Benjamin R Barber

 4,7 Sterne bei 3 Bewertungen

Alle Bücher von Benjamin R Barber

Cover des Buches Imperium der Angst (ISBN: 9783423344388)

Imperium der Angst

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Erschienen am 01.10.2007
Cover des Buches Jihad Vs McWorld (ISBN: 9780552163842)

Jihad Vs McWorld

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Erschienen am 31.01.2011
Cover des Buches Jihad Vs McWorld (English Edition) (ISBN: B004EYSXMA)

Jihad Vs McWorld (English Edition)

(0)
Erschienen am 15.12.2010

Neue Rezensionen zu Benjamin R Barber

Cover des Buches Imperium der Angst (ISBN: 9783423344388)
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Rezension zu "Imperium der Angst" von Benjamin R Barber

Georg333
24 S. Anmerkungen! Keine Register! Global-Demokratie-Illusionen ("CivWorld")?! Wer seine Bücher liest, versteht vermutlich etwas beßer die (nach)biblisch PROPHEZEITE "gänzliche Entartung der Menschheit", insb. der US-GB-Bilderberger-"Eliten" (Bertha Dudde! Jakob Lorber!) & die sehr bald kommenden Extrem-Katastrophen aller (!) Art: 3. Weltkrieg, Kometenkollision, die ihn beendet, 7j. ANTICHRIST-Zeit...: j-lorber.de! Gerd Gutemann: "2020-2028 [m.E. 2025-2033!]"! Hier gibt's aber nur Intellektuelles (mit m.E. selektiver Kritik!), nicht GEISTIGES (Top: Kurt Eggenstein, M Kahir, Walter Lutz)! Clinton-Präsidentenberater & einer der "klügsten Kommentatoren [US]am. Politik und Kultur"! "Selten hat ein Buch [2003] die Gefahr[en] der neuen [extrem agressiven & terroristischen (!)] [Bush-/US-]Außenpolitik [Noam Chomsky] ...so treffend dargestellt!" (buchtips.net)

1) Fazit: a) 24 S. Anmerkungen! Mit Bemerkungen & Literaturreferenzen-Angaben
Keine Register: Sachen, Personen, Literaturreferenzen-Liste,,,,

b) Global-Demokratie-Illusionen ("CivWorld")?! 

c) Wer seine Bücher liest, versteht vermutlich etwas beßer
c1) die (nach)biblisch PROPHEZEITE "gänzliche Entartung der Menschheit" (Bertha Dudde! Jakob Lorber!),
c2) insbesondere der US-GB-Bilderberger-"Eliten" ("Bilderberg-Gruppe", "Bilderberg-Konferenz")&
c3) die sehr bald kommenden Extrem-Katastrophen aller (!) Art:
3. Weltkrieg, Kometenkollision, die ihn beendet, 7j. ANTICHRIST-Zeit...:
Top:  j-lorber.de! Gerd Gutemann: "2020-2028 [Zeitreferenzfehler! M.E. 2025-2033!]..."! 

d) Hier gibt's aber nur Intellektuelles (mit m.E. selektiver Kritik!), nicht GEISTIGES!
Top: Kurt Eggenstein, M Kahir, Walter Lutz!
e1) Er war Clinton-Präsidentenberater &
e2) einer der "klügsten Kommentatoren [US]am. Politik und Kultur"!
"Selten hat ein Buch [2003] die Gefahr[en] der neuen [extrem agressiven & terroristischen (!)] [Bush-/US-]Außenpolitik [Noam Chomsky] ...so treffend dargestellt!" (buchtips.net)

f) Verdeckt NWO-vorbereitend ("präventive Demokratie"?

