Rezension zu "Anleitung zum Traurigsein" von Berni Mayer
**** Worum geht es? ****
Das Leben kann so grausam sein, dabei ist es leider längst kein Einzelfall. Die Tochter des Autors verstirbt als Kind an Krebs. Den Kampf haben sie über Jahre zusammen durchgemacht, die Ehe ist dabei zerbrochen, das zweite Kind ist wahrscheinlich zu kurz gekommen und im Zentrum steht auch nach einigen Jahren immer noch eines, die Trauer. Wie geht man mit so einer Situation um? Was passiert alles parallel und wie relativ ist die Zeit dabei? Persönliche Trauer eingeteilt in eine Vielzahl an Themenkomplexen.
**** Mein Eindruck ****
Ich habe mit den Tatsachen, dem Geschehenen, sehr mitfühlen können und habe dieses Jahr selbst erlebt wie Trauer das Leben in all diesen Facetten verändert, an vielen Stellen habe ich mich aufgehoben gefühlt. Die Strukturierung nach Themenkomplexen sorgte dafür, dass einiges für die inhaltliche Einordnung immer wieder aufgerollt werden musste. Mich persönlich hat dieser Stil nicht abholen können und mich dadurch auch regelmäßig aus dem Geschehen katapultiert. Am Ende habe ich wohl nicht eine so individuelle Geschichte erwartet, die übergreifenden Sätze zum Einbezug des Lesers fehlten mir hier schlichtweg. Nichtsdestotrotz durfte ich hier eine Realität erleben, die man niemandem wünscht, und dennoch durch die detailreiche Darstellung etwas fürs Leben dazulernen.
**** Empfehlung? ****
Eine Geschichte die ich, Menschen die sich mit Trauer beschäftigen möchten, unter Vorbehalt empfehle. Für die Beurteilung des Stils ist hier definitiv das Lesen einer Leseprobe zu empfehlen.