Die MaßnahmeDas Exemplar eines Kritikers von der Uraufführung
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vor 15 Jahren
Was dem Büchlein wirklich positiv anzumerken ist, ist die Tatsache, dass es mit den zwei Versionen in gut vergleichbarem Nebeneinanderdruck ...
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Inhaltsangabe
Es handelt sich um einen unkorrigierten Vorabdruck der “Maßnahme”. So stand es am 13. Dezember 1930 den Premierengästen zum Kauf für 20 Pf zur Verfügung. Das Heft ist voller Anmerkungen von zeitgenössischer Hand. Während der Premiere hat ein Zuschauer des Stücks umfangreiche Notizen an die Ränder der Seiten des Heftes geschrieben. In Fragen der Musik kennt er sich aus. Durch den Vergleich mit gedruckten Rezensionen kann man den konservativen Bühnenkritiker Paul Fechter als den Urheber der Notizen identifizieren.
Er notiert über die Aufführung, was dem gedruckten Text nie zu entnehmen ist: wann Helene Weigel ihren Part der Vier Agitatoren spielt, wann Saxophone die Aufführung kommentieren, was Ernst Busch als Agitator spricht, ob die Musik sich revolutionär anhört, ob der Großberliner Arbeiterchor - der ‘Kontrollchor’ des Stücks - “unisono” oder “polyphon” singt, welche Worte in den Songs durch besondere Betonung herausgehoben sind.
Passagen sind zu lesen, die bereits über den gedruckten Text hinaus als mündliche Einwürfe von Hanns Eisler vorgetragen wurden. Brecht hat sie später ausdrücklich als Möglichkeiten der Variation genannt: sie sind hier schon als Bestandteile der Premiere belegt und wiedergegeben. Schließlich liest man am Ende des Heftes die Feststellung, daß Eislers ‘Anti-Musik’ zu diesem Stück die angemessene musikalische Form des Kommunismus als Anti-Religion sei.
Wir halten ein einmaliges Dokument der Aufführung eines der frühen Brecht-Eisler-Stücke in den Händen. Nur selten wird eine Brecht-Inszenierung aus der Zeit vor dem Krieg durch konkrete Anmerkungen nach Jahrzehnten noch einmal so plastisch vorstellbar, wie nach diesen reichen Notizen des zeitgenössischen Kenners der deutschen Musik- und Theaterszene zu Beginn der 30er Jahre.
Er notiert über die Aufführung, was dem gedruckten Text nie zu entnehmen ist: wann Helene Weigel ihren Part der Vier Agitatoren spielt, wann Saxophone die Aufführung kommentieren, was Ernst Busch als Agitator spricht, ob die Musik sich revolutionär anhört, ob der Großberliner Arbeiterchor - der ‘Kontrollchor’ des Stücks - “unisono” oder “polyphon” singt, welche Worte in den Songs durch besondere Betonung herausgehoben sind.
Passagen sind zu lesen, die bereits über den gedruckten Text hinaus als mündliche Einwürfe von Hanns Eisler vorgetragen wurden. Brecht hat sie später ausdrücklich als Möglichkeiten der Variation genannt: sie sind hier schon als Bestandteile der Premiere belegt und wiedergegeben. Schließlich liest man am Ende des Heftes die Feststellung, daß Eislers ‘Anti-Musik’ zu diesem Stück die angemessene musikalische Form des Kommunismus als Anti-Religion sei.
Wir halten ein einmaliges Dokument der Aufführung eines der frühen Brecht-Eisler-Stücke in den Händen. Nur selten wird eine Brecht-Inszenierung aus der Zeit vor dem Krieg durch konkrete Anmerkungen nach Jahrzehnten noch einmal so plastisch vorstellbar, wie nach diesen reichen Notizen des zeitgenössischen Kenners der deutschen Musik- und Theaterszene zu Beginn der 30er Jahre.
Buchdetails
Aktuelle Ausgabe
ISBN:9783896931573
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Taschenbuch
Umfang:144 Seiten
Verlag:Weidler Buchverlag Berlin
Erscheinungsdatum:01.01.2001
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