichte, die auch mit ihren schönen Zeichnungen bei mir Punkten konnte.