Cover des Buches Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur (ISBN: 9783570164174)
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Rezension zu Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur von Bettina Belitz

Schwächelnder Auftakt mit zu vielen offenen Fragen

von ConnyKathsBooks vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Originelle Idee, doch es mangelt lange Zeit an Spannung und erst spät werden endlich ein paar offene Fragen geklärt.

Rezension

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ConnyKathsBooksvor 7 Jahren
"Damir. Ja, das war sein Name. Er klang fremd und stark, altvertraut und weich. Er hatte etwas Unerbittliches und Allumfassendes. Himmel, Wasser und Erde." (S. 141)

Diamanten zu stehlen und diese an den Unterweltboss Kratos weiterzuverkaufen, ist für die 17jährige Sara die einzige Möglichkeit, die teure Pflege ihrer demenzkranken Oma zu bezahlen. Sara hat dabei einen großen Vorteil: Sie kann die Diamanten hören. Doch bei einer der Übergaben trifft Sara auf Damir, einen mysteriösen Krieger mit Schwert, der ihr seltsam vertraut vorkommt. Bald ist nichts mehr wie es war, denn Sinnestäuschungen, Visionen und weitere körperliche Symptome lassen Sara zunehmend an ihrem Verstand zweifeln. Was passiert hier nur mit ihr?

"Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur" ist der Auftakt der Diamantkrieger-Saga von Bettina Belitz. Der Klappentext klang vielversprechend und die Idee mit den tönenden Diamanten fand ich auch recht originell, doch beim Lesen offenbarte sich dann so manche Schwäche und der Funke wollte einfach nicht überspringen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sara, die es wirklich nicht leicht hat im Leben. Sie muss sich nicht nur um ihre kranke Oma kümmern und dafür Geschäfte mit Kratos tätigen, der seine Machtspielchen mit ihr treibt. Auch mit ihrer Mutter Jaga, die in Sara eine Ausgeburt des Bösen sieht, liegt sie nur im Streit. Sara entdeckt an sich dann auch noch unerklärliche körperliche Veränderungen und wird von Wahrnehmungsstörungen geplagt. Schon bald ist das Mädchen am Ende ihrer Kräfte und setzt ihre einzige Hoffnung in Damir. Dieser jedoch bleibt zumeist einsilbig und verliert sich in kryptischen Andeutungen. Sara ist frustriert, was ich gut nachvollziehen kann, denn auch als Leser wird man aus dem Ganzen lange Zeit nicht schlau. Die offenen Fragen häufen sich, denn neben der undurchsichtigen Diamantkriegersache fehlten mir auch Erklärungen zu Saras Welt. Hat die Geschichte eventuell einen dystopischen Hintergrund? Verseuchtes Wasser, aggressive Viren, neue Krankheiten und viele Drogentote deuten darauf hin. Eine Antwort darauf gibt es hier auch nicht und es bleibt ein sehr unbefriedigendes Gefühl zurück.

"Etwas hatte begonnen, was nicht mehr aufgehalten werden konnte. Ich hatte keine Ahnung, was es war." (S. 295)

Weiterhin konnte ich mich mit einigen Figuren überhaupt nicht anfreunden. Kratos, der bezeichnenderweise in der griechischen Mythologie der Gott der Macht ist, und auch Saras Mutter Jaga, die mich gleich an die böse russische Märchenhexe Baba Jaga erinnerte, fand ich total unsympathisch, überzeichnet und in Wortwahl und Verhalten schon sehr extrem. Dann gibt es noch eine mysteriöse Figur namens La Loba (die Wölfin), die sehr geheimnisvoll tut. Warum diese Sara nicht mal erzählt, was mit ihr los ist und so lange wartet, bis es fast zu spät ist, erschließt sich mir nicht. Selbst Damir wirkte auf mich eher blass und wenig greifbar. Dass Damir und Sara sich dann irgendwie annähern, war zu erwarten, doch die Beziehung der beiden bleibt für mich noch sehr rätselhaft und berührte mich kaum.

"Es war Liebe, das wusste ich, und nur Liebe konnte uns befreien." (S. 424)

Der Schreibstil ist zwar soweit ganz angenehm und flüssig zu lesen, doch es zieht sich und richtige Spannung kommt erst gegen Ende auf. Hier werden endlich einige (aber leider nicht alle) offenen Fragen beantwortet. Sara erfährt zudem überraschende Dinge über Damir, die u.a. den Buchtitel erklären, und muss eine wichtige Entscheidung treffen.

Insgesamt kann ich daher "Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur" nur bedingt empfehlen. Potential ist vorhanden, doch der Auftakt hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Wie es mit Sara und Damir weitergeht, interessiert mich aber schon irgendwie und vielleicht probiere ich es doch noch mit der Fortsetzung. Knappe 3 Sterne von mir.
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