Bernd Heim

 4,3 Sterne bei 8 Bewertungen

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Cover des Buches Die Woche, in der alles anders wurde (ISBN: 9783981609653)

Die Woche, in der alles anders wurde

(8)
Erschienen am 18.07.2015

Neue Rezensionen zu Bernd Heim

Cover des Buches Die Woche, in der alles anders wurde (ISBN: 9783981609653)
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Rezension zu "Die Woche, in der alles anders wurde" von Bernd Heim

kassandra1010
Er ist ein armer Mensch, er hat nur Geld!

Ein klassischer Endzeitroman, in dem sich der Allmächtige eingestehen muss, dass seine Strategie nicht aufgegangen ist.

 

Als Marla die Haushälterin in den USA, Tim als Pferdeknecht in Deutschland, Xialang als Bergbauarbeiter in China und ein Arzt in Afrika klar wird, das die Arbeitssituation immer schlimmer und die Lebenssituation somit immer schlechter zu werden scheint, treffen sie alle die Entscheidung, die Verträge mit der Lebensagentur nicht mehr zu verlängern. Das bedeutet zwar, dass alle vier aus dieser Welt scheiden werden, aber jede andere Welt scheint verlockender zu sein als die jetzige.

 

Missachtung, Druck sowie Lug und Betrug hat die Reichen der Welt immer reicher werden lassen und die Armen der Welt immer ärmer. Als die Lebensagentur mit ihren einzelnen Vertretern weltweit dann noch das neue Marketingprogramm für die Milliardäre und Millionäre startet, geht ein Ruck durch die arbeitende Bevölkerung.

 

Doch selbst als fast nichts mehr auf der Welt geht und Geld seinen Wert verloren hat, hat die Realisierung dessen noch lange nicht bei allen übrig gebliebenen stattgefunden.

 

Ein wirklich brandaktueller Roman über unsere derzeitige Lebensweise, unseren Umgang mit den Menschen und der Wertschätzung der Arbeit als solche. Ein Roman, der einem den Spiegel vorhält.

Cover des Buches Die Woche, in der alles anders wurde (ISBN: 9783981609653)
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Rezension zu "Die Woche, in der alles anders wurde" von Bernd Heim

buchfeemelanie
Ungewöhnliches Buch

Zuerst einmal fällt mir positiv der Schreibstil auf. Das Buch ist flüssig zu lesen und die Kapitel sind nicht zu lang.

Toll gelungen finde ich die 4 Protagonisten. So unterschiedlich sie auch Leben, ich habe sie alle sofort ins Herz geschlossen! Sie leben auf unterschiedlichen Kontinenten, sind arm und reich und doch alle "arm dran". Ihr Leben ist typisch für die Gesellschaft des jeweiligen Landes und sie stehen damit stellvertretend für viele Menschen und ihre Familien. Sie besitzen genug Tiefe und durch die guten Beschreibungen konnte ich mir die Szenen gut vorstellen und musste auch öfters schmunzeln

 Richtig gut dargestellt fand ich auch die Unterschiede zwischen Arm und Reich. Diese lebten nicht nur verschieden, sondern auch die Charaktere waren ausdrucksstark beschrieben. Ich fühle ja gerne in einem Buch mit, wenn es mich berührt, und ich habe mich mehrmals dabei " erwischt" wie ich mich schrecklich und lautstark aufgeregt habe - besonders über Noahs Eltern. Dafür hat mich dann später ihre Unfähigkeit im einfachsten Umgang mit den Alltäglichkeiten amüsiert.

Was ich mir anfangs ein bisschen anders vorgestellt habe war das Thema der Lebensagentur. Dies hätte für mich auch um einiges kürzer gefasst sein.

 

Fazit: Volle Leseempfehlung für ein Buch, dass nicht nur Spaß macht zu lesen sondern den Leser auch nachdenklich zurücklässt

Cover des Buches Die Woche, in der alles anders wurde (ISBN: 9783981609653)
Anis avatar

Rezension zu "Die Woche, in der alles anders wurde" von Bernd Heim

Ani
Kann man eigentlich arm sein, wenn man viel Geld hat?

