Bernd Brunner

 4 Sterne bei 26 Bewertungen
Autor*in von Das Buch der Nacht, Nach Amerika und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Bernd Brunner, 1964 geboren, schreibt vielbeachtete, höchst unterhaltsame Bücher an der Schnittstelle von Kultur und Wissenschaftsgeschichte. Bei Galiani sind Die Kunst des Liegens (2012), Ornithomania (2015), Als die Winter noch Winter waren (2016) und Die Erfindung des Nordens (2019) erschienen. Seine Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er lebt in Berlin. 

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Bernd Brunner

Cover des Buches Das Buch der Nacht (ISBN: 9783869712307)

Das Buch der Nacht

(9)
Erschienen am 07.10.2021
Cover des Buches Nach Amerika (ISBN: 9783406711497)

Nach Amerika

(4)
Erschienen am 16.06.2017
Cover des Buches Ornithomania (ISBN: 9783869711171)

Ornithomania

(3)
Erschienen am 08.10.2015
Cover des Buches Die Kunst des Liegens (ISBN: 9783869710518)

Die Kunst des Liegens

(2)
Erschienen am 10.09.2012
Cover des Buches Als die Winter noch Winter waren (ISBN: 9783869711294)

Als die Winter noch Winter waren

(3)
Erschienen am 13.10.2016
Cover des Buches Das Granatapfelbuch (ISBN: 9783458194446)

Das Granatapfelbuch

(1)
Erschienen am 11.03.2018
Cover des Buches Von der Kunst, die Früchte zu zähmen (ISBN: 9783957285669)

Von der Kunst, die Früchte zu zähmen

(1)
Erschienen am 17.03.2022
Cover des Buches Die Erfindung des Nordens (ISBN: 9783869711928)

Die Erfindung des Nordens

(1)
Erschienen am 12.09.2019

Neue Rezensionen zu Bernd Brunner

Cover des Buches Unterwegs ins Morgenland (ISBN: 9783869712529)
E

Rezension zu "Unterwegs ins Morgenland" von Bernd Brunner

evaczyk
Von Pilgern und Eroberern

Sehnsuchtsort Jerusalem?  Das gilt nicht nur für die Haggada beim Pessachfest ("nächstes Jahr in Jerusalem") - die Stadt, die einer der heiligsten Orte überhaupt für Christen, Juden und Muslime ist, hat über die Jahrhunderte Pilger und Eroberer angezogen, war und ist Streitball der Mächte und eines der ungelösten Probleme des Nahostkonflikts. In seinem sowohl lehrreichen wie auch unterhaltsamen und gut zu lesenden Buch "Unterwegs ins Morgenland" beschreibt Bernd Brunner, was die teils frommen, teils sehr weltlichen Reisenden sowohl erwarteten als auch erlebten, wenn sie sich auf die oft beschwerliche und mitunter jahrelange Reise ins "Heilige Land" machten.

Ein Schwerpunkt liegt bei den christlichen Pilgern und den Kirchen, die in Jerusalem teils erbittert und buchstäblich handgreiflich um die pole position und Kontrolle der heiligen Stätten konkurrierten. Geburtskirche in Bethlehem und Grabeskirche in Jerusalem weckten da ganz besondere Begehrlichkeiten.  Brunner schildert die frühen Auswüchse jener religiösen Ausnahmezustände, die mittlerweile als Jerusalem-Syndrom Eingang in die Symptome psychischer Auffälligkeiten gefunden haben, zitiert aus Reiseberichten, die teils erbaulich klingen, teils einen deutlichen Abenteurergeist zeigen.

Aber auch das Verhältnis der Pilger zu den Einheimischen, das Zusammenleben von Juden, Muslimen und Christen und den Umgang der jeweiligen Herrschenden mit den Reisenden werden aufgezeigt. Brunner zeigt, wie sich die Zusammensetzung der Bevölkerung im Laufe der Jahrhunderte änderte, wie das Heilige Land schon früh auch zum Spielball politischer Interessen wurde und wie mit der Entwicklung des Zionismus, aber auch der Flucht vor Pogromen die erste Aliya im 19. Jahrhundert die Region zu verändern begann.

Die zahlreichen historischen Quellen machen das Buch lesenswert. Brunner erklärt und ordnet ein, ohne oberlehrerlastig zu sein und schafft es die Jahrhunderte kompakt zusammenzubringen. 


Cover des Buches Das Buch der Nacht (ISBN: 9783869712307)
Libertines avatar

Rezension zu "Das Buch der Nacht" von Bernd Brunner

Libertine
Vom Zauber der Nacht über die Jahrhunderte

Die Nacht macht so viele Stunden unseres Lebens aus und doch bleibt ihre Bedeutung oft wortwörtlich im Dunkeln. Zugleich hat die Nacht bereits seit Urzeiten Einfluss auf den Menschen und das Leben auf der Erde.

Bernd Brunner wendet sich in seinem Werk ›Das Buch der Nacht‹ den zahlreichen Facetten der Nacht zu. Über den Schlaf, das Träumen oder die Nacht im Wandel der Zeit. Was bedeuteten die Nachtstunden im alten Rom, wie regen sie unsere Fantasie an und was bedeutet es, wenn die Nacht zum Tag wird?


Die Bedeutung der Nacht hat sich verändert, seit Menschen selbst Licht machen können. Brunner führt Zeugnisse der Zeit an, die beispielsweise von Autor:innen und Philosoph:innen festgehalten worden sind. Manche zeugen noch von einer anderen Bedeutung der Nacht, manche von besonderen Gewohnheiten, die mit den Nachtstunden verbunden sein können. 


