Cover des Buches Geliebte der Ewigkeit (ISBN: 9783864430510)
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Rezension zu Geliebte der Ewigkeit von Beth Cillian

Rezension zu "Geliebte der Ewigkeit: Kiegerinnen der Fiannah 01" von Beth Cillian

von buchverliebt vor 12 Jahren

Rezension

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buchverliebtvor 12 Jahren
Stellt euch vor eure Welt wie ihr sie kennt wird innerhalb von ein paar Tagen um 360 Grad gedreht. Und nicht einmal ihr selbst seid danach mehr wer ihr immer wart, noch was ihr immer wart. Ganz so ergeht es der Protagonistin dieses hübsch gestalteten Exemplars. Dr. Morrighan Cavanaugh wollte eigentlich nur zu einem Klassentreffen - bzw. war sie auf der Flucht vor ihrem verlorenen Job und ihrer Krankheit - und wollte nur ein paar Tage in dem Hotel Dál gCais verbringen, das sie schon als Kind mit ihren Eltern besuchte. Tja, denn das Leben so einfach wäre, hätte sie niemals diesen Tumor gehabt. Wenn das Leben so einfach wäre, hätte sie nicht ihren Job durch eine Trotzreaktion verloren. Wenn das Leben so einfach wäre, hätte sie den Mann gesehen, der im dunkeln über die Straße - mitten im niergendwo - lief und ihn dann nicht über den Haufen gefahren. Tja, "wenn" ... Die Autorin, Beth Cillian, wartet auf den ersten Blick mit keiner sehr neuen Idee auf und auf den ersten Seiten schien noch alles altbekannt und dennoch humorvoll, intensiv und mit einer Menge Lesespaß. Altbekannt? Nun, das Szenario gestaltet sich so, dass Morrighan auf den düsteren, sexy Quinn MacMahon trifft, der sie schon mit seinem Akzent in seinen Bann zu ziehen weiß. Er, ein Krieger und außerdem gerade schwer verletzt durch den Unfall lässt sich nur widerwillig von ihr helfen, doch Morrighan kann einfach nicht anders. Das gebietet ihr ihr Eid als Ärztin und auch ihr schlechtes Gewissen. Und so landen die beiden in ihrem Hotel und lernen sich nach und nach besser kennen. Dieses sehr grob umfasste Szenario ist altbekannt, nicht wahr? Umfasst aber nur einen Bruchteil dessen was in "Geliebte der Ewigkeit" geschieht und hat auch mich schnell eines besseren belehrt! Nach diesem sehr intensiven Leseerlebnis lässt sich sagen, dass ich das Gefühl habe mehr als nur ein Buch gelesen zu haben. Schon alleine diese 360 Grad Wendung, von der ich am Anfang sprach, ist ein ausschlaggebender Punkt. Denn Morrighan wird in eine Welt gerissen, die ihr absolut fremd ist. Fern von ihrer Wissenschaft. Fern von ihrer Vorstellungskraft. Aber keinesfalls ist sie verloren, denn sie weiß Quinn an ihrer Seite und auch wenn die beiden mehr als einmal aneinander vorbei reden, fügt sich doch immer alles so wie es sein soll. Gerade dieses andeinander vorbei reden hat mich manchmal echt wahnsinnig gemacht. Ich verstehe ja, dass Quinn ein absoluter Macho ist und gerne mal eifersüchtig wird, trotz allem hätte ich gerne manchmal geschrien: "Hey, Mann! Schalte dein Hirn ein!". Aber er kam dann doch ganz gut ohne mein Gebrüll zurecht. Zum Glück! Besonders gefallen hat mir die malerische Landschaft Irlands. Das hat vor allem meine Fantasie sehr angeregt sich weitläufige Gegenden vorzustellen und auch das Hotel Schrägstrich Schloss Dál gCais passte da absolut mit in's Bild. Ein romantisches Szenario auf den ersten Blick und dennoch ist dies kein "Friede, Freunde, Eierkuchen"-Roman. Bei einer Sache bin ich mir aber noch