„Dürnsteiner Puppentanz“ ist bereits die vierte Folge mit Doris Lenhart, die ich vor kurzen kennengelernt habe. Gerade sehe ich, dass es bereits den 5.ten Band gibt. Das freut mich. So gute Regio-Krimis trifft man selten. Die Fälle sind spannend aufgebaut. In der Regel gibt es Einblicke in die Gedanken des Täters und anderen Figuren. In dieser Folge erhält man auch Einblicke in die Köpfe der karrieregeilen Parteifutzis, ob es um Lenharts Chef geht, der ihr seit eineinhalb Jahren mit seinem Gehabe das Leben schwer macht oder um die neue Figur, eine Landtagsabgeordnete. Herrlich, wie messerscharf beobachtet und packend präsentiert diese Karrieristen.
Aber auch die Nebenfiguren, die man bereits liebgewonnen hat, sind schon herrlich, so lebensnah und überlebensgroß gezeichnet. Sie sind gerade durch ihre Schwächen die „Leute“, auf die ich mich von Folge zu Folge freue.
Doris selbst und ihr Mann kommen mir etwas blass vor. Aber gut. Die Nebenfiguren hauen dies durchaus raus. Und die Geschichten an sich. So urig, atmosphärisch, dass man glaubt, vor Ort dabei zu sein. So oft hat der Autor von Krems vorgeschwärmt, dass ich unbedingt mal dorthin reisen möchte.
Solche Regio-Krimis höre ich besonders gerne. Ich hätte sie auch gern gelesen. Der Vorleser erschien mir anfangs etwas zu reserviert. Wie ein Fernsehersprecher der siebziger Jahre, hat mein Mann gesagt, als er ihn hörte. Aber mittlerweile ist auch er etwas aufgetaut.