Bernhard Reicher

 4,8 Sterne bei 10 Bewertungen

Alle Bücher von Bernhard Reicher

Cover des Buches VISIONARIUM 2: Illusion und Wirklichkeit (ISBN: 9781499195064)

VISIONARIUM 2: Illusion und Wirklichkeit

(4)
Erschienen am 29.04.2014
Cover des Buches VISIONARIUM 3: Zauber und Fluch (ISBN: 9781500836023)

VISIONARIUM 3: Zauber und Fluch

(2)
Erschienen am 31.08.2014
Cover des Buches ... märchenhaft (ISBN: B00DILUN1Y)

... märchenhaft

(1)
Erschienen am 14.01.2014
Cover des Buches ... schelmisch (ISBN: B00EKPWRRA)

... schelmisch

(1)
Erschienen am 14.08.2013
Cover des Buches VISIONARIUM 4: Rätsel und Wunder (ISBN: 9781505482133)

VISIONARIUM 4: Rätsel und Wunder

(1)
Erschienen am 21.01.2015
Cover des Buches VISIONARIUM 5: Träume und Schatten (ISBN: 9781511834094)

VISIONARIUM 5: Träume und Schatten

(1)
Erschienen am 04.05.2015
Cover des Buches VISIONARIUM 8: Reisen und Irrwege (ISBN: 9781532718786)

VISIONARIUM 8: Reisen und Irrwege

(0)
Erschienen am 20.05.2016

Neue Rezensionen zu Bernhard Reicher

Cover des Buches VISIONARIUM 5: Träume und Schatten (ISBN: 9781511834094)
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Rezension zu "VISIONARIUM 5: Träume und Schatten" von Bernhard Reicher

Elmar Huber
VISIONARIUM 5: Träume und Schatten

“Begreifen Sie doch, mein Arbeitgeber wird Ihnen keine Menschenfleischbratwurst verkaufen, und damit hat sich’s!“ sagte Stephan. „Sie können etwas von unserem bestehenden Vorrat kaufen oder gehen! Ich will nicht unhöflich sein, aber die meisten Kunden hätten den Hinweis darauf, dass wir keine Gelegenheiten zum Kannibalismus bieten, schon vor Minuten verstanden.“
(
Jeff Strand: Bad Bratwurst)

STORIES

Jeff Strand: Bad Bratwurst
Obwohl „Prechtels Bratwurst“ bekanntermaßen die beste Bratwurst in ganz Deutschland herstellt, sind die Geschäfte des Wurstherstellers stark rückläufig. Da schlägt ihm sein Angestellter vor, etwas an dem Rezept zu ändern, möglicherweise anderes Fleisch zu verwenden, das billiger zu heben ist. Vielleicht Menschenfleisch. Schockiert weist der Eigentümer diese Möglichkeit von sich, als kurz darauf ein vermeintlicher Kunde den Laden betritt und ihm hervorragendes Fleisch ungenannter Herkunft anbietet um Prechtels Bratwurst zu neuen Höhen zu führen.

R. C. Doege: Leere Häuser
Es ist sein 37. Geburtstag, als Leo in einer Bar seinen Vater trifft. Sein Vater, der in dieser Bar gerade 30 ist, Leo mit nach Hause nimmt, zu sich und seiner Mutter, in ein Leben, das so nie gewesen ist. Dann eine Erinnerung an seine Jugendfreundinnen. Und an ein seltsames Ritual. Dann das Erwachen.

Thomas Ballhausen: Kleine Zeichenkunde
Der ungenannte Erzähler betritt den Platz inmitten der Stadt, um den sich die verschiedenartigen Häuser aus allen Teilen des Reiches gruppieren. Heute soll der Komet über der Stadt zu sehen sein. Und tatsächlich ziehen die Kometen gut sichtbar über den Himmel. Ein Schauspiel, das Erinnerungen in dem namenlosen Zuschauer weckt.

Paul Finch: Tok
Drei Frauen wurden in ebensolvielen Nächten in der Wohnsiedlung „The Graces“ erdrosselt. Grund genug für Don Presswick, gemeinsam mit seiner Frau Bernadette, nach seiner Mutter zu sehen, die dort alleine in ihrem Haus lebt.