2) Hilfreiches
a) Originalversion: "Fear's Empire: War, Terrorism, and Democracy" lovelybooks
b) Bill Clinton: 1993-2001 USA-Präsident, Vorgänger von George W. Bush (2001-2009): : https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_Clinton ,
https://de.wikipedia.org/wiki/George_W._Bush 

c) Lesenswert: https://de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_R._Barber : "Barber war innenpolitischer Berater der Clinton-Regierung und beriet zahlreiche andere Körperschaften und Politiker (u. a. Howard Dean und Roman Herzog). Er stand der sozialphilosophischen Strömung des Kommunitarismus nahe. In seinem Hauptwerk Strong Democracy (Starke Demokratie) von 1984, das zugleich als ein zentrales Werk des Kommunitarismus gilt, kritisierte er die repräsentative Demokratie (u. a. in den USA) und stellte eine radikal-demokratische Alternative in Form der partizipatorischen Demokratie dagegen. Dabei griff er Jean-Jacques Rousseaus Vorstellung wieder auf, Repräsentation sei Gift für die Demokratie."

d) Jan C. Behrens: Amerika als Imperium - Ein Überblick zur neueren Literatur
1. Historische Erklärungen, Vergleiche und Analogien
2. Narrative des Niedergangs
3. Perspektiven imperialer Ordnung im 21. Jahrhundert
4. Einige Schlussfolgerungen
https://zeithistorische-forschungen.de/1-2006/4410
"...Das Niedergangsnarrativ ist jedoch kein Spezifikum europäischer Beobachter. Auch amerikanische Autoren greifen auf diese Erzählung zurück - etwa Michael Mann, Benjamin B. Barber und Chalmers Johnson.13 Mann kritisiert einen neuen amerikanischen Imperialismus, der seit 1989 das Denken bestimmt habe und unter George W. Bush zum bestimmenden Paradigma amerikanischer Außenpolitik geworden sei. Manns Ziel ist eine Bilanz der militärischen, politischen, wirtschaftlichen und ideologischen Macht Amerikas. Dabei kommt er - schon im Vorwort - zu einem vernichtenden Urteil: „Das American Empire entpuppt sich als militärischer Riese, ökonomischer Trittbrettfahrer, politisch Schizophrener und ideologisches Phantom.“ Im zweiten Teil seiner Abhandlung analysiert Mann die Kriege der USA in Afghanistan, gegen den internationalen Terrorismus, gegen Nordkorea und den Irak. Die Bush-Administration habe die Legitimität amerikanischer Hegemonie im Alleingang verspielt und den Anspruch verwirkt, als „wohlwollendes Imperium“ Konflikte zu lösen. Insgesamt zeichnet sich Manns Buch durch seinen Informationsgehalt und seinen sachlichen Duktus aus.

4 Barbers Leitmotiv ist die Interdependenz in der globalen Welt. Auch er argumentiert, dass die USA ihr moralisches Kapital zunehmend verspielten. Wie bereits der Titel seines Buches verdeutlicht, kritisiert Barber, die Vereinigten Staaten vertrauten nach innen und nach außen auf Angst als Grundlage ihrer Macht. Energisch fordert Barber die Rückkehr seines Landes zu den Prinzipien multilateraler Politik. Letztlich geht es ihm primär um die innere Verfassung der amerikanischen Republik: „Das Imperium der Angst ist ein Reich ohne Bürger, ein Habitat von Zuschauern, Untertanen und Opfern, die ihre Passivität als Hilflosigkeit erleben [...].“ Johnsons Bücher bemühen ähnliche Erklärungen wie Barber und kommen zu ähnlichen Schlussfolgerungen. Auch er sieht in der expansiven Außenpolitik eine Bedrohung für die demokratische Entwicklung im Inneren. Im Gegensatz zu Barber hofft Johnson jedoch nicht mehr auf eine bürgerschaftliche Erneuerung der amerikanischen Republik." 

