Rezension zu "Wüstenblume" von Waris Dirie
Kennt ihr schon die Lebensgeschichte von Waris Dirie?
Begonnen hat ihr Leben in Somalia, wo sie als Nomade mit ihrer Familie lebte. Anschließend floh sie in den Norden und von dort aus ging es weiter nach London und New York. Heute arbeitet sie als Botschafterin, wo sie sich gegen die Genitalverstümmelung einsetzt.
In diesem Buch beschreibt sie ihre Geschichte, welches geprägt ist von Hürden und Tiefen sowie glücklichen Momenten. Einige Stellen haben mich zum Lachen gebracht und mir ein gewisses Wohlfühlgefühl beschwert. Manches ließ mich wiederum so an der Menschlichkeit zweifeln, dass mir beim Lesen regelrecht schlecht wurde und ich kurzzeitig unterbrechen musste.
Der Anfang ist ein wenig holprig, da die Erzählungen nicht in chronologischer Reihenfolge ablaufen. Doch schnell wird dem Leser klar, dass es hier vielmehr um den Inhalt dieser Seiten geht und manche Beschreibungen zu einem anderen Zeitpunkt nicht gepasst hätten, weil hier ein bestimmtes Vorwissen fehlte.
Bei manchen Themen hätte ich mir mehr Einblicke gewünscht, um zu erfahren, wie sie mit der Situation fertig geworden ist, welche Gedanken ihr durch den Kopf gingen und wie sie mit einigem zeitlichen Abstand auf dieses Ereignis zurückblickt. Manchmal erscheint Waris aber auch als naive und leicht reizbare Persönlichkeit. Wodurch die Stärke, die in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben wird, etwas an Wirkung verliert.
Wer sich also mehr mit einer für uns (zumeist) fremde Kultur beschäftigen mag, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. Gerade weil die Kapitel recht kurz sind und der Schreibstil einfach gehalten ist, kann man das Buch wunderbar zwischendurch lesen.