„Vielleicht war es ein Scherz. Vielleicht gab es solch komische Erzeugnisse wie dieses an jedem Marktstand von Banjul bis Johannesburg zu kaufen. Doch in Wahrheit war nichts Komisches am Halsband, das die Puppe trug, die aus menschlichen Zähnen zu bestehen schien, während ihr ledernerer Tanga, dessen frontaler Beutel offensichtlich eine kleine Garnitur männlicher Genitalien beherbergte, eine Spur Realität zu viel war.“
(Paul Finch: Tok)

MEINUNG
Auch die inzwischen fünfte Ausgabe des österreichischen Visionarium-Journals – ein kleines Jubiläum – besticht zunächst wieder mit dem bekannten, schmucken Jugendstil-Layout in das Grafiker Jörg Vogeltanz diesmal einen in Ehren ergrauten Gentleman einmontiert hat, um den sich von hinten bedrohlich wirkende Krabbenarme schlingen um diesen möglicherweise mit unvergesslichen Träumen zu versorgen. Ganz dem Motto der Ausgabe entsprechend.

Wie stets konnte Herausgeber Dr. Nachtstrom wieder ganz unterschiedliche namhafte, sowie noch zu entdeckende AutorInnen gewinnen, die den Geschichtenanteil bestreiten. Als da wären der hinreichend bekannte Autor Jeff Strand (GRABRÄUBER GESUCHT, SARG ZU VERKAUFEN, BENJAMINS PARASIT, FANGBOYS ABENTEUER), der Thrillerautor Paul Finch (Mark-Heckenburg-Reihe), der bekennende Philip K. Dick-Fan R. C. Doege und der Literaturwissenschaftler Thomas Ballhausen. Letzterer knüpft mit seiner – zugegeben herausfordernden – Geschichte an seine Geschichtensammlung IN DUNKLEN GEGENDEN (Edition Atelier, 2014) an, von der es im Heft auch zwei Exemplare zu gewinnen gibt. Eigenständig dagegen präsentiert sich Jeff Strands skurrile Mär vom Metzgermeister, den offenbar jeder überreden möchte, auf Menschenfleisch als Bratwurstfüllung zurück zu greifen. R. C. Doege spielt, ganz in Anlehnung an sein Vorbild Dick, mit dem schleichenden Realitätsverlust seiner Hauptfigur. Als Kontrast bietet Paul Finch eine geradlinige urbane Monstergeschichte klassischer Couleur. Das macht Spaß und man könnte sich TOK auch sehr gut als Film vorstellen. Wie es schon Tradition ist, wird jeder der Geschichten von einer exklusiven Grafik begleitet, die diesmal Anna-Maria Jung, Johann Peterka und Axel Weiß beisteuerten. Die Übersetzungen (BAD BRATWURST, TOK) von Bernhard Reicher wirken etwas gestelzt, doch immer noch angenehm zu lesen und dieser Stil passt sehr gut zu den skurrilen Sujets.

Im Magazinteil unterhält sich Bernhard Reicher mit dem Autor Thomas Ballhausen über Entstehung, Stil und Hintergründe von dessen Kurzgeschichtenband IN DUNKLEN GEGENDEN (siehe oben). Als Ergänzung zu dem Buch absolut empfehlenswert.

Interview Nummer 2 führt Hr, Reicher mit einem ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter, der lieber ungenannt bleibt, über dessen Werdegang bei der Bundeswehr und beim Geheimdienst sowie seine durch ein Nahtoderlebnis ausgelöste Hinwendung zum Schamanismus.

Dazwischen ein Essay von Dr. Nachtstrom über die Wirkung der (eigenen kindlichen) Fantasie und Vorstellungskraft und der Erfahrungen mit dem Werk des selbsternannten Gurus. Kultführers und Autors und Carlos Castaneda (DIE LEHREN DES DON JUAN), der in den 1970er und -80er Jahren fragwürdige Popularität erlangte.

FAZIT
Die deutliche Affinität der Artikel zu parawissenschaftlichen Themen ist natürlich Geschmackssache, doch kann das jeder Leser für sich entscheiden. Fakt ist, dass auch Band 5 der Reihe nicht enttäuscht und das hohe Niveau – inhaltlich wie optisch – gehalten werden kann.