3) Videos
https://duckduckgo.com/?t=ffab&q=Benjamin+R+Barber&atb=v469-6&iax=videos&ia=videos

4) Rezensionen 
a) https://www.perlentaucher.de/buch/benjamin-r-barber/imperium-der-angst.html
a1) Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 31.01.2004: Warnfried Dettling ist begeistert: Als "politisch wichtiges und intellektuell brillantes Buch" feiert er Benjamin Barbers "Imperium der Angst". Es sei eine ebenso "kluge" wie "bissige" Analyse der Bestrebungen der USA, die Welt neu zu ordnen. Dettling würdigt Barber als engagierten Wissenschaftler, der sich in politische Debatten einmischt, ohne seine wissenschaftlichen Standards zu vergessen. Barber setze der Pax Americana und Bushs Doktrin des Präventivkriegs ein Konzept der "präventiven Demokratie" entgegen, erklärt unser Rezensent. Orientiert an einem universellen, in der Gleichartigkeit aller Menschen wurzelnden Recht, sehe Barber darin die letztlich einzig erfolgreiche Strategie, um den Terrorismus langfristig mit Erfolg zu bekämpfen. Entstanden ist ein Buch, das "vieles zugleich" ist, freut sich Dettling: ein "gescheites Pamphlet" gegen die Bush-Regierung und deren Strategie vom Präventivkrieg; eine Analyse der neuen Realitäten in einer globalisierten Welt; eine normative und ideengeschichtliche Rekonstruktion der Prinzipien der liberalen Demokratie und des Völkerrechtes; und "nicht zuletzt" ein Buch in praktischer Absicht, um das von ihm mitbegründete Projekt CivWorld, eine Bewegung für globale Demokratie, zu fördern. Alles in allem preist Dettling "Imperium der Angst" als "furioses Buch", das er jedem politisch Interessierten, aber auch jedem Außen- und Innenminister ans Herz legt, "auf dass sie besser verstehen und klüger handeln". 

a2) Henning Hoff: "Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.01.2004: In seinem neuen Buch plädiert der amerikanischen Politikwissenschaftler Benjamin Barber dafür, Bushs Präventivkriegdoktrin durch eine "präventive Demokratie" zu ersetzen, berichtet Rezensent Henning Hoff. Den Präventiv-Krieg, als Mittel der US-Außenpolitik, erachtet Barber demnach nicht nur rechtlich und moralisch als fragwürdig, sondern auch als nicht erfolgreich, hält Hoff fest. Wie Hoff ausführt, untersucht Barber die Grundlagen und Traditionen von Bushs Präventivkriegdoktrin und legt dabei die Widersprüchlichkeit der amerikanischen Politik offen. Barbers Gegenvorschlag zur Präventivkriegdoktrin, die "präventive Demokratie", die über zivile Kooperation und geduldige Hilfe, internationale Bürgerinitiativen und Kontakte "globale Formen demokratischen Regierens" ermöglichen soll, trägt nach Hoffs Ansicht "utopische Züge". Aber: "Wer die Welt verändern will", gibt er Barber Recht, "braucht große Ideen." Als Schwachpunkt des Buches nennt der Rezensent Barbers "Hang zum Dualismus und zu verkürzenden Chiffren". Zudem hätte er sich an manchen Stellen eine "schärfere Unterscheidung" zwischen Rhetorik und Politik der Regierung Bush gewünscht."

a3) Christian Kind: "Seit dem Ende des Kalten Krieges, umreißt Christian Kind den Kontext dieses Buches, hat sich das Verhältnis Amerikas zum Rest der Welt gewandelt, und seit dem 11. September tritt das neue Auftreten der einzigen verbliebenen Weltmacht auf der globalen Bühne deutlich zutage: in eigenmächtig geführten Feldzügen und der Missachtung von UN-Resolutionen. Die einen - Bush und das Pentagon - sehen darin eine notwendige Anpassung einer "traditionellen Politik der Verteidigung der Freiheit" an eine veränderte Weltlage, andere interpretieren den "Krieg gegen den Terrorismus" als Ausdruck eines "rücksichtslosen Unilaterismus". Da sich dabei die Stimmen häufig vor Erregung überschlagen, begrüßt Kind die "vergleichsweise nüchterne Darstellung" Benjamin Barbers, der von einer Dämonisierung Bushs Abstand nehme, dessen Argumentation aber dennoch eindeutig ausfalle: "Eine Politik, die auf der Angst vor dem Terrorismus beruht und ihrerseits darauf ausgeht, Angst zu verbreiten", müsse schließlich scheitern. Barber erinnere mahnend an die "universalistische Tradition der amerikanischen Außenpolitik" und baue auf das Korrektiv einer aktiven "Teilhabe der Bürger am Staat". 

