Rezension zu "Aber es wird regnen" von Clarice Lispector
Ich muss gleich zu Beginn festhalten, dass ich normalerweise kein großer Fan von Kurzgeschichten bin. Jedoch, nachdem ich den Kurzroman "Der große Augenblick" gelesen hatte – mein erster Kontakt mit den Werken von Clarice Lispector –, verspürte ich den Wunsch nach mehr.
In dem Buch "Aber es wird regnen" finden sich zahlreiche Geschichten, von denen die meisten recht kurz sind. Viele davon haben mich wirklich begeistert, und einige habe ich sogar mehrmals gelesen, mit dem Gefühl, sie noch öfter zu durchstöbern. Schon nach der Lektüre der ersten Geschichte spürte ich eine Veränderung in mir, die ich kaum in Worte fassen kann. Es war, als ob eine warme Woge mein Herz umspült hätte. Ein Großteil dieser Erzählungen hat meine Perspektive erweitert, meinen geistigen Horizont erweitert und mich dazu angeregt, tiefer nachzudenken – über die Themen, die sie behandeln. Natürlich gab es auch Geschichten, mit denen ich nicht so viel anfangen konnte. Doch das ist nicht weiter schlimm, da die meisten Geschichten recht kurz sind und sich schnell weiterblättern lässt, um zur nächsten zu gelangen.
Der Sprachgebrauch und der Schreibstil in diesem Buch verdienen höchstes Lob. Es handelt sich zweifellos um Literatur auf höchstem Niveau. Ich bin der festen Überzeugung, dass Clarice Lispector für alle, die wahre Literatur schätzen, ein absolutes Muss ist