Sie gelten als willenlose, fleischfressende und stinkende Geschöpfe, die tranceartig (fast schon gelangweilt) durch die Gegend schlurfen und seltsame Geräusche von sich geben: #Zombies. In Deutschland gibt es schätzungsweise... kleiner Spaß am Rande!
Und die Protagonisten in diesem Buch können mein Elend verstehen, denn Zombies gibt es offenbar überall auf der Welt: u.a. im Polargebiet, in Mexico City, Tokio, Kabul und Minnesota.
Wir begleiten fünf Menschen durch ihren Alltag nach der Stunde 0. Nämlich nach jener Zeit, in der noch alles normal war. In der man seinen Liebsten morgens einen Kuss gab und ihnen einen schönen Tag gewünscht hat. In der man zur Arbeit oder Schule ging, sich nachmittags mit seinen Freunden traf... und all die Dinge tat, die wir - du und ich - für selbstverständlich halten. Doch in YEAR ZERO ist nichts mehr normal. Nichts selbstverständlich. Die Liebsten sind tot, es gibt kaum noch Nahrung, herumliegende Leichenteile sind mittlerweile ein vertrauter Anblick. Während der Eine verzweifelt Schutz sucht, ist der Andere auf Vergeltung aus. Und man stellt sich selbst die Frage, zu welcher Gruppe man in solch einer Situation gehören würde.
Zudem stellt man mit Schrecken fest, wie greifbar die Gefahr tatsächlich ist. Wie schnell ein Virus freigesetzt und eine Epidemie/Pandemie ausgelöst werden kann. Wir erinnern uns an die Pest, an die Russische Grippe, SARS, an das Ebolafieber... Covid-19. In YEAR ZERO wird ein unbekanntes Virus freigesetzt, als ein Eiskern, in dem ein vermeintlicher Neandertaler eingefroren ist, zerbricht. Wegen eines starken Sturms kommen die Forscher nicht vom Gelände weg. Es gibt keine Satellitenverbindung, um die Außenwelt um Hilfe zu bitten. Was dann folgt, ist eine folgenschwere Kettenreaktion, die das Schicksal der Menschheit besiegelt.
Dieses düstere Endzeitszenario wird zeichnerisch gut eingefangen, auch wenn die Illustrationen keine besonderen Merkmale haben, keinen Wiedererkennungswert.
Anfangs haben mich die schnellen Perspektivwechsel irritiert; circa alle zwei Seiten erleben wir die Geschehnisse aus Sicht einer der fünf Hauptfiguren. Daran muss man sich womöglich erst einmal gewöhnen. Behilflich sind dabei die Farben, da beispielsweise alles, was sich in der Forschungsstation abspielt, in eisigen Kontrasten dargestellt wird - sprich viele Nuancen von Blau.
"Horror ist ein zerbrochenes Spiegelbild der Realität [...] Wir alle sind nur ein Husten oder einen Raketenangriff von Year Zero entfernt." (Zitat des Autors aus dem Nachwort)
Fazit: Coole Story, schnelle Perspektivwechsel, solide Zeichnungen. Ich freue mich auf die Fortsetzung und bin gespannt, was den fünf Protagonisten noch passieren wird.
Benjamin Percy
Lebenslauf von Benjamin Percy
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Benjamin Percy
Wenn sie eintritt die Apokalypse, wie wirst du dann auf deine Vergangenheit zurückschauen? Mit etwa diesem Gedanken sollte man an diesen Comic herangehen. Es wird nicht einfach nur eine Story abgespult, sondern es gibt fünf einzelne Schicksale, welche mit einender verknüpft werden. Das Cover verrät schon, dass wir es mit Zombies zu tun haben werden. Alles fängt irgendwo im Eis der Antarktis an. Sara Lemons ist Wissenschaftlerin und sie versucht anhand einer Bohrung herauszufinden, wie sich das Klima in den letzten Jahrtausenden entwickelt hat. Sie stößt dabei zufällig auf einen konservierten Leichnam. Keine Sorge, wir sind hier nicht bei „Das Ding aus einer anderen Welt“, wobei es sicherlich leichte Ähnlichkeiten gibt. Jetzt wird die Story aufgeteilt, wir erleben den Straßenjungen Daniel Martinez, welcher sich mit Betteln sein Lebensunterhalt verdient.
