Rezension
„Das Schattencorps“ spielt im Jahr 1962. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Hans Barkhusen. Als ehemaliger Napola-Schüler gehörte er als Teil der Nazi-Elite am Ende des Krieges zum letzten Aufgebot, damals war er gerade 15 Jahre alt. Nach dem Krieg wurde er, um sein eigenes Leben zu retten, von den Briten für eine geheime Kampftruppe angeworben. Nun arbeitet er als Taucher in Hamburg und hofft darauf, Europa, das mittlerweile von einem Atomkrieg bedroht wird, zu verlassen.
Hans‘ Schwager Fritz überredet ihn, zusammen mit einer ganzen Truppe nach dem sagenumwobenen „Rommelschatz“ zu suchen und bald darauf meldet sich sein früherer Agentenführer mit einem neuen Auftrag zurück. Schnell wird klar, dass alles viel verworrener ist, als anfänglich erahnt. In der italienischen Hafenstadt La Spezia angekommen beginnt ein Katz und Maus Spiel um den Schatz und auch die westlichen und östlichen Geheimdienste mischen mit, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen.
Ich habe wirklich lange gebraucht um in das Buch zu finden. Der Schreibstil im Präsens ist gewöhnungsbedürftig und die einzelnen Charaktere wurden für mich nicht aussagekräftig hinausgezeichnet. In einem Roman suche ich immer nach einer Figur an der ich mich anhalten kann, die mich durch das Buch begleitet und mir als Stütze dient. Diese Figur konnte ich in „Das Schattencorps“ nicht finden. Trotzdem war die Geschichte an einzelnen Stellen fesselnd und ich konnte bis zur Auflösung nicht erahnen, wer hinter dem „Verräter“ steht. Der Übeltäter selbst war jedoch schnell gefunden.
Ich bin zwiegespalten. Das Buch finde ich zwar lesenswert, würde es aber nicht noch einmal lesen. Wobei mir gut gefallen hat, wie die einzelnen Handlungsstränge in einander verwoben waren. Erwähnenswert finde ich auch, dass Bernd Ohm von seinen LeserInnen viel geschichtliches Vorwissen abverlangt. Man sollte mit den Begriffen der nationalsozialistischen Ideologie und der Interessen der Alliierten vertraut sein, um nicht ständig einzelne Begriffe nachzuschlagen.