Mit dem afrikanischen Sprichwort "Er war sehr arm, er hatte nur Geld", das vor dem Start der eigentlichen Lektüre zu finden ist, wird man perfekt auf die dann folgende Geschichte eingestimmt. Am Anfang des Buchs lässt man den Satz zwar auf sich wirken und denkt kurz darüber nach, doch die eigentliche Bedeutung wird einem erst richtig bewusst, wenn man sich ganz auf die fiktive  Erzählung von Bernd Heim einlässt. Denn Reichtum erscheint doch auf den ersten Blick ziemlich erstrebenswert, gerade wenn man darüber nachdenkt, welche Sorglosigkeit, aber auch Macht und Ansehen, damit verbunden sind. Wie kann man denn da arm sein, wenn man viel Geld hat?

Um ihren Status und das damit verbundene sorgenfreie Leben nicht zu gefährden, sind die Reichen und Mächtigen der modernen Welt dem Aufruf der Lebensagentur, ihre Verträge zu verlängern, nur zu gern gefolgt. Denn in regelmäßigen Abständen müssen die neuen Lebensverträge geschlossen werden, um das Leben auf der Erde wieder ein paar Jahre zu verlängern. Wer seinen Vertrag nicht fristgerecht verlängert, muss die Erde für immer verlassen.

Da die Menschen in allen Bevölkerungsschichten an ihrem Leben hängen, hat die Lebensagentur eigentlich nie Schwierigkeiten die Verträge rechtzeitig unter Dach und Fach zu bringen. Doch irgendwas ist plötzlich anders, denn die Unzufriedenheit der armen Bevölkerung wächst stetig. Tatsächlich weigern sich die Armen auf einmal dagegen, sich von den Reichen ausbeuten und ungerecht behandeln zu lassen und spielen mit dem Gedanken, ihren Vertrag nicht zu verlängern und dem Leben auf der Erde den Rücken zu kehren. Doch was passiert dann mit den Reichen? Eigentlich müssten die doch hocherfreut sein, wenn ihnen die ganze Welt allein gehört. Aber sind Geld und Macht wirklich so erstrebenswert? Und hat man überhaupt noch Macht, wenn niemand mehr da ist, der finanziell schlechter gestellt und von einem abhängig ist? Tja, und wer erledigt plötzlich die ganze Arbeit? Gerade noch erschien die Vertragsverlängerung den Reichen wie der Himmel auf Erden. Doch nun scheint es so, als ob den Reichen selbst die ganze Welt noch nicht genug wäre.

Bernd Heim zeigt in seinem Roman verschiedene Schicksale, und die damit verbundene Kluft zwischen den armen und reichen Protagonisten, auf. Durch seinen lebendigen Schreibstil fällt es leicht, sich die unterschiedlichen Personen und Handlungsorte vorzustellen. Man kann die Ungerechtigkeit, die die unteren Bevölkerungsschichten plötzlich zum Umdenken anregt, regelrecht spüren und deshalb mit den Akteuren mitfiebern. Die Überheblichkeit der Reichen stößt einem dabei äußerst sauer auf. Denn es kann doch nicht sein, dass der Wert eines Menschen an der Summe seines Besitzes und seines Vermögens gemessen wird. Dem Autor gelingt es hervorragend, dieses kritische Thema zu vermitteln, ohne dabei den moralischen Zeigefinger zu erheben. Im Gegenteil, denn ab und wann blitzt eine wohldosierte Prise Humor auf, sodass man das Geschehen entspannt auf sich wirken lassen kann.

Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch von mir vier von fünf möglichen Bewertungssternen. Da es aufrüttelnd und lebendig geschrieben ist, zum Nachdenken anregt und sogar ein wenig Humor zu bieten hat, müsste ich eigentlich die Bestnote vergeben. Doch die Bergwerksgeschichten aus China hätten für meinen Geschmack ein wenig kürzer ausfallen dürfen, denn zum Ende hin, hemmte dieser Handlungfaden meinen Lesefluss ein wenig. Sonst habe ich aber nichts zu meckern und empfehle den Roman deshalb gerne weiter.

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