Cover des Buches Todeseis (ISBN: 9783839212523)
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Rezension zu Todeseis von Bernward Schneider

Rezension zu "Todeseis" von Bernward Schneider

von saba vor 11 Jahren

Rezension

S
sabavor 11 Jahren
London 1912. Die schöne Gladys verkehrt in halbseidenen Kreisen der Londoner Unterwelt. Als ihr Geliebter Phil einem Mordanschlag zum Opfer fällt und sie selbst seinen Mördern nur knapp entkommen kann, beschließt sie mit der kurze Zeit später in Richtung New York auslaufenden Titanic zu fliehen. Die ersten Tage auf dem Luxusdampfer wirken auf Gladys wie ein schöner Traum. Doch unter die illustren Passagiere aus Politik und Wirtschaft mischen sich auch dunkle Gestalten, die Gladys keinesfalls wohlgesonnen sind. Bald muss Gladys erneut um ihr Leben fürchten. Als die Titanic dann in der Nacht vom 14.April auf den 15. April 1912 mit einem Eisberg kollidiert, steuert Gladys‘ Kampf mit ihren Verfolgern auf seinen Höhepunkt zu. Bernward Schneider siedelt die Handlung seines dritten Kriminalromans vor dem Hintergrund der Ereignisse während der Jungfernfahrt der Titanic an. Von den Mythen und Geschichten rund um die schicksalsträchtige Fahrt lassen sich viele Menschen auch mehr als einhundert Jahre später noch in ihren Bann ziehen. Die Idee des Autors in seinem Buch reale Ereignisse und Personen auf dem Schiff mit Fiktion zu verbinden und daraus einen Krimi zu konstruieren, klang äußerst vielversprechend. Bereits im ersten Drittel des Romans wird deutlich, dass der Autor sich bei der Recherche der historischen Hintergründe Mühe gemacht hatte und so manches unbekannte Detail konnte mich tatsächlich überraschen. Leider war die Krimihandlung an sich aber zu keinem Zeitpunkt wirklich fesselnd. Dies lag vor allem daran, dass die Protagonisten überwiegend hölzern blieben. Selbst die Handlungen der real existierenden Passagiere, wie z.B. John Jacob Astor, wirkten doch sehr konstruiert und realitätsfern. Auch das Ende der Geschichte, das letztlich aus einer komplett anderen Perspektive wie der Rest geschrieben ist, ließ mich doch etwas ratlos zurück. Von Beginn an ist klar, dass die Geschichte auf den Untergang der Titanic zusteuert. Da das Ende ja damit in irgendeiner Art bereits bekannt ist, hätte ich mir ganz einfach noch ein paar Überraschungsmomente gewünscht, damit die Geschichte nicht in der Masse der soliden Krimis untergeht.
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