Ausgerechnet der Betreiber eines Fitnessstudios wird auf seinem eigenen Misthaufen tot aufgefunden. Ein Mord wie viele andere auch, wäre nur der Revierinspektor nicht Kunde beim Pölltl Erwin gewesen – und hätte das Studio wegen des Lockdowns nicht illegal geöffnet.
Noah Hofer entpuppt sich schnell als Eigenbrötler und Einsiedler, als eine Mischung aus ein wenig einfältig und durchaus auch sehr bequem – fast könnte man sagen er wäre faul. Sagt man aber nicht… Noah Hofer, dessen Spitzname ihm schon seit der Schule immer wieder zu schaffen macht – Hofnoah ist ja nicht gerade der Name, den man sein Leben lang tragen möchte – versucht immer wieder unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen. Vielleicht gerade deshalb, weil er über Jahrzehnte, dank seines Spitznamen, dem Spott der anderen ausgesetzt ist.
Und jetzt soll auch noch seine Polizeistation geschlossen werden, sollte er und seine ehrgeizige Kollegin nicht bald einen Erfolg in Sachen Fitnessstudiobesitzer einfahren. Täglich nach Linz zu pendeln und sich dort von den neuen Kollegen hänseln zu lassen ist nicht das Wunschziel des Revierinspektors. Die Aussichten sind nicht gerade die besten – aber vielleicht spornt ja gerade diese Situation den Noah Hofer an – sollte man meinen.
Bernhard Winkler hat mit dem Revierinspektor Noah Hofer eine Figur entwickelt, die zwar nicht die feinsten Manieren an den Tag legt, teilweise als unkollegial daherkommt und scheinbar sein Leben kaum im Griff hat, jedoch die Sympathie des Lesers schnell auf seiner Seite hat.
Leider wird das Thema des Spitznamens „Hofnoah“ extrem breitgetreten und wirkt auf lange Strecken eher nervig als lustig. Schade eigentlich, denn ansonsten wäre der Noah Hofer fast ein Mensch wie du und ich und die Geschichten sicherlich ausbaufähig. 3 Sterne