Rezension zu "Sherlock Holmes: The Four Novels Collection (BBC Audio)" von Arthur Conan Doyle
Bisher bin ich immer noch kein echter Fan von reinen Hörbüchern. Ich liebe Hörspiele. Soll heißen: Lediglich ein Buch nur vorgelesen zu bekommen, ist mir zu wenig. Mit der BBC Serie ausgewählter Sherlock Holmes Geschichten kam ich voll auf meine Kosten. Getragen von exzellenten, sehr pointiert passend sprechenden SchauspielerInnen konnte ich mich absolut darin versinken. Herrlich war es der Exzentrik Sherlocks zu lauschen. Immer wieder schön ist es, wenn die spleenige Persönlichkeit mit ihrer Schwäche für vernebelnde Substanzen vor dem geistigen Auge zum Leben erwacht. Dadurch dass die Geschichten im Original sind, muss man allerdings zum Teil sehr genau zuhören, um nicht den Anschluss zu verlieren. Am besten konnte ich sie über Kopfhörer genießen. Im Auto sind sie für lange Fahrten auch gut geeignet. In unserem Fall würzten sie eine Fahrt nach Rostock, wobei wir des Öfteren auf den Repeatknopf drückten, um Wutausbrüche oder die Schnellsprechmanier als Ausdruck der Schnelldenkweise nochmals zu erleben. Ein wenig mag es verwirren, dass einige Sprecher wechseln, wie etwa die Haushälterin. Das Vergnügen zu haben, dafür aber Judy Dench im Original zu hören, lässt einen die Irritation leicht akzeptieren. Gut gefallen hat mir auch die Auswahl der Geschichten. So zeigt uns die erste Geschichte auf, wie sich die beiden Herren kennenlernten. Auch das Orginalsetting blieb erhalten, indem Watson der Erzähler ist, dessen Geschichten nicht nur die Basis der Krimis darstellen, sondern über die sich die beiden Figuren auch austauschen, da Dr. Watson sie ja veröffentlicht. Durch die Kommentare Sherlocks kommt der intertextuelle Aspekt erst richtig zur Geltung. Die Gestaltung ist auch sehr gelungen. Jede CD hat ein Bild passend zur Geschichte, was das Wegträumen und Herumfantasieren gut anregt.