»Auch wenn der Gegensatz zwischen Tag und Nacht durch die leichte Verfügbarkeit künstlicher Lichtquellen heutzutage weniger stark ist als in vermodernen Zeiten, ist die Nacht für den Menschen doch noch immer rätselhafter, erklärungsbedürftiger als der Tag.«


Doch nicht nur der Mensch ist eng an die Nacht gebunden. Auch die Tier- und Pflanzenwelt will in vielen Aspekten vor ihr verstanden werden. Auch Geschöpfen, »für die der Mond die Sonne ist« und den »Gedanken der Tiere in der Nacht« wendet sich Brunner in gleichnamigen Kapiteln zu. 

›Das Buch der Nacht‹ besteht aus unterschiedlichen und facettenreichen Kapiteln, die sowohl Freunden der Nacht als auch Neugierigen und Wissensdurstigen etwas zu bieten haben. So können die Leser:innen sich Stück für Stück mit der Nacht und ihren Geheimnissen vertraut machen, ohne diese dabei zu entzaubern.


»Für den Schriftsteller Alberto Manguel entwickeln die Bücher seiner Bibliothek bei Nacht ›Stimmen‹, die viel über die Welt, den Platz der Bücher in derselben sowie die Menschen erzählen, die die Bücher geliebt, verteufelt, verbannt oder sogar verbrannt haben.«


Brunners ›Das Buch der Nacht‹ ist wunderbar bibliophil gestaltet. Jede Seite wird von unterschiedlichen Blautönen der Nacht gerahmt, auch das Cover ist ein richtiger Hingucker. Hochwertig in einem Leinen-Einband gebunden und im Licht schimmernd. 

›Das Buch der Nacht‹ lädt dazu ein, Nacht für Nacht sich einem anderen Kapitel und einer weiteren Facette der Nacht zuzuwenden. Auch Mythen und Sagen finden Einlass.


»Wann gingen die Menschen schlafen, bevor künstliches Licht den Tag immer weiter in die Nacht verschob? Folgt man den Untersuchungen des amerikanischen Historikers Roger Ekirch, schlief man in Europa bis zum achtzehnten Jahrhundert nicht am Stück durch, sondern unterbrach die Nachtruhe durch mindestens eine Phase längerer Aktivität […].«


›Das Buch der Nacht‹ wendet sich mit Sorgfalt all den Seiten der Nacht zu, die viel zu leicht übersehen und vergessen werden. Die Entwicklung des Menschen und seiner Lebensweise und die Nutzung der Nacht hängen in vielen Bereichen eng zusammen. Brunners ›Das Buch der Nacht‹ ist ein wunderbares Lesevergnügen für die Nachtstunden, in denen das Gelesene Gestalt finden kann.

Cover des Buches Von der Kunst, die Früchte zu zähmen (ISBN: 9783957285669)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Von der Kunst, die Früchte zu zähmen" von Bernd Brunner

Kristall86
Alles hat einen Ursprung

Klappentext:

„Erst wurde genascht, dann gehegt, schließlich gezüchtet: Bereits die frühen Menschen aßen wildwachsende Früchte und Beeren. Mit Beginn des Ackerbaus begann man, gezielt Bäume und Sträucher anzupflanzen, die ersten Obstgärten entstanden. Sie wurden zur Nahrungsquelle, zu Orten der Zusammenkunft – und inspirierten Künstler. So ist die Geschichte der Fruchtkultivierung auch eine Geschichte der Menschheit und als altes Kulturerbe moderner denn je, wie Bernd Brunners fesselnd geschriebenes und reich illustriertes Porträt der verborgenen Gärten und ihrer Früchte zeigt.


Wir erfahren, dass die ersten Obstgärten vielleicht Oasen mit Dattelpalmen waren, in denen Wüstennomaden rasteten, und dass die Ureinwohner im Amazonasgebiet schon Jahrhunderte vor der Kolonialisierung Mosaikgärten pflegten. Der moderne Obstanbau entwickelte sich über Jahrtausende hinweg. Mit dem Wachstum der Bevölkerung breiteten sich die Obstbäume aus den üppigen Gärten der Wohlhabenden und der Klöster auf Felder und an Straßenrändern aus und veränderten so die Landschaft, während sie zugleich die Hungrigen ernährten….“


Es gibt ja so Garten-Bücher die muss man einfach lesen, denn man erfreut sich nicht nur daran, man geht dann auch mit stolz geschwellter Brust in sein grünes „Wohnzimmer“ namens Garten und betrachtet die eben belesenen Früchte, Blumen etc.. Speziell geht es hier in diesem wunderschönen Sachbuch um Obst und seine Entstehungsgeschichte. Alles hat einen Ursprung doch wo lag dieser und wie kam Himbeere und Co. in unsere Gärten? Ja, hier wird „Von der Kunst, die Früchte zu zähmen“ gesprochen und man erfährt ein beachtliches Wissen mit einer Menge Fotos, Zeichnungen und Gemälden. Autor Bernd Brunner nimmt uns gekonnt an die Hand und beleuchtet eine gewisse Historie die einem so nicht unbedingt geläufig war. Obstgärten haben lange Geschichten hinter sich und sind eng mit dem Menschen verwurzelt. Das Wie und Warum erfahren Sie in diesem wunderschönen Buch. Der Autor beschreibt flüssig und frei von seinen Gedanken, Wissen, Nachforschungen und Erkenntnissen. 

Dieses Buch erhält eine absolute Leseempfehlung von mir und somit 5 von 5 Sterne!

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