Rezension zu "Die Operation 1653" von Bernd Langer
Die Story ist zweigeteilt. Der eine Faden erzählt die Geschichte der Organisation, die dem Autoren kleine Aufgaben gibt und ihn durch verschiedene Städte schickt. Dabei erinnert sich der Autor seines Lebens und dies bildet den zweiten Strang des Buches.
Bernd Langer war lange Jahre im Antifaschistischen Widerstand unterwegs und eigentlich seit Beginn der 8ziger an vielen militanten Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht beteiligt. Startbahn West, Gorleben und auch in seinem Zuhause rund um Göttingen, als Mitbegründer der Autonomen Antifa (M).
Es geht nicht nur um die Kämpfe, auch um die teilweise zermürbenden Diskussionen, denen sich gestellt wird. Dabei erscheint einiges absurd genug, ist aber auch aus meiner Erfahrung Gang und Gäbe.
Bernd reflektiert sein Leben und immer wieder taucht die Frage auf, ob es sich wirklich gelohnt hat dieses Leben zu leben. Ob es das alles wert war.
Während ihn die Organisation ihn nach Koblenz, Rüdesheim und Amsterdam schickt hat Bernd auch immer einige Ankedoten, historischer/Kunsthistorischer Art, auf Lager.
Das Buch ist ein Stück militante Geschichte aus einem Teil von Deutschland. Nichts ist verklärt, alles wird offen angesprochen. Die Zweifel, der Frust, die Wut.
Immer gut geschrieben, nie langweilig. Wie auch schon das Buch "Revolution" von Bernd Langer absolut empfehlenswert.