1) Wie bist Du zum Schreiben gekommen und was begeistert dich daran besonders?
Ich hab schon immer irgendwie geschrieben. Als Online-Redakteur und als Blogger hauptsächlich. Einen Roman hab ich mir allerdings nicht zugetraut. Aber dann fand ein befreundeter Literaturagent das Konzept für Mandels Büro so überzeugend, dass er mich fragte, ob ich ein Buch daraus machen will. Eigentlich war es als Serie gedacht. Am meisten begeistert mich, dass ich alleine arbeiten kann und meine Zeit nicht in Büros und sinnlosen Meetings verschwenden muss. Die Stille begeistert mich, die tagsüber in so einem Haushalt herrscht, wenn Frau und Kind aus dem Haus sind.
2) Von welchem Autor würdest Du Dir mal ein Vorwort für eines Deiner Bücher wünschen und warum?
Für einen Krimi von Wolf Haas natürlich, weil er für mich sprachlich und emotional das Krimigenre eingerissen und wieder aufgebautr hat. Die Flut der Heimatkrimis mag eine unangenehme Nebenerscheinung sein, aber die Innovationen überwiegen.
3) Welche Bücher/Autoren liest Du selbst gern und wo findest bzw. suchst Du Empfehlungen für den privaten Buchstapel?
Ich lese häufig Biografien, politische und historische Bücher. Bei den Romanen mag ich Thomas Bernhard, über den ich auch meine Zulassung geschrieben habe und Bret Easton Ellis. Beides verkannte Humoristen. Bücher such ich mir im Buchladen aus, ich lass mich von den ganzen Stapeln überrumpeln. Dann komm ich mit irgendeinem Buch nach Hause, von dem ich vorher noch nicht wusste, dass ich es wollte.
4) Wo holst Du Dir die Ideen und Inspiration fürs Schreiben?
Aus verschiedensten Quellen. Meistens aus Filmen, ich bin ein großer Anhänger vom Kinogehen. Dazu kommt natürlich die eigene Biografie, aus der ich gerne verschiedenste Typen von Menschen ableite, die mir im Laufe der Jahre begegnet sind. Ich versuche allerdings nicht zuviel aus der eigenen Westentasche zu berichten, weil ich die rein autobiografische Herangehensweise ans Schreiben für eitel und einfältig halte, wenn man nicht gerade in irgendeinem Bürgerkrieg war. Ein Autor sollte schon in der Lage sein, andere Welten zu erschaffen und nicht nur die eigene rekreieren.
5) Wie und wann schreibst Du normalerweise, kannst Du dabei diszipliniert vorgehen oder wartest, bis Dich in einer schlaflosen Nacht die Muse küsst?
Ich bin die Disziplin in Person. Ich stehe morgens auf und fange an zu schreiben. Selbst wenn mir nur Unsinn einfällt, schreibe ich ihn auf und versuche am nächsten Tag, noch etwas Veritables aus dem Unsinn heraus zu schürfen.
6) Welche Wünsche hast Du im Bezug auf Deine Bücher und Deine Arbeit für die kommenden Jahre?
Ich würde gerne davon meine Familie ernähren und weiter schreiben können. Das ist der großartigste Beruf der Welt, wenn man so wie ich beim Arbeiten keine Arbeitskollegen um sich haben mag.
7) Wie fühlt man sich, wenn man erfährt, dass das erste eigene Buch veröffentlicht wird?
Komisch. Ein bisschen wie ein Scharlatan. Als hätte man alle an der Nase herumgeführt und würde dafür noch Geld bekommen.