Rezension zu "Wunschnovelle" von Bernadette Németh
Das Buch wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt, es hat jedoch keine Auswirkungen auf meine Bewertung.
Zwei, vom Leben ernüchternde, Menschen treffen in Wien aufeinander. Luisa, die Musikjournalistin und Hugo, der bekannte Pianist. Jeder der beiden ist in seinem Alltagsleben und seiner Vergangenheit gefangen, wünscht sich aus diesem ausbrechen zu können und beide analysieren ihr Leben für sich selbst in einer gemeinsam verbrachten Nacht. Immer wieder blitzen die Chancen und Möglichkeiten auf, doch am Ende müssen die Protagonisten diese Momenten auch nützen.
Es ist ein erfühlsamer Roman, bei dem die Zeit zu verschwimmen scheint. Am Ende hat er mich etwas traurig zurückgelassen, aber auch hoffnungsvoll fürs Leben. Es bleibt die Erkenntnis, dass man sich bewusst für Chancen entscheiden muss - Möglichkeiten jedoch oft achtlos vor uns vorbeiziehen, wenn man nicht zugreifen will/kann. Dass das Leben vielschichtiger ist, als man glauben mag. Dass es am Ende immer auch Hoffnung gibt, auch wenn es ein Ende gibt. Und dass ein Happy End, nicht immer ein klassiches Happy End ist.