Rezension zu "Liebe Grüße aus der Wachau" von Bernhard Görg
Diesen Krimi habe ich mir ausgeborgt, da ich mir ausnahmsweise kein Buch zum Wandern mitgenommen habe und diese Aktion ist unvermutet zur Einladung mit GrillGelage mit Übernachtung „esskalierte“. Genommen habe ich ihn, weil er in meiner Gegend in der Wachau spielt.
Ich war über weite Strecken sehr pateiisch-milde, denn die Handlung spielt bei mir z’Haus und ich kenn jeden Location Furz: Lokale, Straßen, Häuser, Berge, respektive eigentlich nur Hügel bei uns in der Gegend, Orte, Wanderwege, Anspielungen bezüglich Personen.... War schon lang irgendwie gespannt auf das Buch, denn es schrieb der Exmann meiner mittlerweile Exnachbarin.
Plottechnisch ist alles bis zum Finale sehr verwirrend, Figurengetümmel wie bei einem Wimmelbild, zuviele Ermittler aus unterschiedlichen Polizeieinheiten und sehr viele Verdächtige. Das wäre jetzt nicht so schlimm, wenn die Figuren auch tief genug entwickelt wären, damit sie im Gedächtnis haften bleiben, tun sie aber nicht. Ich bin ja sehr für klassische Krimientwicklung mit Legen von falschen Fährten und lustigem Mörderraten, aber hier wurde einfach viel zu viel Chaos veranstaltet, sodass im Finale die Lösung zwar nicht komplett unlogsich aber hinsichtlich der Motivlage sehr an den Haaren herbeigezogen ist.
Ach ja der Autor entlarvt seine Schwächen in der Handlung sogar selbst, indem er die Kommissarin sagen lässt:
" Wir sollten uns morgen Vormittag zusammensetzen und uns wieder einmal über alle Fäden unterhalten, die wir bis jetzt in der Hand haben. Es kommen zwar immer mehr dazu, aber die Rätsel werden deswegen nicht kleiner."
Bedauerlicherweise dauert dieser Zustand nämlich bis zum Ende der Geschichte an.
Fazit: Ich persönlich gebe 3,5 Sterne, weil ich den Lokalkolorit sehr genossen habe, aber runde diesmal ab für Leute, die nicht in der Wachau wohnen, denn die können diese Aspekte sicher nicht genießen.