Klappentext (Lovelybooks):

Auf der Insel Cilia eskaliert der Konflikt zwischen der Liga der Stadtstaaten und den Herzögen des Schwertwaldes. Die militärische Übermacht der Liga ist erdrückend, und die Hoffnung der Waldbewohner ruht auf einer alten Sage, dass in der Stunde der größten Not die Weiße Königin, die ehemalige Herrscherin des Waldes, zurückkehren wird. Doch wie groß muss die Not werden, bis sich dies erfüllt?

Milan Tormeno versucht, den Wirren des Krieges zu entgehen, denn in seinen Augen kämpft keine von beiden Seiten für eine gerechte Sache. Doch es droht eine weitere Gefahr: Überall auf der Insel erwachen Märengestalten zu neuem Leben. Erst allmählich begreift Milan, wie er dieser magischen Wesen Herr werden – und die Wirklichkeit verändern kann.

Meine Meinung:

Teil 1 „Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte“ war für mich im letzten Jahr ein absolutes Highlight im Fantasy-Genre.

So habe ich mich natürlich sehr gefreut, auf die Insel Cilia und somit zu Milan zurückreisen zu dürfen.

Zum Wiedersehen mit ihm kommt es jedoch erst nach knapp 140 Seiten, allerdings gestaltet sich die „Wartezeit“ durch einen Rückblick, der insbesondere den Weg einer Figur, hinein in die Welt von Azuhr, absolut fesselnd darstellt.

In der „Gegenwart“ angekommen, entfesselt sich ein Fantasyabenteuer, dass durch seinen bildgewaltigen, mitunter poetischen, Schreibstil, erneut für ein Blockbuster-Kopfkino sorgt und dabei sowohl sehr märchenhafte, wie brutale Bilder zeichnet.

Mich haben im Auftakt besonders die Prophezeiungen rund um die finsteren Märengestalten sehr faszinieren können. Diese bekommen nun noch mehr Bedeutung und tauchen in vermehrter Form auf, so dass sie im Verlauf be- und greifbarer werden.

Durchweg wird die Handlung von einem straff gespannten Bogen begleitet, wodurch jeder Erzählstrang auch eine eigene spannende Geschichte erzählt, mit Entwicklungen, die einem den Atem rauben.

Die größte Stärke, wenn man diese denn überhaupt differenzieren kann, steckt für mich in der Charakterentwicklung, denn nicht nur Milan, sondern das gesamte Ensemble zeichnet sich durch Authentizität aus, die nicht davor zurückschreckt, eventuell Sympathien einzubüßen und vor allem keine klare Grenze zwischen Gut und Böse zieht.

Der Abschied aus dem 2. Teil wirft viele spannende Fragen auf, die den abschließend Teil ganz sicher zu etwas Großartigen werden lassen.

Fazit:

Eine meisterhaft verfasste Fortsetzung, die "Azuhr" noch komplexer, bunter & düsterer werden lässt und immer wieder überrascht. So geht Fantasy!