Rezension zu "Klappe zu" von Bernhard Wucherer
Nachdem ich bereits ein paar andere Bücher des Autoren gelesen hatte, war ich neugierig und wurde nicht enttäuscht. Schreibt Wucherer sonst eher historische Romane und Krimis wagt er sich hier auf neues Terrain und stellt sich dabei erstaunlich gut an. Außerdem griff ich zu dem Buch, weil es über weite Teile im Allgäu spielt und ich in der Region lebe.
Seine Mafiaposse erinnerte mich in groben Zügen an "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand": Durch kuriose Verwicklungen finden drei gar nicht zu einander passende Charaktere zusammen und fliehen vor der Polizei und der Mafia. Die Flucht führt sie quer durch Bayern; unterwegs schließen sie Bekanntschaften mit äußerst kuriosen Gestalten wie einem Zuhälter namens Messer-Kalle, der dem ungleichen Trio hilft. Am Ende landen die Protagonisten im Allgäu, wo es zum finalen Showdown mit der Mafia und Polizei kommt,
Das Buch ließ sich zügig lesen und ich fühlte mich durchwegs gut unterhalten - dafür sorgten vor allem die drei schrulligen Hauptcharaktere, die vom Autor gut gezeichnet wurden. Des weiteren habe ich viele im Buch beschriebene Orte wiedererkannt und hatte so gleich eine Verbindung zu dem Buch - auch wenn es erst ab etwa der Hälfte im Allgäu spielt.
Was mir noch positiv aufgefallen ist; Mit dem Verlagswechsel von Wucherer hat das Lektorat einen großen Sprung gemacht. Während seine Bücher vom Gmeiner-Verlag noch viele Rechtschreib- und Grammatikfehler enthielten und manchmal sogar Charaktere innerhalb des Buches mal so, mal so hießen, ist mir bei dem Buch nichts unangenehm aufgefallen.
Abschluss: Wer nach einem kurzweiligen Buch sucht, das einen schmunzeln lässt, macht mit "Klappe zu" nicht verkehrt. Ob man es ein zweites Mal liest ... vielleicht nach einem Jahr.