a4) Bruno Preisendörfer: Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.09.2003: Eine "Ausgeburt der Angst", nicht zuletzt der Angst vor Freiheit, sieht Benjamin R. Barber in der Idee der Pax Americana, berichtet Rezensent Bruno Preisendörfer. Wie er weiter ausführt, richtet sich Barbers Argumentation insbesondere gegen die hegemoniale Doktrin der Regierung Bush, die durch den Willen zum Präventivkrieg und die Verwechslung von Demokratie mit "McWorld", wie Barber die regelungsfeindliche Variante der Marktwirtschaft nennt, charakterisiert ist. Den politisch-moralistischen Unterstrom, der die aggressive Weltordnungspolitik der Bush-Regierung trage, bezeichnet Barber als "Exzeptionalismus" und brandmarkt ihn als eine Art imperialer Infantilismus. Interessant findet Preisendörfer dabei, wie sehr Barbers Kritik am Exzeptionalismus der Bush-Regierung mit jener Kritik übereinstimmt, die im "alten Europa" geübt wird, etwa vom Friedens- und Konfliktforscher Ernst-Otto Czempiel. Als Alternative zum Erzwingen einer Pax Americana im Kampf gegen den Terrorismus sehe Barber in der Abkehr vom Exzeptionalismus und der Wiederannäherung an Wertvorstellungen, wie sie beispielsweise von der UNO symbolisiert würden, und im Konzept der "präventiven Demokratie", das Geld, Geduld und Augenmaß verlange und nur vernetzt entwickelt werden könne. Konsequent münde Barbers Kritik in ein "Manifest der Interdependenz", hält Preisendörfer fest, "das im Ton der alten nationalen Unabhängigkeitserklärung ein Gelöbnis für die neue globale Politik Formuliert".

b) Hans-Martin Lohmann | 12.01.2004: Imperium der Angst: https://www.deutschlandfunk.de/imperium-der-angst-100.html
"Die gegenwärtige US-Regierung tut alles dafür, um nicht nur in Europa ständig das Misstrauen gegen ihre politischen und wirtschaftlichen Ziele zu schüren. Die schlichte Rhetorik, die an totalitäre Propaganda erinnert, die fadenscheinige Argumentation für den so genannten Präventivkrieg, die mit rechtsstaatlicher Praxis unvereinbare Behandlung der politischen Gefangenen in Guantanamo, die Einschränkung fundamentaler Bürgerrechte weit über die USA selbst hinaus, die Ungereimtheiten bei der Aufklärung der 11. September-Attentate, die Manipulationen bei der letzten Präsidentschaftswahl und nicht zuletzt die immer wieder aufgeflogenen plumpen Reklametricks, etwa als Bush persönlich den Soldaten im Irak den traditionellen Thanksgiving-Truthahn überbrachte, der sich im Nachhinein als ungenießbarer Plastikvogel für eine fernsehgerechte Inszenierung entpuppte - all diese Erfahrungen stärken nur die Meinung, dass die USA aus allen demokratischen Fugen geraten sei. Es ist also kaum verwunderlich, dass der Buchmarkt von Büchern zum Thema USA geradezu überschwemmt wird. Einige davon sind von US-Amerikanern geschrieben, manche, wie die Bücher von Noam Chomsky, haben zwar auch in den USA hohe Auflagen, werden aber von den großen Medien dort nahezu völlig totgeschwiegen. Chomskys neues Buch heißt Hybris und versucht die These zu belegen, dass die USA dabei seien, ihre endgültige Sicherung der globalen Vormacht durchzusetzen. Der Politikwissenschaftler Benjamin R. Barber sieht eine um sich greifende Angst am Werke, die das Imperium USA beherrsche, und der Soziologe Michael Mann untersucht die politische und ökonomische Realität der Vereinigten Staaten unter dem Gesichtspunkt, ob das Versprechen der Beseitigung des Terrors durch militärische Vormacht überhaupt einzulösen ist."

