McMylers fortschrittlicher Beitrag verdient Achtung aufgrund der Verteidigung einer nicht herkömmlichen Ansicht in der verbreiteten Philosophie. Sein Buch liefert eine beinahe durchgängig nachvollziehbare Analyse und bedient sich Wiederholungen seiner gewonnenen Erkenntnisse, die dem Leser nur zugutekommen. Dem Autor gelingt es seinen eigenen Standpunkt zu beziehen und ihn deutlich widerzugeben, indem er seine eigene Theorie von anderen Theorien, hauptsächlich dem reductionism und anti-reductionism, abgrenzt und so seine Darstellungen verdeutlicht.
Auch Leserinnen und Leser, denen das vorliegende Thema unbekannt ist, finden sich gut zurecht, teilweise ist das dem ersten Kapitel zu verdanken, das detailliert den historischen Hintergrund der Erkenntnistheorie des Zeugnisses zugrunde legt. Entgegenseiner Vorwarnungen, er vertrete eine „extremely unorthodox“ philosophische These, ist es keineswegs mühsam, diese These und den Argumentationsstrang zu verfolgen und seinem Vorhaben die Natur des Vertrauens und der Autorität ernsthaft einzubeziehen, wird er stets gerecht.
Schlussendlich kann McMylers Buch Testimony, Trust, And Authority als ein wohl überlegtes und fortgeschrittenes Buch im Bereich der Erkenntnistheorie behandelt werden. Und trotz der minimalen Einwände erfasst seine Darstellung ein wichtiges Merkmal unserer epistemischen Praktiken. Vor allem aber liegt ein wichtiger Beitrag zum Gespräch zwischen Philosophie und Soziologie vor, denn seine Perspektive regt stark zum Nachdenken über die Sozialität der menschlichen Rationalität an.