Rezension zu "Roter Sommer" von Berna Gonzalez Harbour
Im Park Juan Carlos I in Madrid wird die Leiche eines Jugendlichen gefunden. Während ganz Spanien vor dem Fernseher sitzt und der Nationalmannschaft zujubelt, ermittelt Comissaria Maria Ruiz. Bald schon gibt es einen zweiten Toten. Kannten sich die zwei? Und was hat es mit dem rätselhaften Tattoo auf sich, das beide trugen?
Den Schreibstil fand ich angenehm und flüssig zu lesen. Die Story hat mir sehr gut gefallen. Spannend ist der Krimi auf jeden Fall, auch wenn mir die Spannung zwischendrin manchmal etwas zu kurz kommt. Das Finale ist dafür umso fulminanter.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven verschiedener Personen erzählt. Leider konnte ich mich mit niemandem so recht identifizieren. Ich fand die Kommissarin zwar nett, hätte aber gern noch mehr über ihre Gedanken und Gefühle gewusst, um mich mehr in sie hineinversetzen zu können.
Gleich zu Anfang wird aus Sichtweise eines Mannes geschrieben, von dem der Leser nicht weiß, welche Rolle er spielt. Dieser Mann taucht immer wieder auf. Das hat mir sehr gut gefallen. Es wird nicht zu viel verraten, man fragt sich aber natürlich immer, wie er in die Geschichte passt.
Ich war noch nie in Madrid, aber die Schauplätze sind so anschaulich beschrieben, dass ich mir alles bestens vorstellen kann. Das Buch macht richtig Lust in die spanische Metropole zu reisen und zu gucken, wo Maria ermittelt. Dass es zur Zeit der Fußball-WM spielt, die Spanien dann auch noch gewonnen hat, ist ein zusätzliches Plus. Der Autorin gelingt es hervorragend, die Ausnahmestimmung im Land rüberzubringen.