c) buchtips.net: "Fazit: Es handelt sich um eine der scharfsinnigsten Analysen der derzeitigen US-Außenpolitik. Unbedingt lesenswert, wenn man auch die Sichtweisen der Neokonservativen um Bush, etwa in dem Werk von Robert Kagan: "Macht und Ohnmacht" unbedingt ebenfalls zur Kenntnis nehmen sollte, da dieses Buch die Sichtweise der Bush-Regierung und - vermutlich - der (knappen) Mehrheit der breiten amerikanischen Bevölkerung vermittelt.  

Zur Zeit erscheinen zahlreiche Bücher, die sich kritisch mit der Innen- und Außenpolitik der Vereinigten Staaten unter George W. Bush Junior auseinandersetzen. Sie gehören, wie etwa Joseph Nye (Das Paradox der Amerikanischen Macht), den linksliberalen Ostküstenestablishment an und in der Politikwissenschaft zur Denkschule der Liberalisten bzw. Institutionalisten. Sie kritisieren die neokonservative Denkschule von Wiliam Kristol und anderen Vertretern dieser Richtung, die in der Bush-Administration heute die Außenpolitik der Vereinigten Staaten bestimmen.
In seinem vorliegenden Werk übt Barber, scharfe Kritik an der Präventivschlagdoktrin des amerikanischen Präsidenten. Er konstatiert, der "gutmütige Hegemon" USA sei zu einem "Imperium der Angst" geworden, das weder Freiheit noch Sicherheit fördere. An der Hegemonie der Vereinigten Staaten bestehe kein Zweifel (S. 18), das Militärbudget von derzeit 350 Milliarden Dollar sei mehr, als die nächsten ca. fünfzehn Staaten aus der Rangliste der rüstungsstarken Nationen zusammen für ihre Verteidigung ausgäben. Doch gerade diese beispiellose Macht schwäche die Stellung der USA ebenso, wie sie sie stärke, "denn sie kostet sie die Zuneigung derjenigen, über die sie ihre schützende Hand halten". Hier fällt die starke Ähnlichkeit zur Argumentation von Joseph S. Nye auf. Auch dieser argumentiert ja dahingehend, nur mit ihrer "Soft Power", also den sogenannten "weichen" und "kulturellen" Faktoren könne die USA Vorbild sein und letztlich nur als "gutmütiger Hegemon" langfristig Erfolg haben. Die militärische Macht der USA nütze gegen die nahezu unsichtbaren und überaus beweglichen Kräfte des globalen Terrorismus nichts - so Barber. "Die amerikanische Militärmacht kann ganze Länder ausradieren, aber terroristische Zellen und ihre Führer lassen sich auf diese Weise nicht ausschalten. Sie wissen, dass die Angst ihr Verbündeter ist."

