Ganz nett, ohne allzu großen Tiefgang, lassen sich die 300 Seiten schnell weglesen. Die Story begleitet den Finanzbeamten Schminke durch sein müdes Beamtenleben und pointiert einige Klischees, die man als Außenstehender einfach von Behörden und deren "Dauerinsassen" hat. Da wird freilich überzeichnet, aber es fällt auch nicht schwer, an die vielen Funken Wahrheit darin zu glauben. (Als Nachkomme eines pensionierten Beamten waren mir zumindest einige Szenen und Vokabeln, z.B. die 'Frühstücksrunde' durchaus aus vielen Berichten beim Abendessen bekannt. Dieses Essen fand bei uns übrigens immer Punkt 16.15 Uhr statt, weil der Beamte mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks zu dieser Zeit nach Hause kam ;-) ).
Auf den letzten 100 Seiten wird das Buch auch ein wenig spannend, ansonsten lebt es von den netten und auch witzigen szenischen Beschreibungen aus dem Beamten-, Behörden- und Ehealltag. Und man bekommt zumindest einen etwas anderes Einblick in die Abläufe und Gedanken der Prüfer unseres liebgewordenen Dokuments "Steuererklärung". Tipp an den Autor: Etwas weniger komplizierte weibliche Doppelnamen hätten auch gereicht, um diese Pointe zu transportieren.
Bernd Wieland
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Die Zecke
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Die Geschichte handelt von einem Finanzbeamten, seiner Frau und der Betriebsprüfung.
Der Finanzbeamte und seine Frau geben gerne etwas mehr Geld aus, als ihnen zur Verfügung steht.
Der Finanzbeamte kommt etwas in Geldnot, als sein Bankbearbeiter die Geschäftsbeziehung beenden möchte. Das Geld soll so schnell wie möglich zurückgezahlt werden. Aber wie? Ein braver Steuerpflichtiger der eine Würstchenbude besitzt, erzielt immer gute Erträge. Darum kommt er auf die Idee eine Imbissbude aufzumachen und sein Geschäft floriert. Aus diesem Grunde werden „nicht alle“ Einnahmen versteuert. So muss er sich seelisch auf eine Betriebsprüfung einstellen. Nur so am Rande, das Buch wurde von einem Finanzbeamten geschrieben. Ich habe sehr viel beim lesen gelacht, alleine aus diesem Grund ist es lesenswert!
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