Rezension zu Der Kaukasische Kreidekreis von Bertolt Brecht
Rezension zu "Der Kaukasische Kreidekreis" von Bertolt Brecht
von Moni
Rezension
Monivor 16 Jahren
Ein Stück im Stück. Thema: "Gehören soll, was da ist, denen, die für es gut sind!" Die Ziegenbauernkolchose im Kaukasus überlässt der benachbarten Obstbauernkolchose ein fruchtbares Tal. Zum Dank führen die Obstbauern ein Theaterstück auf: Ein Kind aus wohlhabendem Haus wird von seiner leiblichen Mutter inmitten eines Bürgerkriegts verlassen. Die arme Magd Grusche, nimmt sich seiner an, beschützt, und liebt es. Als die Mutter nach den Kriegswirren zurückkehrt, will sie das Kind zurückhaben, um an sein Erbe zu kommen. Der Streit um das Kind wird im Kreidekreis („Die rechte Mutter wird die Kraft besitzen, den Knaben aus dem Kreis zu sich zu ziehn") vom Dorfrichter Azdak zugunsten der Grusche als der wahren Mutter entschieden. Als ich das Buch kürzlich wieder einmal in die Hand genommen habe - ich war in meiner Jugend ein glühender Brecht-Verehrer - musste ich schmunzeln über so viel kommunistische Sozialromantik. Die Zeiten ändern sich und trotzdem ist und bleibt Brecht einer der Größten des 20. Jahrhunderts.