Barber analysiert eingehend die Nationale Sicherheitsdoktrin der USA und kritisert sowohl "Pax Americana" und die "neue" Doktrin des präventiven Krieges. Der "Bush-Doktrin" mit ihrem Zitat: "Wir dürfen unsere Feinde nicht als Erste zuschlagen lassen" wird ein Zitat des US-Präsidenten Truman (1945-1953) gegenübergestellt, mit dem George W. Bush Junior ja häufig verglichen wird: "Nichts ist törichter, als zu glauben, man könne Krieg durch Krieg beenden. Man kann durch Krieg nichts verhindern, außer den Frieden". Interessant für mich war, dass Barber glaubt, dass die offiziell veröffentlichte Bush-Doktrin nicht die vollständige Fassung dieser Doktrin sei: "Nach Informationen der Washington Post existiert von der Denkschrift eine geheime Langfassung, die "sogar noch weiter geht" und "einen Bruch mit fünfzig Jahren US-amerikanischer Nichtverbreitungs-Politik vollzieht, indem sie Präventivschläge gegen Staaten und terroristische Gruppen autorisiert, die dem Erwerb von Massenvernichtungswaffen oder von weitreichenden Raketen, die solche Waffen expedieren, nahe sind." Dahinter stehe die Idee, Komponenten solcher Systeme zu zerstören, bevor sie einsatzbereit sind." (S. 85). Gedacht als Antwort auf neue Gefahren, rufe diese Präventivdoktrin neue Risiken auf den Plan. George Kennan, den weit über 90-jährigen "Doyen der amerikanischen Realpolitiker", zitierend, konstatiert Barber, "jedem, der Geschichte studiere, müsse klar sein, "dass man in einen Krieg vielleicht mit bestimmten Vorstellungen hinein geht", dass im Kriegsverlauf aber sehr schnell Entwicklungen eintreten, "an die vorher keiner gedacht hat."" (S. 86).Der Verlauf des Irak-Krieges, vom "Stern" als "zweites Vietnam" bezeichnet, dürfte dies deutlich illustrieren. Auf jeden Fall ist der Feststellung Barbers meines Erachtens voll zuzustimmen, der sagt: "Wenn man zuerst schießt und erst hinterher Fragen stellt, öffnet man tragischen Fehlkalkulationen Tür und Tor. Indem die USA die traditionelle völkerrechtliche Doktrin der Selbstverteidigung über Bord werfen, statuieren sie ein verhängnisvolles Exempel für andere Staaten, die für sich ebenfalls eine exzeptionalistische Logik in Anspruch nehmen." (S. 87). Und dies ist in der Tat für mich die Gefahr an der neuen "Bush-Doktrin": wenn das Völkerrecht durch Bush missachtet wird, werden sich andere Staaten daran ein Beispiel nehmen und dies ebenfalls tun. So stimmt Barbers Feststellung: "Die Vereinigten Staaten haben in ihrer Geschichte zwar schon eine Reihe von Präventivkriegen geführt, doch als offiziell propagierte Doktrin stellt die Lehre vom Präventivkrieg eine radikale Abkehr von den bisherigen Traditionen des strategischen Denkens und der praktischen Kriegsführung der USA dar." In allen bisherigen fällen sei der Versuch unternommen worden, derartige Aktionen nachtäglich zu legitimieren - entweder durch die US-Verfassung oder durch das Völkerrecht. "In allen diesen Fällen mag doppelte Moral im Spiel gewesen sein, aber jedenfalls erwiesen die Vereinigten Staaten den geltenden Rechtsnormen und dem Gebot der Selbstverteidigung insofern noch ihre Reverenz, als sie bestritten, gegen sie verstoßen zu haben."
Die Ängste durch die Anschläge des 11. September 2001 hätten diesen Konsens gründlich zerstört. Die Anschläge legitimierten die neue Nationale Sicherheitsstrategie und setzten Bush in die Lage, "die harte Linie, die er schon ein Jahr lang in Kabinettssitzungen erprobt hatte, endlich als offiziellen politischen Kurs zu vertreten." (S. 92). Niemand solle sich darüber wundern, dass diese Logik Nordkorea in Panik und in einen Zustand realer Angst versetzt habe. Dass Nordkorea und der Iran sich bedroht fühlten und daher Atomwaffenprogramme entwickelten, sei daher nicht verwunderlich. Außerdem verenge die Bush-Doktrin die Wahrnehmung der Administration auf rein militärische Aspekte und gerate in zunehmende Abhängigkeit zu ihren Streitkräfen.