Saga Watanabe ist ein Auftragskiller in Tokio, Fatemah Shah lebt in Afghanistan und hat sich mit einer Gruppe von Frauen zusammengetan, welche schreckliche Schicksale erlebt haben. Zum Schluss noch B.J. Hool, ein schüchterner Nerd, welcher schon vor vielen Jahren anfing einen Bunker zu bauen, welcher jetzt mehr den je zu seiner Heimat wird. Eine interessante bunte Mischung, aus der man nicht wirklich einen Charakter herausheben kann, da alle ihre eigene Geschichte haben und alle fünf erleben das Ende der Menschheit auf eine ganz eigene Art und Weise. Daniel Martinez schafft es z.B. die erste Welle in den Tunneln der Stadt zu überleben, da die Zombies hier nicht hineinklettern. Watanabe nutzt seine Waffen, um sich blutig einen Weg zu seinem Ziehvater zu bahnen und trifft dabei mehr als einmal mit seinen Kugeln die Köpfe der Untoten.
B.J. Hool hingegen legt sich einen Zombie Killer Van zu und versucht über Funk andere Überlebende zu erreichen. Nur Sara Lemons scheint der Grundstein allen Übels gelegt zu haben oder gab es diese Untoten schon immer? Hier hat der Autor eine sehr interessante These aufgestellt, dass es in den letzten Jahrhunderten immer wieder Aufzeichnungen gab, wie diese Zombies schon einmal das Licht der Welt erblickt haben. Ob im Mittelalter oder weit davor, der Tod war ihnen anzusehen, auch wenn die Schriften manchmal etwas andere gesagt haben. Die Zeichnungen sind durchweg gut. Gerade durchdachte Linien, gut gewählte Farben und auch die Zombies sehen „nett“ aus, wobei sie ruhig etwas häufiger hätten auftreten können. Blut gibt es dennoch genug und davon wird auch noch einiges mehr fließen…
Fazit:
Der Tod dauert so lange bis er eintritt und manchmal kommen sie wieder. Zombies haben schon immer die Menschen fasziniert. Ihre Herkunft ist genauso unerklärlich, wie ihr Verhalten. Benjamin Percy hat die einzelnen Geschichten in kurzen, sehr prägnanten Passagen aufgeteilt. Man erfährt viel über die Charaktere und will wissen was aus ihnen wird. Die eingeflochtenen Story-Elemente, wo der Zombie herkommen könnte und der Rückblick in die Vergangenheit der Menschheit sind brillant erklärt. Hinzu kommen passende Zeichnungen von Ramon Rosanas und Farbe von Lee Loughridge. Mit den Cover-Kollagen von Kaare Andrews schließt sich der Kreis. Eine Zombieapokalypse die ganz anders als The Walking Dead den Figuren tiefer auf den Grund geht.
Text: Benjamin Percy
Zeichnung: Ramon Rosanas, Lee Loughridge, Kaare Andrews
Übersetzung: Frank Neubauer
Hardcover: 144 Seiten
Verlag: Cross Cult Verlag
Veröffentlichung: 30.04.2021
ISBN: 9783966583381
Die Idee, einen Geheimdienst zu gründen, der das Mutantenparadies Krakoa beschützen soll, war recht interessant, aber irgendwie gefiel mir die Umsetzung gar nicht. Die Handlung war nicht wirklich interessant und war nicht mal spannend erzählt worden- auch die Charaktere blieben recht flach. Nur der Zeichenstil gefiel mir.
Empfehlen kann ich den Comic nicht.
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