Servus, Krimi, willkommen Satire! - Ein Angriff auf die Lachmuskeln
von cyrana
Rezension
Der Bayer Franz Xaver Stegmayer wird von seinem Verleger geradezu an die Nordseeküste verbannt, um herauszufinden, „wo am Watt der Mordshund“ begraben liegt. (S.11). Und das auch noch in der Nachsaison. Deshalb schreibt sich Stegmayer in einem Brandbrief an seinen Verleger den Frust von der Seele.
Bis auf das Eingangskapitel und das letzte Kapitel erlebt der Leser diesen bayrischen Frust hautnah aus Sicht von Stegmayer mit. Aber damit nicht genug, denn in den Fußnoten äußern sich neben Verleger und Übersetzer (der allerdings nicht immer weiterhilft, sondern gerne den Rat gibt, doch bitte langsamer zu lesen, dann sei es schon verständlich) noch diverse weitere Personen, die hier aufzulisten zu weit führen würde.
Bernd Mannhardt ist eine herrlich schräge Krimi-Persiflage gelungen. Der Brief allein wäre schon die Lektüre wert (aber auf jeden Fall!), zusammen mit den Fußnoten wird jedoch höchster Lesegenuss geboten. Die Anmerkungen stören auf keinen Fall den Lesefluss, sondern bereichern und machen die Lektüre facettenreicher. Aber Obacht: es besteht akute Gefahr der Überanstrengung der Lachmuskeln.