Inhalt
Ein neues Jahr beginnt in dem beschaulichen Ort Tarker’s Mills. Ein Schneesturm wütet da draußen, und Arnie Westrum hat sich in einem kleinen Geräteschuppen zurückgezogen, um das Schlimmste abzuwarten. Doch etwas pocht an die Scheunentür, etwas drückt dagegen und kommt schlussendlich zu ihm hinein. Seine Leiche findet man erst Tage später, völlig zerfetzt. War es ein Wolf?
Rezension
Der Werwolf von Tarker Mills ist eine sogenannte Kalendergeschichte. Jeder Monat befasst sich auf wenigen Seiten mit einer einzelnen Person des kleinen Örtchens Tarker Mills, einem Opfer des Werwolfs. Denn anfangs will niemand wahrhaben, was eigentlich ganz offensichtliches passiert. Denn die zerfetzten Leichen, die man nach Vollmond findet, sprechen eine eindeutige Sprache. Erst als ein kleiner Junge angegriffen wird, ändert sich allmählich die Lage für die Bestie. Er könnte erkannt werden. Doch so klein die Stadt auch sein mag, des Rätsels Lösung lässt noch immer auf sich warten.
Die Monate sind durchsetzt mit den stimmungsvollen Illustrationen von Bernie Wrightson, einer bekannten Größe im Comicuniversum. Diese untermalen die Atmosphäre und geben hier und da ein wenig zu früh die nächsten Geschehnisse preis. Macht aber nur bedingt was, denn die Geschichte ist so kurzweilig, dass man in einem Rutsch durch die Monate fliegt.
Übrigens: Der Werwolf hinterlässt keine Spur in einem anderen Werk Kings. In keinem. Nicht ein einziges Mal.
Fazit
Die bedrückte Stimmung, die durch die Seiten sickert, das Schweigen der Menschen von Tarker’s Mills, all das hat Stephen King auch auf wenigen Seiten stimmungsvoll eingefangen. Natürlich ist diese Geschichte sprachlich nicht die ausgereifteste, und auch die Spannung ist nur im begrenzten Maße vorhanden – aber es macht Spaß, durch die Monate zu wandeln und den Geschehnissen zuzuschauen. Und würde ich die Geschichte in einem Kalender finden, würde ich mich eindeutig mehr über einen neuen Monatsbeginn freuen.