Cover des Buches Das letzte Sandkorn (ISBN: 9783943795523)
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Rezension zu Das letzte Sandkorn von Bernhard Giersche

Was würdest du tun, wenn du nur noch zehn Tage zu leben hättest?

von LaurenceHorn vor 10 Jahren

Rezension

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LaurenceHornvor 10 Jahren
Zum Inhalt:

Den Klappentext kann wie immer jeder selbst lesen. Nur soviel sei gesagt:
"Du hast zehn Tage Zeit, die Welt zu retten, bevor ich sie zertrete mit allem Gewürm darauf. Zehn Tage und Nächte gebe ich Dir, Dir alleine, um die Welt zu retten. Nutze sie oder vergehe zusammen mit allen anderen Deiner Art."

Das dumme an der Sache ist nur, dass Gott diese Botschaft jedem Bewohner auf der Erde mit auf den Weg gibt. Und schon beginnt der Schlamassel. Der Mensch tut das, was er am besten kann. Zerstören. Denn jeder ist als alleiniger Retter auserkoren und jeder sieht den Grund für Gottes Zorn woanders. Innerhalb von Minuten brechen sämtliche Regierungen, Ordnungssysteme sowie alle religiösen Organe zusammen. Jegliche Hierarchie wird ausgelöscht. Doch das ist erst der Anfang der Apokalypse. Doch keine Angst, sie dauert nur zehn Tage …

Das Buch:
Bernhard Giersche schickt uns nicht einen Retter der Welt, nein er schickt uns sieben Milliarden Retter. Denn jeder Mensch erhält die gleiche Botschaft.
Und damit sind wir schon beim besonderen dieses Buches.
Im weiteren Verlauf begleitet der Leser die Schicksale von mehreren Personen: allen voran der Ich-Erzähler, die blinde Brigitta (Becki), Fred, der aggressive Psychopath, das Model Evelyn und der Banker Laurenz Beck, der sich als selbsternannter Messias sieht und der die Rettung der Menschheit in der Opferung derselben vollzieht. (Mit Ausnahme der eigenen Jünger natürlich.)
Bernhard Giersche gelingt ein erschreckender Blick in die Abgründe der menschlichen Seele. Die Charaktere sind Authentisch und gekonnt werden ihre Schicksale miteinander verwoben. Schön finde ich das Setting, das mit Kiel, Hamburg, Fehmarn und eben Norddeutschland gewählt wurde. Das merkt man auch deutlich am Sprachgebrauch.

Sehr gut gefallen haben mir die Sprüche am Anfang eines jeden Kapitels (Zitate, Weisheiten und Textauszüge von Liedern und aus Bibel, Koran usw.).

Fazit:
Ein spannendes Buch, welches völlig anders ist, als man es erwartet und welches wirklich zum Nachdenken anregt.
Denn: Wo stehen wir mit unserer Umwelt, den Ressourcen, der Ausbeutung?
Wann fällt unser letztes Sandkorn?
Und noch interessanter: Wird es dann einen elften Tag geben?

Wer nicht so lange warten will, bis das letzte Sandkorn fällt, der sollte dieses Buch lesen.
Wenn es dann soweit ist, könnte man es besser machen als die meisten der sieben Milliarden Menschen in diesem Buch. Vielleicht mit etwas mehr Menschlichkeit?
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