Klappentext:
Er bestand aus Nächten, aus Malen ab Mitternacht, sich Ausbreiten in der Enge der zwei Zimmer, die er mit seiner Mutter bewohnte. Überall lagen Farben herum, Skizzenblöcke, Spachtel, ein Kapernglas voll Lapislazuli, die Geschichte der Malerei und halb leergegessene Teller mit Pasta.
Am Ende anfangen
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der eigentlichen Erzählung,
eine Liebesgeschichte […] zwischen Befreiung und Obsession. […] eine Art Selbstermächtigung in lustvoller Unterwerfung. S.80
Als reife Frau verklärt sie [die Protagonistin] das Gewesene, sieht es als Großherzigkeit an und trauert dem nach, was in der Jugend Spass machte, weil alles möglich schien. Keinem von beiden ist klar, woran ihr Spiel zerbricht, vielleicht einfach nur an den fehlenden Regeln seiner jugendlichen Mitspieler. S. 78
Die Sprache ist unglaublich ausdrucksstark:
Die Wände bewegen sich, rücken heran. Sie fühlt sich bedrängt, die Unruhe, gedehnt von Schmerz, vom Vermissen, von der Lust. Schiffsladungen voll Begehren liegen an ihren Flanken und warten. Wer gibt das Kommando zum Löschen? Der Abend liegt schwer auf ihr, sie nimmt es zur Kenntnis, gelangweilt wie eine Hure. S.54
Und dem zweiten Teil, der Poetologie
In diesem wird dem Leser die Idee, Entstehung und Konstruktion von „Am Ende anfangen“ erzählt. Das geschieht teilweise literaturwissenschaftlich, kunstwissenschaftlich, und mit unterhaltsamen Ausflügen bis hinein in die Philosophie.
Marlene Streeruwitz sieht es als tragische Grundkonstellation des Lebens an, dass auf das Leben der Tod folgt. „Wieviel einfacher wäre es, könnte man wissen und dann lernen. Erst zahlen und dann genießen. Sich erst voneinander trennen und dann zusammen leben.“
S. 78
Es werden einige Fragen aufgeworfen, die nicht beantwortet werden, aber auch nicht beantwortet werden müssen, da die eigentliche Erzählung in sich schlüssig ist. Die aufgeworfenen Fragen unterstellen der Erzählung jedoch sehr viel Tiefgang.
Jede Poetologie ist Lüge, es sei denn, sie wäre vor dem Text geschrieben. S.59
Fazit:
B Hesse läßt den Leser in die Geschichte eintauchen, Zeit und Raum verlieren. Wer kurze Sätze a la J.Herman mag wird sich in dieser Erzählung wohlfühlen. Der fehlende Tiefgang der Erzählung wird durch die Poetologie aufgehoben und aus der leichten Strandlektüre wird eine Lektion in Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft mit netten Anekedoten und viel Ironie.
Am Ende anfangen, mit der Poetologie