Cover des Buches VISIONARIUM 4: Rätsel und Wunder (ISBN: 9781505482133)
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Rezension zu "VISIONARIUM 4: Rätsel und Wunder" von Bernhard Reicher

Elmar Huber
Visionarium 4: Rätsel und Wunder

“Er träumte von Tamy Lynn. Sie lag mit auseinandergezogenen Gliedmaßen unter ihm auf der Lichtung, das Lederhalsband eng um ihren Hals, die Leine um seine linke Faust gewickelt. Sie war nackt. Aber ihre Hauptmerkmale waren formlose, milchige Abstraktionen. Er hielt sein Messer an ihre Wange. Ihre Augen waren Zwillingsbettler, Teiche aus Schreien, nasser Schrecken. Er wachte schwitzend auf, sein Magen flau, seine Augen feucht. Er hatte wieder das Bett nass gemacht.“
(Scott Nicholson: Hounds of Love)

STORIES

Scott Nicholson: Hounds of Love

Alles, was Dexter neben seiner unberechenbaren Mutter den guten Ratschlägen seines Vaters – „Sag ihnen, dass du sie liebst.“ – noch hat, sind die Tiere, deren Teile er, nachdem er mit ihnen fertig ist, zwischen den Wurzeln einer großen Eiche vergräbt. Eines Tages beobachtet Dexter, wie auf seinem kleinen Friedhof – im wahrsten Wortsinne – „unschuldiges“ Blut vergossen wird. In der darauffolgenden Nacht schleicht sich etwas von der Eiche bis zu Dexters Haus.

Sönke Hansen: Marta

Nach einer kurzen Besorgung im Supermarkt erwartet Martin ein Unbekannter in seinem Auto, der in zuerst zwingt, zu einem abgelegenen Haus zu fahren und ihn anschließend betäubt. Als er wieder zu sich kommt ist er an einen OP-Tisch gefesselt. In Gegenwart eines Verrückten, der keinen Zweifel an seinen Absichten aufkommen lässt. Zwei Monate zuvor soll Martin dessen Tochter überfahren haben. Doch Martin ist sich sicher, dass es nur ein Hund war, den er damals angefahren hat.

Mike Jansen: Auftrag in Amlwch

Um ihn aus der Schusslinie eines brisanten Falls herauszuhalten, wird D.I. James of Wheatfen nach Amlwch ins nördliche Wales geschickt, um dort einen rätselhaften Vermisstenfall zu klären. Drei Jahre zuvor ist Colonel John Persifal Stanley, kurze Zeit nach dem Tod seiner Frau, spurlos aus seinem Herrenhaus verschwunden.

„Er öffnete seinen Ordner und las noch einmal due Anmerkungen zu Mr. Henry James Smith. Wahnsinn schien in Amlwch umzugehen. Er schrieb den Namen der Stadt auf eine separate Seite seines Notizbuchs, darunter „Wahnsinn“ und fügte die Namen von Henry James Smith und Colonel John Persifal Stanley hinzu, mit einer Anzahl von Fragezechen. Konnte es sein, dass noch andere betroffen waren?“
(Mike Jansen: Auftrag in Amlwch)

MEINUNG

Ausgabe 4 der „Gazette für phantastische Abwege“ hält das hohe Niveau der Vorgänger und es ist den Verantwortlichen … für die schöne Regelmäßigkeit, mit der das Magazin erscheint. Damit ist VISIONARIUM als feste Größe der deutschsprachigen Phantastik etabliert und kann heuer sogar auf gleich zwei Ableger blicken, nämlich VISIONARIUM PRÄSENTEIRT und VISIONARIUM SONDERHEFT. Doch zurück zu Ausgabe 4:

Mit Scott Nicholson hat Doc Nachtstrom hier wieder einen englischsprachigen Autor an Bord, der im Heimatland als Selfpublisher auftritt und, was eine Besonderheit darstellt, auch die Übersetzungen und den Vertrieb seiner deutschen Veröffentlichungen ohne Verlagseinmischung selbst realisiert. Sein HOUNDS OF LOVE ist zwar „nur“ eine Variante von Stephen Kings FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE, doch eigenständig genug, um voll zu überzeugen. Sönke Hansen baut in MARIA ein Folter-Szenario auf, dessen Hintergründe sich erst nach und nach aufblättern und das damit einige Überraschungsmomente für den Leser bereithält. AUFTRAG IN AMLWCH des niederländischen Autors Mike Jansen ist ein sehr schön geschriebener Gothic-Mystery-Krimi, der am Ende allerdings die Bodenhaftung verliert und damit nicht richtig rund wird.

