Bernhard Setzwein

 3,9 Sterne bei 34 Bewertungen
Autor*in von Der böhmische Samurai, Nicht kalt genug und weiteren Büchern.
Autorenbild von Bernhard Setzwein (© Johannes M. Haslinger / Haymon Verlag)

Lebenslauf

Bernhard Setzwein wurde 1960 in München geboren und studierte dort Germanistik und Volkskunde. Seit 1990 lebt er in Waldmünchen. Setzwein ist Autor von Lyrikbänden, Essays, Reisefeuilletons und Romanen. Außerdem hat er ein Dutzend Theaterstücke und zahlreiche Radio-Features verfasst. Oft befassen sich seine Werke mit dem mitteleuropäischen Kulturraum. Zuletzt erschienen die Romane „Ein seltsames Land“, „Der neue Ton“ (beide im lichtung verlag) sowie „Der böhmische Samurai“. Bernhard Setzwein erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seine Werke wurden u. a. ins Tschechische, Rumänische und Französische übersetzt.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Kafkas Reise durch die bucklige Welt (ISBN: 9783941306646)

Kafkas Reise durch die bucklige Welt

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Neu erschienen am 07.03.2024 als Gebundenes Buch bei Lichtung.

Alle Bücher von Bernhard Setzwein

Cover des Buches Der böhmische Samurai (ISBN: 9783709972861)

Der böhmische Samurai

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Erschienen am 11.04.2017
Cover des Buches Nicht kalt genug (ISBN: 9783709972748)

Nicht kalt genug

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Erschienen am 11.05.2016
Cover des Buches Die Donau (ISBN: 9783608932621)

Die Donau

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Erschienen am 01.10.2005
Cover des Buches Das Buch der sieben Gerechten (ISBN: 9783709977125)

Das Buch der sieben Gerechten

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Erschienen am 24.10.2014
Cover des Buches Das blaue Tagwerk (ISBN: 9783929517477)

Das blaue Tagwerk

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Erschienen am 30.04.2010
Cover des Buches Die grüne Jungfer (ISBN: 9783852184265)

Die grüne Jungfer

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Erschienen am 04.07.2018
Cover des Buches Ein seltsames Land (ISBN: 9783941306271)

Ein seltsames Land

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Erschienen am 22.04.2016
Cover des Buches Hirnweltlers Rückkehr (ISBN: 9783874100229)

Hirnweltlers Rückkehr

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Erschienen am 01.01.1987

Neue Rezensionen zu Bernhard Setzwein

Cover des Buches Kafkas Reise durch die bucklige Welt (ISBN: 9783941306646)
Johanna_Bes avatar

Rezension zu "Kafkas Reise durch die bucklige Welt" von Bernhard Setzwein

Kafka mal anders
Johanna_Bevor 14 Tagen

Kafka mal anders: Im Jahr 1961 fährt er zusammen mit dem polnischen Schriftsteller Marek Hłasko in einem gestohlenen Fiat Ollearo durch die bucklige Welt; so heißt auch eine Gegend in Niederösterreich.  

Kafka ist ein alter Herr von 78 Jahren, lebt in Meran und arbeitet im Apollo-Kino als Billeteur. Er hat sich mithilfe seines Freundes Klopstock aus seinem ersten Leben davongeschlichen, damals aus dem Lungensanatorium in Kierling. Seine Kleidung hat er nicht verändert – Dreiteiler, Vatermörder und Bowlerhut. Jeden Morgen praktiziert er „das Müllern“, seinen Frühsport. Und mit dem Essen gibt es in Südtirol auch keine Schwierigkeiten, wo „der Himmel voller Trauben und Äpfel, Walnüsse und Kastanien hing“.  Er gilt als liebenswürdiger und gutmütiger Kauz, der junge Leute auch mal ohne Eintrittskarte ins Kino lässt – in Erinnerung an sein altes Leben, in dem das Kino der Ort war, „wo er weinen konnte“. Warum ausgerechnet Meran? Es gibt da Erinnerungen aus seinem ersten Leben. Eines Abend trifft er den betrunkenen Hłasko, einen verwegenen polnischen James Dean. Kafka, der nur Ovomaltine und Almdudler trinkt, spendiert ihm eine Flasche Ramazzotti. Und ehe er sich versieht, sitzt er auf dem Beifahrersitz des Fiat.

