Rezension
Der zweite Band um die Bestatterin Brünhilde Blum - Diese Rezension kann Spoiler zum ersten Band "Totenfrau" enthalten!
Blum ist endlich wieder in ihrem Leben angekommen. Die Mörder ihres Mannes sind tot, sie geniesst Ferien mit ihren Töchtern. Doch da ziehen Wolken auf: Sie entdeckt in einem Magazin eine Frau, die ihr aus dem Gesicht geschnitten scheint. Hatte sie eine Schwester? Sie macht sich auf die Suche, und entdeckt eine weitere Familie mit einer tragischen Geschichte. Und dann werden die Körperteile der von ihr ermordeten Männer durch einen Zufall entdeckt. Blum muss ihre Familie verlassen und untertauchen. Doch auch hier scheint sie verfolgt und verraten zu werden...
Der spezielle Schreibstil von Bernhard Aichner zieht sich auch durch den zweiten Band. Atmosphärisch sehr dicht und in den Bann ziehend wirkt die Geschichte dadurch, ich konnte mich kaum von den Seiten lösen. Man leidet einmal mehr mit Blum mit, und hofft, dass sich endlich wieder alles zum Guten wendet - spürt jedoch bereits dass sie immer weiter in diese Negativspirale hineingerät. Ein Schreibstil, der ganz bestimmt nicht jedem Leser gefällt, an den man sich zuerst gewöhnen muss, der mir jedoch durch diese Eigenart sehr gefällt.
Ein grosser Kritikpunkt hingegen: Blums Verhalten. Während sie im ersten Band zwar immer wieder schwankt, aber als starke Frau auftritt, wirkt sie hier total verloren. Und vor allem unglaublich naiv. So naiv, dass es ein oder zweimal schon sehr unglaubwürdig wirkt. Ein Wort und sie lässt sich von jemandes Schuld oder Unschuld überzeugen, ohne auch nur eigene Überlegungen anzustellen. Schütteln möchte man sie - und glaubt dem Autor hier leider doch nicht mehr alles. Schade!
Alles in allem einmal mehr ein gutes Buch, aber bei weitem nicht an den ersten Band heranreichend. Da es mich trotz allem sehr in Bann gezogen hat gibt es aufgerundete 4 Sterne von mir. Und ich freue mich auf einen dritten Teil - hoffentlich wieder überzeugender!