Rezension zu "Belgien" von Bernd Müllender
Inhalt
Belgien ist seltsam. Was ist das für ein Land, in dem Fußballfans ihr Nationalteam nicht in einer der Landessprachen anfeuern, sondern auf Englisch – ein Land, das auf den ersten Blick keine eigene Identität besitzt: ein bisschen Frankreich (Wallonie), ein halbes Holland (Flandern) und dann noch ein deutschsprachiger Zipfel im Osten. Und doch kann es mit seinen unterschiedlichen Identitäten Vorbild für Europa sein.
Bernd Müllender lebt an der deutsch-belgischen Grenze, bewundert die Nachbarn für ihr Improvisationsgeschick, ihre Lebensart, ihr Bier und ihre Küche – Pommes frites inklusive. Er hat eine ironisch-staunende Liebeserklärung an ein oft verkanntes Land verfasst.
(Quelle: Cjristoph Links Verlag )
Meine Meinung
Zuerst möchte ich mich bei NetGalley und dem Christoph Links Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.
Ich kannte Belgien bisher nur, weil ich mal auf dem Weg nach Frankreich durch das Land gefahren bin. Für mich waren Pommes, belgische Waffeln, Radsport und Brüssel die Schlagworte, die mir sofort in den Sinn kommen, wenn ich an Belgien denke.
Über das Land selbst, also seine Geschichte und seine kulturellen Güter, kannte ich nichts – das hat sich durch das Porträt aber geändert. Ich sehe Belgien nun mit anderen Augen und könnte mir gut vorstellen dort ein paar Tage zu verbringen – schon alleine um die ganzen Städtenamen und Orte in den unterschiedlichen Sprachen zu sehen und herumzuraten, wo man sich aktuell befindet. Außerdem kenne ich ein paar interessante Fakten, z.B. welche Krankenkassen es gibt und das dort mehr Süßwarenläden als Apotheken vorhanden sind.
Aber das Buch ist nicht nur eine Art „Reisevorbereitung“, sondern enthält auch eine kleine Hommage an Europa und die Welt: seit Jahren wohnen viele unterschiedliche Nationen und Kulturen „unter einem Dach“ in dem Land und vertragen sich. Man hat sich kennengelernt und akzeptiert. So wie im Europaparlament – viele unterschiedliche Länder und Kulturen, doch man muss sich zusammenraufen, damit man etwas vernünftiges auf die Beine stellt.
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, auch wenn es sich, für meinen Geschmack, an vielen Stellen zu sehr in die Länge gezogen hat. Ein paar Kapitel habe ich nur überflogen, weil mir die Thematik einfach zu tief wurde.
Aber ansonsten ein wirklich informatives Buch.
Von mir gibt´s eine Lese- und Kaufempfehlung.
Sterne