Eine wahnwitzige Reise über den Jaufenpass nach Graz, durch die Bucklige Welt, nach Wien, Kierling und München folgt. Wir verfolgen den „Doktor“ durch wichtige Stationen aus seinem ersten Leben, treffen Figuren aus dem „Schloss“ und anderen Werken, manche gar nicht damit einverstanden, dass sie unvollendet geblieben sind. In Wien trifft er H. C. Artmann, von dem er auf einem nächtlichen Streifzug durch Wien in die Geheimnisse der Bestellung am Würstelstand eingeführt wird. Literarische Anspielungen gibt es zuhauf, Kafkazitate im Original und auch abgewandelt. Beispielsweise, als sich die beiden über Literatur unterhalten. Hłasko meint: „Ein Buch muss sein wie ein Faustschlag in die Magengrube. Oder was würdest du sagen?“ Ein anderes Mal räsoniert Kafka, was gewesen wäre, hätte er die Auswanderung nach Palästina gewagt und den „Prozess“ dort geschrieben. Den Anfang würde jedes Kind dort hersagen können: „Jemand musste Josef K. plötzlich gebraucht haben, denn ohne dass er etwas Nützliches getan hätte, wurde er eines Morgens gerufen, den Kibbuz mit aufzubauen.“ Zwischen die aberwitzigen Szenen der Reise (z. B. in einer unterirdischen Eisenwarenhandlung im Grazer Burgberg) sind immer wieder wichtige Episoden aus Kafkas erstem Leben eingeflochten, insbesondere seine Liebschaften. Zum Schluss die denkwürdige Lesung in München, bei der Damen in Ohnmacht fielen.

Wem Kafka bisher nicht sympathisch gewesen ist, nach der Lektüre dieses Buches ist er jedem ans Herz gewachsen.

Cover des Buches Der böhmische Samurai (ISBN: 9783709972861)
I

Rezension zu "Der böhmische Samurai" von Bernhard Setzwein

Interessante Familiengeschichte mit History Hintergrund ;-)
Ivonne_Gerhardvor 7 Jahren

Ein wirklich sehr gut geschriebenes Buch über eine sehr interessante Familie mit unterschiedlichen Charakteren und Auswirkungen. Eine Frau die um die Familie kämpft und deren Zusammenhalt, ein unerwarteter Tod und der weitere Kampf der einzelnen Mitglieder. Mit viel historischem Hintergrund und Informationen,... Bis zum Schluss bleibt ein gleichbleibender spannender Bogen und ein Niveau was sehr hoch ist. Mir hat es Spaß gemacht auf eine Zeitreise zu gehen und nebenher noch beim lesen, etwas Geschichtliches lesen und lernen zu können ;-)

Cover des Buches Der böhmische Samurai (ISBN: 9783709972861)
histerikers avatar

Rezension zu "Der böhmische Samurai" von Bernhard Setzwein

Ein ungewöhnlicher Schicksal
histerikervor 7 Jahren

Inhalt:
Graf Hansi landet 1945 in einem tschechischen Internierungslager und erzählt seine ungewöhliche Geschichte als Sohn eines österreichischen Diplomaten und einer Japanerin, der in einem Schloss in Tschechien aufwächst.

Bewertung:
Es war gerade seine Herkunft, die mich an der Geschichte sehr interessiert hat. Ich kenne mich mit der Geschichte Tschechiens und Mitteleuropas eigentlich ziemlich gut aus, aber über diese Familie habe ich noch nie gehört. Diese Lücke musste ich mit diesem Buch schließen.
Der Roman beschäftigt sich mit einem wahrscheinlich ziemlich unbekannten Mann der Familie, da seine Geschwister sehr viel berühmter geworden sind. Mich hat es aber nicht gestört, sein Leben ist interessant genug und gerade die Unbekanntheit macht die Geschichte interessant, weil so ein neuer Teil der Geschichte beleuchtet wird.
Hansi ist kein Charakter, den man liebt oder sich mit ihn identifizieren kann. Er ist an manchen Stellen gerade das Gegenteil, man kann seine Handlungen gar nicht nachvollziehen und denkt, dass er so anders ist, dass es so etwas gar nicht geben kann. Gleichzeitig eröffnet dies neue Perspektiven, auf die man sich einlassen kann, was für mich zum Teil den Reiz dieses Buches ausgemacht hat.
Teilweise war das Buch etwas langatmig, vor allem der späte Mittelteil war es für mich, aber trotzdem finde ich den Stil des Autors in Ordnung. Es ist ganz gut zu lesen.
Mir haben vor allem die Teile, die 1945 spielten, gefallen, da sie sehr glaubwürdig geschrieben wurden und die Probleme der Beziehung zwischen Deutschen (oder den Leuten, die dafür gehalten wurden) und den Tschechen sehr gut dargestellt haben.
Ein Buch, das man schon empfehlen kann.

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