Wie gewohnt steuern unterschiedliche Künstler exklusiv je eine Grafik zu den Geschichten bei.

Den Sekundärteil bilden ein Interview mit dem Sachbuchautor Roland M. Horn (u.a. UFO-SEKTEN), der über gänzliche neue Theorien zum Thema UFO-Sichtungen berichtet, ein Artikel über Alternativweltgeschichten insbesondere mit dem Erbmaterial des Dritten Reiches, die in Deutschland einen immer noch fragwürdigen Beigeschmack haben und ein Interview mit dem englischen (Comic)Kultautor MIKE CAREY (HELLBLAZER, LUZIFER, THE UNWRITTEN, die FELIX CASTOR-Reihe), der über seine Werke, seine Art zu schreiben, köchelnden Popkultureintopf und den regen Austausch mit anderen Autoren plaudert.

Komplettiert wird RÄTSEL UND WUNDER wieder von den Kurzbiografien der beteiligten Personen inkl. Buchtipps sowie einem Eigenwerbeteil der Edition Gwydion.

Über das großartige Layout von Jörg Vogeltanz sowie die hervorragende Innengestaltung und den sauberen Satz braucht man schon fast nichts mehr zu schreiben. Mustergültig im Bereich der Self-Publisher-Veröffentlichungen.

FAZIT

RÄTSEL UND WUNDER setzt die Erfolgsserie fort. Auch in Band 4 sind keine Müdigkeitserscheinungen zu erkennen, was die Wartezeit auf band 5 nicht gerade verkürzt.

Cover des Buches VISIONARIUM 3: Zauber und Fluch (ISBN: 9781500836023)
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Rezension zu "VISIONARIUM 3: Zauber und Fluch" von Bernhard Reicher

Elmar Huber
Visionarium 3: Zauber und Fluch

„Obwohl ihre Stimme mit den Jahren zu einem heiseren Krächzen verschlissen war, hingen wir gebannt an ihren strichdünnen, von Falten zerschnittenen Lippen, wenn sie von den „Daimonen“ erzählte. […] Bei all dem wagten wir kaum, mir den Augen zu blinzeln, aus Angst, eine böse Präsenz könne bei der kleinsten Regung auf uns aufmerksam werden.“
(Karin Elisabeth: Wechselbalg)

STORIES

Graham Masterton: Betrachter

Schon ihr ganzes Leben verbringt Fiona abgeschottet von der Au0ßenwelt alleine mit ihrer Mutter. Fern von möglichen Betrachtern, die ihr, ob ihrer unglaublichen Schönheit, aus reinem Neid wehtun würden. Als Fiona jedoch eines Tages einen Blick in einen Spiegel wirft, sieht sie dort nur eine missgestaltet Kreatur. Und plötzlich geben die Worte ihrer Mutter – „die Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ – einen Sinn. Jedes Lebewesen, das bisher einen Blick auf sie werfen konnte, hat mit seinen Augen einen Teil von Fionas Schönheit gestohlen. So fasst Fiona einen Plan, sich ihre Schönheit aus den Augen der Betrachter zurück zu holen.

Karin Elisabeth: Wechselbalg

Ein nicht standesgemäßes Abenteuer der Kaufmannstochter Zuzanna Svoboda bleibt nicht ohne Folgen. Das Kind wird heimlich und angeblich tot geboren. Ebenso spurlos verschwindet der Kindsvater und Zuzanna ehelicht schließlich einen Bekannten ihres Vaters. Auch diese arrangierte Verbindung bleibt nicht kinderlos, so dass Zuzanna glücklichen Tagen entgegen sehen könnte, würde sie nicht von unheilvollen Träumen und Visionen heimgesucht werden, die in Verbindung mit ihrem Erstgeborenen stehen.

Philipp Schaab: Meine Hoffnung

Am Ufer des mysteriösen Nebelsees, um den sich die unheimlichen Geschichten seiner Anwohner ranken, lernt der Protagonist die geheimnisvolle und faszinierende Rusalka kennen und lieben. Ohne Argwohn ist er bereit, ihr in die See zu folgen. Und noch viel weiter.

