Wenn man versucht ein riesiges Thema in ein kleinformatiges Büchlein mit 120 Seiten zu stopfen, dann kann halt nur ein extrem reduzierter Inhalt präsentiert werden. Für meinen Geschmack ist das hier zu oberflächlich. Leser, die mit dieser Materie bereits vertraut sind, können das hier geflissentlich ignorieren. Aber ich finde auch nicht, dass es als Einführung funktioniert, als zusammenfassender globaler Überblick. Im Prinzip ist es das schon, aber eigentlich ist es beinahe nur eine trockene Liste: Diese frühen Hochkulturen gab es und das hatten sie. Wer hatte welchen Ackerbau, wer hatte welche Haustiere, wer hatte welche Schrift, wer hatte welche Musik etc. Es wird einfach viel aneinandergereiht, aber nichts wirklich thematisiert. Natürlich, das Format dieser Buchreihe lässt nicht mehr Platz, aber dann sollte man sich als Redakteur überlegen, ob man da wirklich jedes Thema unbedingt aufnehmen möchte.
Außerdem habe ich mich gefragt, weshalb ein Religionswissenschaftler dieses Büchlein hier geschrieben hat. Hat man etwa keinen richtigen Experten wie sonst immer gefunden? Aber wenn man Kapitel 9 „Wiederentdeckung, Weiterleben und Rezeption“ liest, versteht man, warum genau dieser Autor dieses Büchlein geschrieben hat, denn hier wird nur auf die Bibel eingegangen. Was dann eben auch in einem religiös geprägten Schlusssatz endet.
Obwohl ich ein großer Fan der Beck Wissen Reihe bin, muss ich hier leider gestehen, dass ich schon ziemlich enttäuscht bin. Es gab bereits ein paar Bände, die von der Prämisse her zwar funktioniert hätten, aber einfach qualitativ nicht überzeugen konnten, doch keiner war, wie dieser hier, bereits vom Kern heraus zum Scheitern verurteilt.
Fazit: Nicht zu empfehlen.
Bernhard Maier
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Neue Bücher
Alle Bücher von Bernhard Maier
Die Kelten
Stonehenge
Die Ordnung des Himmels
Die Bekehrung der Welt
Das Sagenbuch der walisischen Kelten
Die Religion der Germanen
Die Druiden
Globalgeschichte der frühen Hochkulturen
Neue Rezensionen zu Bernhard Maier
Ein Bericht über fundierte Wissenschaft, aber auch Pseudoruiden und Spinner.
Inhalt: In diesem Buch geht es um das bekannte Stonehenge. Es wird erörtert, was über die Erbauung, die Erbauer und deren Kultur bekannt ist. Dabei fließen auch jüngere Forschungen von 2003 bis 2017 mit ein.
Außerdem werden auch andere Monumente dieser Art erwähnt und mit Stonehenge verglichen.
Auch der Mythos um Stonehenge und seine Verwendung bleiben nicht unerwähnt. Dabei bleiben auch die Spinner nicht unerwähnt, die heute noch Druiden spielen.
Fazit: Ein Wissensbuch, für die Bildung gedacht. Aber es lag wohl an meiner Neugier an allem, was in irgendeiner Form mit Mythen behaftet ist. Auf jeden Fall habe ich mir das Buch im Urlaub auf Kuba gegeben. Schön am Strand, von Wellengeräuschen umgeben. - Ich muss sagen: Bildung geht immer!
Es handelt sich hier um eine Art wissenschaftlichen Bericht. Aber eben kein von einem Lehrplan vorgegebenes Thema, sondern eines, was mich auch wirklich interessiert hat. Von daher habe ich stellenweise sogar einen Film vor meinem geistigen Auge gehabt. Besonders an der Stelle, als von den so genannten Druiden die Rede war. Oder auch als beschrieben wurde, wie man sich den Bau der Anlage vorstellt. Eben alles auf sein Art einfach nur interessant.
Die Bilder und Skizzen lockern den Text etwas auf oder machen das Geschriebene noch einmal deutlich. Das macht gerade da Sinn, wo die Anordnung der Steine beschrieben wurde. Ohne Skizze hätte ich da wohl nur Bahnhof verstanden.
Enttäuscht hat mich in jedem Fall die geringe Seitenanzahl von gerade einmal 89. Von solcherlei Stoff kann es gut auch was umfangreicher sein. Aber wissenschaftliche Ergebnisse sind nun mal starr und sollten nicht ausgeschmückt werden. Tatsachen sollen auch Tatsachen bleiben.
Ein sehr interessanter Bericht. Mal sehen, ob ich aus der Reihe noch mehr finden kann.
Empfehlen kann ich das Buch nur bedingt. Es sollte schon ein gewisses Interesse am Bauwerk oder dem Thema vorhanden sein. Ansonsten wäre die Lektüre wohl Zeitverschwendung. Mir hat die Lektüre aber eine ganze Menge gegeben.
Klappentext:
„Im Frühjahr 1493 bestätigte Papst Alexander VI. das Anrecht der spanischen Könige auf die neuentdeckten Gebiete jenseits des Atlantiks, wenn sie deren Missionierung betrieben. Damit war ein Grundmuster vorgegeben. Bernhard Maier zeigt, wie Missionare die Unterwerfung der Welt moralisch flankierten, doch dabei bald an Grenzen stießen. Erzwungene Bekehrungen waren selten nachhaltig. Man musste die Sprachen der Heiden erlernen, die Frohe Botschaft übersetzen, Mythen und Rituale christlich deuten, Schulen gründen, medizinische Versorgung bieten, ja, wenn nötig die anvertrauten Völker paternalistisch auch gegen die eigene Kolonialmacht in Schutz nehmen. So änderten sich mit der Mission auch die Religionen in den Missionsgebieten, die christliche Muster übernahmen und teils selbst missionarisch wurden, während viele Missionare einen neuen Sinn für Spiritualität und Ganzheitlichkeit mit nach Hause brachten. Mit diesem anschaulich geschriebenen Buch liegt erstmals eine Gesamtdarstellung der neuzeitlichen Mission auf dem aktuellen Forschungsstand vor.“
Autor Bernhard Maier ist Religionshistoriker und hat sich diesem Thema hier verschrieben. In seinem aktuellen Buch beleuchtet er detailliert die Entwicklung der Missionare der christlichen Kultur. Der Leser erkennt schnell, mit welcher Wucht und welchem Willen die Missionare hier auf die Menschheit „losgelassen“ wurden. Ihre Aufgabe war groß und besonders. Andere Denkweisen sollten weltweit „zerstört“ werden, nur die christliche Kultur sei die wahre. Diese Arbeit hat auch verbrannte Erde hinterlassen und der Autor zeigt mit seinen Erläuterungen auch kritische Töne auf. Der Leser kann sich selbst eine Meinung bilden, Gedanken dazu machen und einen gewissen Standpunkt selbst ausmachen - der Autor bleibt dabei (meist) wertungsfrei, was ich sehr schätze und als sehr beachtlich anerkenne.
Maier beleuchtet die Wege der Missionare durch die komplette Welt. Nicht alles ist von einem Heiligenschein überdeckt - das ist schnell klar. Maier beleuchtet hier auch das Bild hinter den Denkern und Verkündern und das erschreckt und verwundert doch manches Mal sehr…
Eine äußerst interessante Lektüre die leicht verständlich und ansprechend verfasst wurde! 5 von 5 Sterne!
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