Cover des Buches Die Prinzessin von Arborio (ISBN: 9783709972397)
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Rezension zu Die Prinzessin von Arborio von Bettina Balàka

Die schillernde Zorzi

von EvelynM vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine ungewöhnliche schwarze Witwe sorgt für Wirbel - eine gute Idee, die nicht bis zum Schluss überzeugen kann.

Rezension

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EvelynMvor 8 Jahren
Humorvoll geschriebener Roman über die italienische Restaurantbesitzerin Elisabetta Zorzi, genannt Zorzi und als „Die Prinzessin von Arborio“ wegen ihrer beliebten Risotto-Kreationen betitelt, die 3 Leichen im Keller hat und nur durch einen kleinen Fehler auffliegt.
Zorzi will es ihrem jeweiligen Partner Recht machen – vom Ersten, Bernhard, lässt sie sich nach seinen Wünschen operieren, dem Zweiten, Jürgen, zuliebe macht sie ihr verhasste Sportarten mit und der Dritte, Danny, zieht bei ihr ein und gestaltet ihre Wohnung komplett um, verwandelt sie gar in eine Art Ausstellungsstück. Immer wenn Zorzi sich nicht mehr wohl fühlt und ihr bewusst wird, dass sie gegen ihre eigenen Wünsche und Überzeugungen lebt und sich den Männer zu sehr anpasst, trennt sie sich nicht etwa, sondern ermordet sie. Sie geht dabei so geschickt vor, dass ihr weder ihr direktes Umfeld – ihre Angestellten, bei denen sie sehr beliebt ist und die ihr immer zur Seite stehen – noch die Polizei derartige Taten zutrauen. Zorzi ist naiv, sich ihrer Wirkung auf Männer aber durchaus bewusst und fühlt sich selber unschuldig. Sah sie die Männer doch als Wespennest, das man gründlich ausräumen musste. Was macht diese kleine, eher unscheinbare Italienerin so gefährlich und woraus begründet sich ihre Anziehungskraft auf Männer? Diese Frage begleitete mich durch den ganzen Roman hindurch. Ist es ihre Anpassungsfähigkeit? Ihre Naivität? Vielleicht eine Mischung aus beidem!? Zorzi verfügt über erhebliche kriminelle Energie, jede Menge Fantasie und hat ihr ganz eigenes Weltbild. Mir blieb sie bis zum Schluss ein Rätsel.

Der Profiler Arnold Körber trägt maßgeblich zur Festnahme von Zorzi bei und verhört sie regelmäßig. Dabei kommen sich die beiden näher. Dieser Teil der Geschichte kommt mir etwas unglaubwürdig vor und ich geriet beim Lesen ins Stocken. Als harter Kerl beschrieben und mit der Recherche zu seinem nächsten Buch beschäftigt passt ein Techtelmechtel zwischen ihm und Zorzi nicht so recht ins Bild, selbst wenn Arnold Single und dem ein oder anderen One-Night-Stand nicht abgeneigt ist. Ich finde, dass der zweite Teil der Geschichte im Gegensatz zum teilweise sehr amüsanten ersten Teil langweilig geraten ist. Die Sprache ändert sich zunehmend und wird sehr sachlich. Das Ende fand ich auch nicht sonderlich spannend. Schade! Meine 4 Punkte sind vor allem der guten Idee zu dieser besonderen schwarzen Witwe und dem anfänglich sehr unterhaltsamen Geschichte um Zorzi geschuldet.
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