Rezension zu "Glutnacht" von Benjamin Spang
"Glutnacht" ist eine Anthologie mit 22 Kurzgeschichten, in denen Feuer und, wie der Untertitel "Dunkle Folklore" schon vermuten lässt, eine gehörige Portion düsterer Mythologie/Sagen/Legenden/Märchen, etc. über Wesen und Magie eine große Rolle spielt. So sind Zombies, Hexen, Drachen, Phönixe, Geister, Dämonen, usw. in den Geschichten vertreten - mal in einem mittelalterlichen Setting, mal moderner inszeniert und mal ganz fantastisch. Auch wenn diese Redewendung schon sehr ausgelutscht ist: Als ich von dem Buch erfahren habe, war ich sofort Feuer und Flamme dafür.
Aber nicht nur die Vielfalt an den unterschiedlichen Neuinterpretationen der einzelnen Gestalten/Wesen und Mythen konnte mich überzeugen, es war auch die Vielfalt der Genres. Von Krimi und Thriller, über Mystery, Horror, Action, Drama, Romantik und Fantasy ist alles dabei (man beachte noch die ganzen Subgenres), was das (mit Vorliebe für düstere Geschichten, versteht sich) Herz begehrt. Bei jeder Geschichte taucht man in eine neue Welt und Erzählweise ein, was mich besonders fasziniert. Jede Autorin und jeder Autor hat so dem Mythos und dem Kernthema der jeweiligen Geschichte ihren bzw. seinen ganz eigenen Stempel aufgedrückt. Ich war beim Lesen durchweg gefesselt, habe mit den coolen und starken Figuren mitgefiebert, gelacht und geweint - kurzum: ich habe mich rundum unterhalten gefühlt.
Insgesamt kann ich also sagen, dass "Glutnacht" eine gelungene Kurzgeschichtensammlung ist, mit tollen Geschichten von großartigen Autoren, von denen ich sehr gern mehr lesen möchte. Und natürlich bin ich jetzt ganz neugierig auf die beiden Vorgänger "Erntenacht" und "Nachtmeer".