Cover des Buches Jeff Madison und die Schimmer von Drakmere: Eine Fantasy-Action & Abenteuer-Geschichte: Volume 1 (Buch 1) by Bernice Fischer (2015-09-21) (ISBN: B01K95V80G)
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Rezension zu Jeff Madison und die Schimmer von Drakmere: Eine Fantasy-Action & Abenteuer-Geschichte: Volume 1 (Buch 1) by Bernice Fischer (2015-09-21) von Bernice Fischer

Spannender Anfang, aber dann…

von wicherla vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Interessante Idee des Sandmann-Mythos´, die leider in der Umsetzung enttäuscht!

Rezension

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wicherlavor 7 Jahren

Ich habe mich sehr auf "Jeff Madison und die Schimmer von Drakmere" gefreut, auch beeinflusst durch die positiv besetzten Bewertungen auf Amazon - ein Hauch von Harry Potter, eine Prise Zauberer von Oz´. Das Cover hat mich ebenfalls neugierig gemacht. Der Anfang war spannend geschrieben… dann kam die Enttäuschung!

Inhalt

Als sein Bruder Matt eines Abends von Nebelschleiern angegriffen und Tage später entführt wird, beginnt eine Reise für Jeff Madison und seinen Freund Rhed in das Land der Sandmänner. Um seinen Bruder aus den Fängen des Herrschers von Drakmere und der bösen Hexe Wiedzma zu befreien, begeben sich die beiden Jungs in die Hände der Krieger Madgwick und Rig, die verhindern sollen, dass durch Matts Gabe die Träume der Kinder auf der Welt vergiftet werden sollen. Doch die Schimmer von Drakmere sind ihnen auf den Fersen…

Meinung

Die Figuren sind größtenteils blass gezeichnet. Jeff Madison und sein Freund konnten mich nicht überzeugen und waren streckenweise sehr anstrengend. Die Beziehung der beiden Krieger Madgwick und Rig passt in das übliche guter Cop/böser Cop-Schema und brachte etwas Auflockerung.

Leider fehlte es an wirklichen Bösewichten. Auch wenn Grzegor und Wiedzma diesen Part inne hatten, wirkten sie eher lächerlich und taten mir fast schon leid in ihrem Bestreben, die Träume der Kinder mit Albträumen zu verseuchen. Warum die Träume der Kinder in diesem Maße beeinflusst werden sollten, blieb mir unklar. Was alle Figuren gemein haben, sind die nicht immer logischen und nachvollziehbaren Handlungen.

Fisher etabliert mit Sandustien eine Welt, die sehr „potterig“ wirkt. Sie beschreibt Zauberbegebenheiten (attackierende Tomaten; Rutschen, die durch Häuser führen, wandernde Marktstände, Zauberlöser, etc.), die sehr gewollt wirken und in ihrer Albernheit eher in ein Kinderbuch passen als in eine Geschichte, die mitunter sehr gruselige Elemente beinhaltet.

Drakmere ist da düsterer ausgefallen und hätte das Potenzial gehabt, als passendes Gegenstück zu dem bunten und zuckerhaltigen Sandustien zu fungieren. Aber „dank“ der Bösewichte wurde diese Chance vertan.

Hinsichtlich der Sprache und der Erzählstimme muss ich Fischer zugute halten, dass ihr Roman von ihrem Mann ins Deutsche `interpretiert´wurde. Vielleicht ergaben sich dadurch die vielen Schwächen und Fehltritte, die im Original evt. weniger auffallen?!

Dennoch ist ihre Erzählstimme nicht einheitlich, kommt teils mit umgangssprachlichen Ausdrücken daher, die auflockern sollen, aber eher deplatziert wirken. Der Schreibstil ist flüssig und sorgt für einen reibungslosen Lesefluss. Fischers Entschluss, die wechselnde Perspektive zu nutzen, war eine gute Entscheidung. Somit wird mir als Leser eine Ruhepause von Jeff Madison oder Grzegor gegönnt, was mich bei der Stange gehalten hat.

Das Fischer aber durchaus das Zeug zu einer guten Erzählerin hat, beweist sie mit einer Passage, die mir sehr gut gefallen hat und spannend und emotional geschrieben wurde. Leider war dies die Ausnahme!

Fazit

Bernice Fischer beweist mit ihrem ersten Band ihres Mehrteilers um Jeff Madison, dass sie über eine rege Fantasie verfügt. Das zeigt ihre Interpretation des Sandmann-Mythos, die sie in eine eigene Welt verfrachtet und erweitert hat. Leider verpasst sie die Chance, etwas wirklich Gutes und Spannendes daraus zu machen.

Sie bleibt dem Leser die Antwort schuldig, für welche Lesegruppe bzw. für welches Lesealter ihre Romanreihe um Jeff Madison gedacht ist: Kinderbuch oder Jugendbuch? Zu albern und kindlich wirken die meisten Passagen, die von Szenen unterbrochen werden, die sprachlich für kleinere Kinder nicht geeignet oder nicht zu verstehen sind.

Blasse Figuren, nicht überzeugende Schauplätze und stilistische Schwächen vertreiben schnell den Spaß am Weiterlesen. Trotz des einigermaßen gelungenen Cliffhangers werde ich mir Band 2 schenken!

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