„Fiona blieb, wo sie war. Sie wagte kaum zu atmen. Sie wusste, dass sie nicht die Stufen hinunter auf den Rasen gehen konnte, um den Tennisball aufzuheben, denn dann würden Robin und Caroline sie sehen und merken, wie schön sie war. Und eh sie sich’s versah, würden sie über den Zaun klettern, mit Küchenmessern oder zerbrochenen Flaschen oder Bleiche oder wer weiß was sonst noch, um ihr Gesicht zu zerstören.“
(Graham Masterton: Betrachter)

MEINUNG

Mit dieser dritten Ausgabe des „Absinth-Punk“-Magazins VISIONARIUM beweisen Herausgeber Dr. Nachtstrom und Chefredakteur Bernhard Reicher, dass es sich bei dem Projekt nicht um eine Eintagsfliege handelt und dass ihre Reputation inzwischen sogar in Good Old England vernommen wurde. Hat doch kein Geringerer als Graham Masterton (DER MANITOU) den Visionären eine Kurzgeschichte zur Verfügung gestellt, die hier als weltweite Erstveröffentlichung abgedruckt ist. Obwohl es sich bei BETRACHTER im Grunde „nur“ um eine Variation seiner Kurzgeschichte ERIC, DIE PASTETE (z.B. in BESTIALISCH, Festa Verlag, Leipzig) handelt, verfehlt dieser pointiert komponierte Albtraum seine bestürzende Wirkung nicht. Die Kombination aus arglos-naiver Weltsicht, geboren aus den gutgemeinten Mantras mütterlicher Behütung, und der ekelhaften Konsequenz der kindlich-logischen Schlüsse, packt den Leser gnadenlos.

Und doch gelingt es den Jungautoren Karin Elisabeth und Phillip Schaab, gegen diesen Altmeister zumindest nicht abzufallen. Karin Elisabeth beschwört mit WECHSELBALG in Stil und Inhalt die Hochzeit der Dunklen Romantik herauf, während Phillip Schaab in MEINE HOFFNUNG das zunächst nixenhaft-lovecraftianisch erscheinende Ambiente weiterführt und unter Wasser in Raum und Zeit ungeahnt weit ausdehnt.

Ergänzt werden die Geschichten jeweils von einer passenden Grafik verschiedener Künstler

Im Sekundärteil des Magazins rezensiert Bernhard Reicher den jüngst in einer vom Filmarchiv Austria restaurierten Fassung auf einer üppig ausgestatteten DVD erschienenen Stummfilmklassiker ORLAC’S HÄNDE. Ein namhafter Pianist, dessen Hände bei einem Unfall irreparabel beschädigt wurden, bekommt hier die Gliedmaßen eines Mörders transplantiert, die auch sein Gemüt merklich verändern. Als Ergänzung dazu stand Thomas Ballhausen, Leiter des Studienzentrums im Filmarchiv Austria Rede und Antwort über das Projekt.

Dr. Nachtstrom spricht mit Karlheinz Schlögl, seines Zeichens (einer der beiden) Herausgeber beim Berliner Golkonda-Verlag, über das Entstehen, die Philosophie und die Zukunftspläne des kleinen aber feinen Verlags.

Als Schmakerl für alle Fans des magischen Realismus britischer Ausprägung steuert Bernhard Reicher ein Essay über die „magischen“ Bücher bei, die in der britischen Hauptstadt spielen, wie z.B. Mike Shevdons COURTS OF THE FEYRE- und Ben Aaronovichs DIE FLÜSSE VON LONDON-Serien. Aber auch auf diverse Einzelromane finden hier Erwähnungen, ergänzt von einem Interview mit Mike Shevdon. Hier bekommt man Lust, sich sofort alle Bücher der vorgestellten Serien zuzulegen oder nochmals seine HELLBLAZER-Sammlung zu sichten.

Was das Erscheinungsbild angeht, setzt VISIONARIUM Maßstäbe in Sachen Self-Publisher-Veröffentlichungen. Hier stimmt alles und einige Verlage könnten sie ein Beispiel an dieser gewissenhaften Bearbeitung nehmen. Für das Cover hat Jörg Vogeltanz wieder eine herrlich mysteriöse Grafik geschaffen und diese in das brillante Art Deco-Reihenlayout eingesetzt. Eigentlich viel zu schade, um nur als Kindle-Ausgabe gelesen zu werden.

FAZIT

VISIONARIUM 3 festigt weiter den guten Ruf der österreichischen Phantastik-Kollaborateure. Beispielloses Phantastik-Magazin, bei dem der Inhalt und die erstklassige Optik Hand in Hand gehen.

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