Rezension
sala83vor 12 Jahren
Ein bisschen hat es mich an die Eifel-Krimis von Jacques Berndorf erinnert: ein Kriminalfall mit leicht lokalpatriotischem Hintergrund wird gelöst von einem nicht mehr ganz so jungen Herren, der schon einige Ecken und Kanten hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm und liest sich flüssig weg. Allerdings passiert die ersten 94 Seiten erst einmal gar nichts außer ein paar detaillierten Beschreibungen des Parkes und ein paar Charakterisierungen der Hilfsgärtner, die allerdings auch schon bestimmte Mutmaßungen auslösen. Dann plötzlich ist ein Mord geschehen – wui da ist eine Leiche, warum wieso weshalb weiß man nicht, aber die Spannung will trotzdem nicht so recht aufkommen. Es gibt ein paar potentielle Täter, wobei man den offensichtlichsten irgendwie gleich ausschließt, weil es sonst etwas zu platt wäre. Die anderen Verdächtigen wurden entweder nicht ausreichend in der Geschichte gewürdigt, so dass man sie auch ausschließen kann oder sie haben ein Alibi. Logischerweise bleibt dann nur noch einer übrig und der war es dann auch. Also insgesamt ist die Story recht lahm und leider auch extrem vorhersehbar. Leichtes Geplänkel, das man gut in der Bahn lesen kann, aber mehr ist es auch nicht. Ich mag die Art zu schreiben und auch die Hauptfigur inklusive tierischem Begleiter eigentlich, aber da muss für künftige Krimis noch einiges mehr her lieber Herr Schulz. Wenn das Ende mies ist, dann behalte ich ein Buch selten in guter Erinnerung. Also bitte einen spannenden Abgang konstruieren ;) Es muss jetzt keine actiongeballte Story sein, denn im Gegenteil das leicht naive der jetzigen hat etwas angenehm Echtes, aber dennoch fehlt meiner Meinung nach ein bisschen mehr Schmackes.