Dies ist alles richtig. Selten hat ein Buch die Gefahr der neuen Außenpolitik der gegenwärtigen US-Administration unter George Bush junior so treffend dargestellt. Er gehört, wie Leslie Gelb zu recht anmerkt, zu den klügsten Kommentatoren amerikanischer Politik und Kultur. Nur die Entwicklung einer "Lex Humana und einer "civil world", einer globalen Zivilgesellschaft engagierter Demokraten und Bürger fördere den Frieden. Nur eine nach völkerrechtlichen Grundsätzen funktionierende internationale Ordnung, "namentlich eine, in der die Vereinigten Staaten ihr politisches Gewicht dafür einsetzen, kongeniale Regeln des Zusammenlebens zu entwickeln, bietet die denkbar beste Gewähr dafür, dass Amerika seine Interessen wahren, seine Macht erhalten und seinen Einfluss ausweiten kann." (S. 250) Abschließend wird Präsident Eisenhower (1953-1961), ein Republikaner, mit den Worten zitiert, dass es ohne Recht keinen Frieden geben könne. Wie wahr. Es wäre gut, wenn sich diese Einsicht wieder in der US-Politik durchsetzen würde." https://www.buchtips.net/rez755-imperium-der-angst-die-usa-und-die-neuordnung-der-welt.htm

Cover des Buches Imperium der Angst (ISBN: 9783423344388)
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Rezension zu "Imperium der Angst" von Benjamin R Barber

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Besorgniserregender Bericht

Das Buch ist 2008 erschienen und hat nichts an Aktualität verloren in Anbetracht des Säbelrasseln zwischen USA & Iran. Man kann all die klugen Sätze des Autors, der Professor of Civil Society an der Uni Maryland und innenpolitischer Berater Clintons war, schwer kurz zusammenfassen. Hier nur einige Eckpunkte: ...die Amerikaner hoffen, sie könnten ihre Sicherheit erhöhen, indem sie ihre Türen abschließen und ihre hochintelligenten Waffen durch gut geschützte Schießscharten nach draußen richten. ... Wie die den Frieden erzwingende Hegemonie des Römischen Reiches, die Pax Romana, die ihr als Vorbild dient, orientiert sich auch die Pax Americana an der Vorstellung eines der Welt durch einseitige Ausübung militärischer Gewalt verordneten Zusammenhalts...

In Kapitel 2 'Der Mythos der Unabhängigkeit' stellt Barber zwei Zitate voran: "Als gesegnetes Land sind wir dazu berufen, die Welt besser zu machen." Präsident George W. Bush 2003 - "Ich habe nie einen Menschen gekannt, der bessere Beweggründe für all das Unheil gehabt hätte, das er anrichtete." Graham Greene, The Quiete American.

In Kapitel 3 'Der Krieg aller gegen alle' lässt er Bush anno 2002 nochmals zu Wort kommen: "Es kann sein, dass wir irgendwann als Einzige übrig bleiben. Ich habe nichts dagegen. Wir sind Amerika." - Kapitel 7 lautet 'Man kann nicht McWorld exportieren und es Demokratie nennen' und Kapitel 8 lautet 'Man kann nicht Amerika exportieren und es Freiheit nennen', was schon viel über deren Inhalt aussagt. - Der Autor plädiert zu Recht für eine präventive Demokratie anstatt eines Präventivkrieges als Konzept für die Zukunft. Einerseits besagt die Nationale Sicherheitsdoktrin der USA 2002 'Wir dürfen unsre Feinde nicht als Erste zuschlagen lassen.', andrerseits erkannte schon Präsident Harry Truman 'Man kann durch den Krieg nichts verhindern außer den Frieden.'

Wie diffizil die alte Doktrin der Abschreckung ist, beschreibt Barber so: Von der Weltgemeinschaft erwartet der Stärkere, dass sie seine Rechtsauffassung legitimiert... So gesehen, erscheint die aktive Abschreckung durch Androhung eines Präventivkrieges als eine Strategie, die nur Erfolg hat, wenn sie fehlschlägt, und die scheitert, wenn sie erfolgreich ist. ... Sie funktioniert als Präventivkrieg nur, wenn sie als Mittel der Abschreckung versagt. - Tja, da bleibt uns nur zu hoffen, dass der Iran über diese wohlfeile Betrachtung zur Einsicht kommt. Schlussbetrachtung: Die Logik der Freiheit und die Logik der Sicherheit lassen sich miteinander verknüpfen, ihr Knoten ist die Demokratie. Über die wahrhafte Demokratie, über die Frauen und Männer, die mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement die Demokratie verwirklichen, hat das Imperium der Angst keine Macht. - Hoffentlich...

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