Cover des Buches Goldrausch (ISBN: 9783899776096)
maxibienes avatar
Rezension zu Goldrausch von Bernd Franzinger

Dem Geld und der Gier verfallen

von maxibiene vor 11 Jahren

Rezension

maxibienes avatar
maxibienevor 11 Jahren
Sie war Vorstandsmitglied der erfolgreichen Softwarefirma FIT.net. Jetzt liegt Susanne Niebergall nur noch tot und verkohlt in ihrem Büro. Zuvor wurde sie brutal niedergeschlagen, der Kopf komplett zerschmettert. Hauptkommissar Tannenberg und sein Team haben die schwere Aufgabe, den wenigen Spuren zu folgen und den Mörder der zuständigen Finanzchefin und Mitgesellschafterin der Firma zu finden.
Erst nach geraumer Zeit, als sich ein weiterer Mord ereignet, gibt es erste Hinweise für einen brauchbaren Ermittlungsansatz.
Zum zweiten Mal ermittelt Hauptkommissar Wolfram Tannenberg in einem spektakulären Mordfall, der ihn in den Bereich der Finanzen, der Aktienwelt und Fonds katapultiert, womit er ja gar nichts am Hut zu haben scheint und sich Null dafür interessiert. Während seine Kollegen sich dem Rausch und der Geldgier hingeben, nachdem sich Kommissar Geiger offensichtlich mit seinem Anlagevermögen bzw. seinem Gewinn größere Anschaffungen erlauben konnte, sieht sich Tannenberg nur noch dieser Euphorie der Kollegen ausgesetzt. Nur Tannenberg und sein junger Kollege Fouquet scheinen dagegen resistent zu sein. Umso schwieriger gestalten sich die Ermittlungen zum Mordfall an Susanne Niebergall. Sämtliche Indizien, die die Mordkommission zusammen getragen hat, führen zu keinem Erfolg. Erst mit dem Tod des Obdachlosen kommt etwas Schwung in die Ermittlungen, die sich bis dato mehr recht als schlecht durch die Handlung zogen. Diese ist mehr geprägt von den Familienleben des Kommissaars Tannenberg. Zwar sind diese nicht unbedingt ermüdend, aber auch nicht für eine Krimihandlung förderlich. Viel zu dominant sind diese Ausschweifungen, wodurch die eigentliche Ermittlungsarbeit mehr ins Hinterrücken gerät. Einzig und allein die Handlungen des Vaters Jakob Tannenberg ließen das Ganze etwas erheitern. Die Protagonisten sind für Meindafürhalten auch noch etwas zu farblos gestaltet. Mir fehlt ein bisschen die Vorstellungskraft, da nur wenig bzw. oberflächlich auf sie eingegangen wird. Charakterlich sind sie bis auf wenige Ausnahmen nur schwach beschrieben. Viel zu sehr liegt das Augenmerk auf Tannenberg, den ich nach zwei Folgen der Serie immer noch als gefühllos und eisig beschreiben kann und für mich mit Abstand der unsympathischste Kommissar ist, mit dem ich es je zu tun hatte. Auch bin ich der Meinung, dass der Autor Bernd Franzinger, der zwar einen guten und flüssigen Schreibstil hat, doch etwas mehr die Polizeiarbeit recherchieren sollte. Viel zu viele Fehler haben sich dort eingeschlichen. Was ich auch absolut nervend fand, war, dass der Autor immer und immer wieder vom Leiter der Kaiserlauterer Mordkommission schrieb. Fast jeder neue Absatz, bei dem es um Tannenberg ging, wurde so eröffnet. Spannungsmäßig hatte ich mir eigentlich mehr versprochen, der Plot plätscherte so dahin und erst im letzten Viertel des Buches kam etwas Lebendigkeit und die fehlende Spannung ins Spiel. Nichtsdestotrotz wurde ich auch hier ganz gut unterhalten.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks