„Katzen sterben.“
Ich sehe den Titel an.
Ich sehe meine Katzen an.
Ich sehe wieder den Titel an.
…und muss doch ein wenig länger darüber nachdenken, ob ich mich traue, dieses Buch zu lesen.
Aber letztendlich – ich hatte einen Teil der traurigen Geschichte von Ida und Olga bereits auf Twitter mitbekommen, und nun ja, meine eigenen Fellpopos kommen auch langsam ins Seniorenalter – vielleicht ist es da nicht verkehrt, sich irgendwie mal mit dem Gedanken zu befassen, wenn sie irgendwann nicht mehr da sind.
Kurzum: Ich habe es nicht bereut. Ja, ich schließe mich den allgemeinen Empfehlungen an, vor allem zu Beginn Taschentücher bereitzuhalten, denn das Buch beginnt gleich mit der tragischsten Episode. Wer hat, kann sein eigenes Tier – ob Katze, Hund oder Ratte – zum Trösten ja mit zur Lektüre nehmen.
Das Buch ist abseits der traurigen Thematik sehr kurzweilig und vor allem mit einer angenehmen Leichtigkeit geschrieben, ich hätte am Ende doch gerne noch ein paar Kapitel gehabt. Der gesamte Aufbau hat mir sehr gut gefallen: Es wechseln sich weitestgehend chronologische Kapitel, die sich im Großen und Ganzen um die Zeit „zwischen den Katzenpärchen“ drehen, mit den sogenannten „Reminiszenzen“ ab – Erinnerungen an einzelne Episoden mit Ida und Olga, an das Zusammenleben mit Katzen im Allgemeinen (bei denen sich vermutlich jeder Katzenbesitzer wissend nickend wiedererkennt).
Generell zieht sich der Tod (und das Sterben) aber wie ein roter Faden durch das Buch; schließlich gehört er zum (Weiter-)Leben ja dazu. Deshalb wundert es nicht, dass „Katzen sterben.“ trotz des Titels und der Thematik doch eine sogar recht optimistische Grundstimmung überbringt. Nein, ich möchte es nicht als „Wohlfühlbuch“ bezeichnen, aber eine gewisse Wärme überkam mich auf den letzten Seiten.
Also: absolut lesenswert! Sowohl für Tierbesitzer als auch „Singles“.