Cover des Buches Strandgut (ISBN: 9783423260596)
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Rezension zu Strandgut von Benjamin Cors

Vorzeitig beendet! Ich verfasse daher nur eine Teilrezension von zur Hälfte des Buches...

von Floh vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ich habe den Faden beim Lesen verloren und das Buch nach knapp der Hälfte vorzeitig beendet...

Rezension

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Flohvor 9 Jahren
Teilrezension nach 197 gelesenen Seiten von knapp 400 Seiten des Krimi.

Autor Benjamin Cors hat mich mit seinem Krimi "Strandgut" und vor allem mit seinem gewählten Schauplatz in Cannes und der französischen Normandie unheimlich neugierig gemacht. Ich bin eher die Krimi- und Thrillerleserin, die gern zu skandinavischen Werken greift, und habe hier in Benjamin Cors Erstlingswerk Abwechslung gesucht, da hier ein etwas ganz anderer Ermittler am agieren und ermitteln ist. Da kam mir "Strandgut" sehr gelegen. Passend zu den derzeitigen sommerlichen Temperaturen und passend zur Strandsaison.
Erschienen im dtv Verlag (http://www.dtv.de/)

Inhalt:
"Es war 11:37 Uhr. Eine Minute später ging alles schief.
Die Filmfestspiele in Cannes: Dem jungen, aufstrebenden Personenschützer Nicolas Guerlain passiert ein unverzeihlicher Fehler. Durch eine ruckartige Bewegung stößt er versehentlich seinen Schützling, einen namhaften Minister, vor den Augen der Öffentlichkeit zu Boden. Seine Karriere ist ruiniert - er wird in seine alte Heimat, den idyllischen Badeort Deauville in der Normandie, strafversetzt. Mit der Ruhe am Meer ist es jedoch bald vorbei, als eine abgetrennte Hand an den Strand gespült wird. Nicolas beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Und deckt einen Fall auf, der Jahrzehnte zurückreicht.“

Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors Benjamin Cors ist der typische Schreibstil für einen soliden Krimi. Der Autor besitzt einen ganz besonderen Stil, das zeigt sich schon nach wenigen Seiten in seinem spannenden Plot, der viele Fragen, Ermittlungsansätze und Mutmaßungen aufwirft. Hier ist der Leser zum Mitdenken und Mithandeln animiert. Das ist spannend und macht Lust auf mehr. Es lässt sich eine vielversprechende Story erwarten. Anfangs geht es auch gründlich mit vielerlei Spannung und Spuren und Passagen weiter. Das gefiel mir alles auch noch recht gut. Aber nach einigen Seiten hatte ich mehr und mehr den Eindruck, dass sich der Autor selbst in etwas verstrickt hat. Ich habe öfters den Faden verloren und das Lesen wurde für mich leider undurchsichtig und zusammenhangslos. Vielleicht lag es auch einfach an der Hitze, oder an meiner Konzentration, ich bin jedoch nicht ganz auf einer Wellenlänge mit der Umsetzung und dem Stil des Autors gekommen.
Benjamin Cors beschreibt das Geschehen unterschiedlichen Standpunkten, er wechselt zwar geschickt die Perspektiven und lässt den Leser in das Leben und die Gefühlswelt der Akteure eintauchen, baut aber eher verwirrende und wenig handfeste Spannungsebenen auf, hier gibt es wenig Halt in den Spitzen, die mich zum "Durchhalten" gebracht hätten. Loben möchte ich jedoch, dass Cors mit seiner Art des Schreibens und mit seinem feinen Händchen Bilder im Kopf des Lesers erzeugt und lebendig werden lässt. Das Geschilderte ist so nah und sehr real. Gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Ortes Deauville und die Szenen mit den Fischern. Ich konnte die Kutter förmlich vor mir sehen, die Möwen kreischen hören und das Meer riechen. Der Einstieg in das Buch ist etwas ganz Spezielles und schraubt zudem die Erwartungen des Lesers extrem hoch. Das war Benjamin Cors Eigentor, meiner Ansicht nach. Der Autor B. Cors trifft anfangs den Nerv der Zeit und wartet mit einem Krimi und Ermittler auf, der neugierig macht. Leider schwächelt die Umsetzung in der Spannung und im Zusammenhang, so dass das Gelesene wenig Höhepunkte und viel Verwirrung und Durcheinander aufweist.

Charaktere:
Der Autor Benjamin Cors hat mit seinem Personenschützer Nicolas Guerlain einen besonderen Charakter und Protagonisten in die Welt der Krimiliteratur entlassen. Trotz vieler Details zu einzelnen Charakteren blieben mir die meisten Charaktere doch recht unnahbar und fern. Hier fehlte es mir ein bisschen an Tiefe, so dass ich mich hätte mit den Charakteren und dem Fall identifizieren können. Neugierig hat mich Julia gemacht, wie es ausgeht und was es mit Julia zu tun hat, habe ich jedoch leider noch nicht erfahren, da ich diesen Krimi nicht beendet habe.

Schauplätze:
Hier glänzt der Autor mit gutem Geschick, ein besonderer Pluspunkt. Denn Benjamin Cors bringt viel französischen Einfluss und Lokalkolorit in seine Handlung. Äußerst interessant und für mich eine tolle Besonderheit in dem wirren Fluss der Handlung und Begebenheiten. Hafenluft, Gerüche, französische Gassen, Gebäude und Straßennamen. Sehr atmosphärisch und mit viel Flair und Facette ausgeformt. Ich bin so gar nicht die Frankreichliebende, aber in diesem Krimi bekomme ich wirklich Lust, die Schauplätze zu besuchen und all die geschilderten Eindrücke der noch idyllischen Orte einzufangen. Der Autor bietet nicht nur örtliche Kulissen, er bietet dem Leser nach und nach auch einen Blick in die Welt von geschundenen Seelen und kranken Psychen.

Meinung:
Leider hat mich dieser Kriminalroman in vielen Punkten nicht ganz überzeugt. Ich konnte einfach keinen Anker in diesem Krimi finden. Es wurden viele Handlungsstränge entwickelt und ausgeführt, das wirkte für mich etwas zu überladen und wuchtig. Ich habe mich in dem Wirrwarr verirrt und es wurde mir zu ansträngend den Dingen zu folgen. Hin und wieder musste ich zurück blättern, was ich sehr ärgerlich und störend fand. Da für mich kein Ziel und Durchblick in Sicht war, habe ich mich schweren Herzens entschlossen das Buch vorzeitig zu beenden und bin so bis Seite 197 gekommen. Vielleicht verpasse ich das Beste? Wer weiß? Vielleicht linse ich gleich einfach in die letzten Kapitel.....

Cover / Buch:
Das Cover, so besonders wie speziell. Das Cover zog direkt meine Blicke an. Der Titel macht neugierig und der Klapptext verspricht Krimi und Ermittlungen pur! Atmosphärisch, idyllisch und der passende Sommer-Krimi!

Zum Autor:
"Benjamin Cors ist politischer Fernsehjournalist und hat viele Jahre für die ARD Tagesschau, die ARD Tagesthemen und den Weltspiegel berichtet. Heute arbeitet er als landespolitischer Korrespondent für den SWR. Er ist als Deutsch-Franzose aufgewachsen und hat die Sommer seiner Kindheit in der Normandie verbracht."

Fazit:
Der Krimi ist definitiv mit wunderbarem französischem Flair gesegnet. Vielleicht war ich zu ungeduldig mit diesem Werk, aber ich habe es nach der Hälfte vorzeitig beendet, da ich den Faden einfach verloren habe…
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