recht unschlüssig wie es selber bewerten soll. Aber dafür muss ich ein bisschen ausholen. Und zwar ist Quinn - natürlich - kein Mensch, er ist ein Rugadh. Das heißt er trinkt Blut, ist aber dennoch lebendig (denn er wurde geboren) und ist keinesfalls zu verwechseln mit einem Vampir. Diese sind widerum böse, bluttrinkende, fleischfressende, UNTOTE Kreaturen und gelten unter den Rugadh als Abschaum. Quinn ist also ein Rugadh und der Überzeugung in Morrighan seine Leathéan - seine Gefährin und somit eine Roghnaight - gefunden zu haben. Er spricht sowohl einige gälische Worte, als auch die eigene Sprache der Rugadh. Außer ihm und seinem besten Freund Cináed, dem Lykaner, gibt es noch sehr viele andere Wesen: Ghule, Wendigo, Werwölfe und andere deren Namen ich nicht einmal aussprechen kann. Und genau darauf will ich hinaus ... dieses Konstrukt aus fremder Sprache und bezeichnungen für verschiedene Wesen und auch einige Namen haben mich vor allem anfangs wirklich durcheinander gebracht. Ich hätte mir also wirklich eine kleine Auflistung mit kurzer Beschreibung zu Beginn oder am Ende des Buches gewünscht, einfach um noch einmal nachschauen zu können. Einfach, da ich doch den ein oder anderen Moment hatte in dem ich dachte: "Moment, die Bezeichnung hast du eben schonmal gelesen. Was heißt das nochmal?" Die Geschehnisse des Buches sind auf jeden Fall sehr umfangreich und die größte Entwicklung macht Morrighan durch, denn nicht nur, dass die wohl ihren Leathéan gefunden hat, sie trägt auch das Máchail - das Mal - auf ihrem Rücken, welches sie als Gefäß der Screathrach - des reinen Bösen - ausweist. Und als sie dann außerdem noch etwas von der Finnah, Mhór Rioghain, hört ist sie beinahe wirklich überzeugt niemals je ein eigenes Leben besessen zu haben. Dass sie die Sceathrach in sich trägt zieht vor allem widerliche Bösewichte wie Nathair an, der sich ihrer Macht bedienen will und sie und Quinn tun alles um das zu verhindern. Doch auch das ist wieder nicht so einfach, denn es gibt zu viele Verstrickungen, zu viel Leid, zu viel Angst, zu viele Gefahren. Ihr seht, liebe LeserInnen, es ist durchaus keine 0-8-15 Geschichte. Und auch wenn für meinen Geschmack der Part der Finnah erst sehr spät eingebracht wird, entwickelt sich das Ganze zu einer riesigen Geschichte, die vor allem Quinn und Morrighans Liebe und den Zusammenhalt einiges abverlangt. Es ist ein Lesegenuss zum mitdenken und miträtseln und bestimmt nichts für "mal-eben-zwischendurch", denn das Geflecht der Handlungsstränge ist alles andere als einfach. Aber mir hat das super gefallen und ich bin wirklich gespannt auf die Fortsetzung und die anderen Finnah. Und auch wenn es stellen gab an denen ich beinahe dachte, dass es nun schon was in die länge gezogen wirken könnte, ging die Spannungskurve wieder einmal rasant nach oben und nahm mich mit zu einer neuen Runde Überraschungs-Achterbahn! In dieser Geschichte steckt vor allem Herzblut und ein wirklich kluger Kopf, anders kann ich es nicht beschreiben, denn wer eine solch verworrene Geschichte schreibt ohne den Leser zu verwirren und trotzdem noch Lust auf mehr zu machen hat ein riesiges Lob verdient. Vielen lieben Dank also an Beth Cillian, dass sie diese etwas andere Geschichte schrieb und ich sie lesen durfte. Eine Geschichte die so viel mehr ist. 4,5/5 Sternen.
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